Hallo,
genau wie viele andere hier ist mir bewußt, dass das Sauberwerden ein Reifungsprozeß ist, den man als Eltern wohl nicht beschleunigen kann und der ohne Druck am ehesten abläuft. Aber auch mir sitzt der Kindergarten im Nacken, soll heißen, mein Sohn, der im Nov 3 wird, hat hab Sept einen Kindergartenplatz und darf da nur ohne Windel erscheinen. Ich habe ihn bisher immer im Sommer viel nackt spielen lassen, genauso dieses Jahr. Dabei habe ich gemerkt, dass er im Vgl zum Vorjahr lange aufhält - er ist sich also wohl einerseits bewußt, dass er muss, zum anderen kann er Blase und Darm anscheinend kontrollieren. Er setzt sich auch gelegentlich mal auf Topf oder Toillettenaufsatz und hat die ersten Male auch mal hineingemacht - ich denke, da war es einfach interessant. Im Allgemeinen will er aber sein Spiel auf gar keinen Fall unterbrechen, um auf Toillette zu gehen, er hält dann so lange ein, bis es dann irgendwann einfach läuft - und selbst dann muss es schon viel sein, damit er kommt und umgezogen werden will, sonst zieht er die Hose ein Stück runter, damit es nicht an den Beinen klebt, und spielt weiter. Ich seh ja schon, wenn die Blase voll ist, aber wenn ich ihn dann gegen seinen Willen auf den Topf setze, macht er nichts, steht auf, geht spielen und lässt dann 5 Min später laufen. Ich bin wahrscheinlich auch nicht hilfreich, da ich ständig schwanke zwischen immer in die Hose machen lassen bis er es satt hat und auf Toillette geht und ihm das doch lieber ersparen und den ganzen Tag mit Windel, ab und an mal auf der Toillette probieren. Auf der Windel besteht er übrigens nicht, wenn ich ihn frage, ob er doch eine will, sagt er meistens nein - allerdings denke ich auch da (genau wie beim Wickeln) will er einfach nicht von mir gestört werden. Wie verhalte ich mich jetzt am besten?
Vielen Dank schonmal und herzlichen Dank auch für das großartige Forum.
von
skoektas
am 05.06.2013, 14:55
Antwort auf:
zweieinhalbjähriger will Spiel nicht unterbrechen
Liebe/r Skoektas,
Ich glaube ihren aufs Wort, dass es sehr viel Druck macht, wenn im Kindergarten nun erwartet wird, dass ihr Sohn trocken ist und sie merken aber, dass er es noch nicht kann. Sie haben einige gute Idee und viel Verständnis für ihren kleinen Sohn. Mit 2,5 Jahren gehört er zu der großen Gruppe von Kindern, die die Blasenkontrolle halt noch nicht beherrschen.
Machen sie sich noch nicht so viel Stress, der Sommer (Laufen ohne Windel) liegt noch vor ihnen, der Kindergarten fängt erst in 5 Monaten an.... Sie können ihn ja nicht trocken machen. Sie können aber für ein bisschen Ordnung und Konsequenz sorgen und das kann ihm und auch ihnen vielleicht helfen, dass es besser klappt. Scheinbar ist Vieles für ihren "Kleinen" in Ordnung, so lange er nicht so viel selber machen muss. Ist ja ziemlich typisch für sein Alter. So ist auch ganz normal, dass er die nasse Hose völlig uninteressant findet.
Ich würde ihm Hochziehwindeln anziehen, wenn es draußen warm ist tatsächlich nackt rumlaufen lassen (dann spürt er besser, dass etwas läuft...), aber im Unterschied zu der Situation, die sie zurzeit haben, sollten sie ihm ganz regelmäßig etwas zu trinken geben (alle 1,5 bis 2 Stunden ein Becher -100-150 ml- je nach Durstempfinden- trinken ist perfekt für eine regelmâßige und gute Blasenfüllung, besser geeignet als ständig schlückchenweise kleine Mengen aus der Flasche zu nuckeln und letztendlich nicht viel zu schaffen). Trinken ist die wichtige Basis, dann können sie versuchen alle 2 Stunden mit ihm zur Toilette zu gehen. Nicht nach Uhrzeit, sondern ungefähr (!!) gemessen an der letzten Blasenentleerung. Der 2 Stundenrhythmus hat den Vorteil, dass es nicht so anstrengend ist. Gehen sie mit ihm alle Stunde und halbe Stunde, haben sie und auch er bald keine Energie mehr dafür, dann nervt es. Es soll ein sanftes Training bzw. Hilfestellung sein. Er soll ja mitmachen, wenn er mal nicht will, warten sie bis zum nächsten Mal, geht es trotzdem daneben, darf es mal passierten, wichtig ist:
Bleiben sie dran! Lieber jetzt länger mit Geduld, als zu schnell...
Die kleine Windelhilfe, die sie ihn im Übrigen selber ermutigen sollten hoch und runter zu ziehen, bewahrt sie und ihn vor dem ständigen Umziehen. Sehen sie, dass es klappt, können sie sie langsam weglassen. Geben sie ihm Aufgaben, loben sie ihn für den Erfolg. Er braucht unbedingt eine Rückmeldung, kleine Kindere sind noch sehr gut zu motivieren. Er darf auch unmittelbar belohnt werden, kleine dinge helfen schon. In seinem Alt kann er mit Versprechungen vorab allerdings noch nichts anfangen (z.B. Wenn er's heute gut klappen, gehen wir ein Eis essen...).
Ich drücke die Daumen, dass sie dieses Vorgehn weiterbringt.
Viel Erfolg und vorallem viel Vergnügen mit ihrem "Kleinen".
Mit vielen Grüßen
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 06.06.2013