Liebe Expertinnen,
mein Sohn ist 29 Monate alt und wird gerade trocken. Das heißt, zuhause klappt es schon ziemlich gut mit dem kleinen Geschäft. In der Krippe will er allerdings die ganze Zeit seine Windel haben, was völlig okay ist.
Für seinen Stuhlgang möchte er auch zuhause seine Windel haben. Und dazu kommt noch, dass er sich in sein Zimmer zurück zieht und keiner in der Zeit reinkommen darf. Ich nehme ihn mit auf Toilette, wenn ich muss, damit er sieht, dass es nicht "weh tut" oder er keine Angst haben braucht. Auch das Anbieten einer Belohnung überzeugt ihn nicht. Er sagt dann auch, dass er ein Geschenk bekommt, wenn er in den Topf/Toilette macht, aber wenn es soweit ist, will er seine Windel. Prinzipiell ist das auch kein Problem, aber ich habe Bedenken, wie er seine Angst überwinden soll, wenn er mich nicht dabei sein lässt und auch unbedingt in sein Zimmer dafür gehen will (hab ihm auch schon angeboten, den Topf mit ins Zimmer zu nehmen). Also z.B. mit Windel auf den Topf setzen und dann das Geschäft machen, funktioniert ja nicht.
Vielleicht haben Sie ja noch ein paar Tipps oder "beruhigende Ratschläge" für mich?!
Vielen Dank und viele Grüße
KattaW
von
KattaW
am 18.02.2013, 09:27
Antwort auf:
Stuhlgang nur in die Windel
Hallo KattaW,
hat Ihr Sohn wirklich Angst, oder ist es für ihn im Moment einfacher sein großes Geschäft in die Windel zu entleeren?
Aus unserer Arbeit kennen wir es tatsächlich,dass sich kleine Kinder davor scheuen ihren Stuhlgang in die Toilette zu entleeren.
Es ist schwierig hierfür den Grund herauszufinden, zumal die Kinder, in dem Alter, ihre Ängste und Gedanken nicht mitteilen können.
Es gibt durchaus psychologische Denkansätze hierzu, die ich Ihnen hier aber nicht wiedergeben möchte, da dies nicht meiner Ausbildung entspricht.
Wenn ich mich jedoch auf die Ebene der Kinder begebe, kann es einfach sein, dass mir die Toilette zu kalt ist - es ist mir unheimlich, wenn es "reinplumpst" (Urin fließt, verlässt mich also langsamer und ist somit bessser zu kontrollieren) - die Sitzposition ist mir zu wackelig - etc.
Letztendlich ist Ihr Sohn noch sehr jung - er beginnt jetzt die Kontrolle für seine Blase zu übernehmen - super - und dieser Prozeß wird fortschreiten.
Wie in vielen anderen Dingen, können wir uns immer nur auf eine wichtige Sache zur Zeit konzentrieren, wenn wir hierin Sicherheit haben, kann der nächste Schritt gemacht werden.
Die Angebote die Sie ihm machen, sind sehr gut!
Gestalten Sie das Thema natürlich und spielerisch - ein Toilettensitz mit kleiner Leiter daran kann für eine sichere Sitzposition sorgen; tabuisieren Sie auch weiterhin nicht und machen ihm weiterhin das Angebot die Toilette oder das Töpfchen zu benutzen.
Wenn er darauf noch nicht eingehen mag, akzeptieren sie dies.
Machen Sie sich nicht so viel Sorgen - das tut Ihnen nicht gut und Ihr Sohn spürt es auch.
Aus dem was Sie beschreiben, ist Ihr Sohn auf einem guten Weg und wird, in seinem ureigenen Rhythmus, seine Kontinenz erlangen.
Mit vielen Grüßen
Manuela Thomä
von
Manuela Thomä
am 18.02.2013