Hallo,
also....
unser Sohn (nun 5,1) ist mit ca. 2,5 Jahren tagsüber sehr schnell trocken geworden. Das klappt ganz prima. Allerdings macht er seitdem ich darüber nachdenke sein großes Geschäft in die Windel und zwar ausschließlich beim Schlafen. Früher ist das nie aufgefallen, da er ja mittags geschlafen hat. Nachts stinkt aber natürlich das ganze Bett.
Mit Kinderarzt und Heilpraktiker haben wir verschiedenes besprochen (Movicol zur Stuhllockerung andere Mittelchen). Da er aufgrund des Stuhlgangs nachts eine Windel an hat, macht er auch sein Pipi dort hinein.
Stand nun: er macht unregelmäßig Stuhlgang auf Toilette aber meist nur, wenn ich ihn auffordere und nur bei mir und nicht mit anderen Personen. Vor Weihnachten hatte er eine Phase, in der er nachts keine Windel mehr wollte und ca. 1-2 Wochen eine komplett trockene Hose nachts hatte. Nun kommt eigentlich jede Nacht wieder min. ein Pipi hinein.
Ist dies schon pathologisch? Wie gehe ich psychologisch am besten vor?
Hinzu kommt dass seine kleine Schwester (2,5 Jahre) auch sehr früh trocken geworden ist. Seit einem halben Jahr klappt das super. Bis dahin hat sie den Stuhlgang immer tagsüber irgendwann in die Windel gemacht. Seitdem sie keine Windel mehr an hat, macht sie - trara - auch nur noch nachts. Der KInderarzt meinte, es sei ein Umstelllungsproblem, das würde sich geben. Aber nun nach einem halben Jahr wirklich noch? Wie kann man sie unterstützen?
Vielen Dank für ihre Hilfe....
von
ChriCa
am 06.02.2017, 14:12
Antwort auf:
Windel Stuhlgang usw.
Hallo ChriCa
:-))), zunächst einmal zum Stuhlproblem ihres Sohnemannes – der Darm sucht sich bei jedem Menschen einen Zeitpunkt aus, zu dem er sich entleeren möchte. Dies ist meist 1x am Tag kurz nach einer Mahlzeit der Fall. Ich gebe ihnen recht – spät abends oder nachts ist ein ungünstiger Zeitpunkt ;-))). Wenn ihr Kleiner bereit ist ohne Druck Toilettensitzungen nach Aufforderung zu machen, steht dem nichts im Wege. Sein Darm hat offenbar noch nicht so richtig seinen Rhythmus gefunden. Movicol Junior ist dabei in der Tat behilflich und kann den Stuhlgang so weich halten, dass der kleine Mann ihn gut herausdrücken kann.
Zur nächtlichen Blasenkontrolle – sie ist ebenfalls abhängig von einem Reifungsprozess und kann in solch trockenen und dann wieder nassen Phasen verlaufen. Ein bestimmter Teil im Gehirn, der nachts für die Blasenkontrolle verantwortlich ist arbeitet noch nicht zuverlässig. Dies führt dazu, dass die Kinder nachts weder Harndrang noch das Einnässen spüren – sie sind extrem schwer erweckbar. Diese Reifungsprozesse sollten mit Vollendung des 5 Lebensjahres abgeschlossen sein aber es gibt hier, wie auch bei anderen Entwicklungsprozessen, eben auch kleine Spätzünder :-))). Wenn der Kinderarzt also sonst keine Auffälligkeiten gefunden hat müssen sie sich nicht sorgen, denn dieser Verlauf ist nicht pathologisch.
Nun zu ihrer Tochter – auch bei ihr hat der Darm seinen Rhythmus noch nicht gefunden – muss er auch nicht, denn sie hat ja ebenfalls Zeit bis zur Vollendung ihres 5 Lebensjahres. Wenn sie sich ohne Druck überreden lässt nach dem Abendbrot, vor dem Schlafen noch eine Töpfchen-, Toilettenrunde einzulegen ist dies in Ordnung und ansonsten gerne die Windel für die Nacht. Beeinflussen oder Beschleunigen lassen sich Reifungsprozesse leider oder zum Glück nicht. Eine eigene Blasen- und Darmkontrolle erlernen die Kleinen alleine, ganz individuell in ihrem ureigenen Rhythmus.
Geben sie den Beiden also gerne ganz entspannt und ohne Druck noch ein wenig Zeit bis Blase und Darm wunschgemäß arbeiten können.
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 06.02.2017