Sauber werden - wissen nicht weiter

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Sauber werden - wissen nicht weiter

Liebes Team, leider wird das eine längere Geschichte mit Vorgeschichte zu unserem Sohn, seit Anfang März 5 Jahre alt. im Alter von 5 und 6 Monaten 3 OPs wegen Analfisteln. Musste die Wunde offen halten, daher jedes Mal beim Stuhlgang Schmerzen und Geschrei, sodass er mit 6 Monaten schon lernte einzuhalten, bis zu Klistier im KH bei der letzten Nachuntersuchung. im Alter von 2,5 erstes Interesse für Töpfchen, von sich aus, kein Druck, kein Zwang. Machte ihm Spass, ging alle paar Minuten drauf. Dann kam plötzlich Stuhlgang dazu, er schaffte es nicht zum Töpfchen, ging auf den Boden (draussen). Kein Schimpfen, im Gegenteil, trotzdem weigerte sich Sohn für ca. ein Jahr!!! ohne Schwimmwindel in die Badewann zu gehen weil er Angst hatte wieder ein Kaka zu verlieren. Weinte bitterlich wenn man ihn überreden wollte. Seit Alter 3 von alleine tagsüber trocken, wollte von jetzt auf gleich keine Windel mehr, kaum Unfälle!. Nachts zunächst noch Windel, aber praktisch immer trocken, seit Alter 3,5 ist auch das kein Thema mehr. Aber Stuhlgang ist ein Riesenthema. Wir dachten lange das geht wie mit dem Trockenwerden und er kommt irgendwann von allein. Ich liess ihn völlig ihn Ruhe ausser ab und zu mal fragen, ober er nicht mal aufs Töpfchen oder WC mit Sitzverkleinerer und Fussbank möchte. Bei Ablehnung KEIN Drängen. Irgendwann sagte er von selbst er will jetzt mal probieren, es ging nix und seither ist ganz der Wurm drin. Da war er schon ungefähr eine Woche nicht und ich musste dann ein Microklist machen und Windel, damit was ging. Seither hält er nur zurück und ich muss immer wieder Microklist hernehmen und ihn ständig fragen ob er muss oder einfach eine Windel hermachen und sehen ob was geht. Selbst mit Microklist schafft er es zurückzuhalten!!! Sitzt mit Bauchkrämpfen weinend auf dem WC und nichts geht. Sobald die Windel dran ist, geht es sofort. Ich hatte das gemacht weil ich dachte wenn er EINMAL ein Erfolgserlebnis hat und sieht dass es so einfach geht, wird es leichter für ihn. Hatten im April U9 und KIA verschrieb uns Movicol Junior und Toilettentraining, täglich um die selbe Zeit nach dem Mittagessen auf Toi, erst ohne, dann mit Windel, maximal jeweils 5 Minuten. Ohne klappt es NIE, mit IMMER. Laut KIÄ merkt er nicht wenn er muss weil der Darm so geweitet ist. Oft hat es ihm dann auch wehgetan, nach mehreren Tagen kam dann ein Riesending und er sass weinend auf der Toilette. Auch hat er oft kleine Mengen Stuhl oder Schlieren in der Unterhose, merkt es aber erst wenn es schon draussen ist. Was kann der Grund sein dass dieses Kind es einfach nicht schafft, sein grosses Geschäft ohne Windel ins WC zu machen? Mit geht es doch auch. Mittlerweile sind mein Mann und ich natürlich auch einigermassen gefrustet von dem Thema und ich hätte gerne nach 5 Jahren mal diese endlosen Windeln los. Wir versuchen es ihm gegenüber nicht zu thematisieren, besprechen uns auch mit der KIÄ ohne ihn telefonisch. Wir wissen nicht weiter. Er spricht leider sehr ungern über Gefühle, Probleme oder Sorgen, es ist schwierig was aus ihn rauszubekommen. Er ist ein schlimmes "Gefallkind" und es nagt auch an ihm dass es nicht funktionkiert. Kommen wir da überhaupt alleine weiter oder brauchen wir Unterstützung, wenn ja, welche Fachrichtung? Wir sind aus dem Raum Starnberg bzw. München West, vielleicht hätten Sie auch eine Empfehlung? Vielleicht noch wichtig und etwas was uns sehr verwundert: wir dachten immer Ekel sei anerzogen, aber obwohl ich NIE etwas negatives zu Stuhlgang sagte, im Gegenteil, eher spasshaft hmm, da haben wir ein feines Kaka gemacht etc., ekelt er sich mal mehr mal weniger, vor dem Geruch. War schonmal schlimmer als jetzt, musste fast erbrechen wenn ich die Windel aufgemacht habe. Kürzlich ist er beim Spaziergang in ein wirklich widerlich stinkendes Hundegeschäft getreten, das hat wieder gereicht, seither würgt er bei seinem eigenen auch wieder, nicht immer, aber oft .... Dazu kommen noch motorische Probleme (nix schlimmes nur sehr muskelhypoton, Zehenspitzengang, schlechte Stifthaltung) sodass ich den Rat der KIÄ, er solle wenigstens beim Popo saubermachen mithelfen, auch nicht weiterkomme, da ich ungern möchte dass er sein Kaka dann an den Fingern hat und dann wieder alles völlig blockiert .... Ansonsten ist er fit, gesund, munter, gut entwickelt, isst sehr gut, geht gerne in den KiGa. Sie sehen, einige Baustellen und wir wissen nicht wie weitermachen ....

von Tiffy_2009 am 06.05.2013, 14:10


Antwort auf: Sauber werden - wissen nicht weiter

Hallo Tiffy_2009 Zuerst einmal ein dickes Lob an die Eltern und ihren kleinen Sohnemann. Wenn ich seine Vorgeschichte so lese, finde ich es umso bemerkenswerter wie toll der Kleine seine bisherigen Entwicklungsphasen gemeistert hat und wie entspannt und geduldig seine Eltern ihn dabei begleitet haben. Tatsache ist aber auch, dass er offensichtlich durch die Problematik mit seinem Darm sehr viele schlechte Erfahrungen gesammelt hat. Da ist es normal, das sich in Bezug auf die Stuhlausscheidung ein schlimmes Trauma entwickelt hat. Das Problem kennen wir auch bei vielen anderen Kindern, die „nur eine Verstopfung haben“ und alleine durch die Schmerzen bei der Entleerung nicht mehr auf die Toilette gehen mögen. Da werden Schmerzen und Toilette immer in Verbindung gebracht. Häufig ist da wirklich nur die Windel der Ausweg um aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Zudem handelt es sich hier um einen Entwicklungsprozess, der bei jedem Kind ganz individuell vonstatten geht, der sehr störanfällig ist z.B. durch Analfisteln, die damit verbundenen Operationen und daraus folgenden Traumata und hierdurch auch verzögert werden kann. Priorität hat die Beseitigung der Verstopfung, damit ihr Söhnchen wieder eine Chance hat rechtzeitig den Stuhldrang zu spüren, seinen Darm dann sofort zu entleeren und somit normalen, weichen Stuhl abzusetzen. Das ist nur durch regelmäßige Darmentleerung gewährleistet. Wohin das große Geschäft entleert wird, in die Toilette, Töpfchen oder Windel, ist dabei zweitrangig. Ich denke, sie sind mit dem Movicol durch den Kinderarzt sehr gut versorgt. Da darf man auch ruhig ein bisschen großzügig sein mit der Dosierung und soviel geben bis der Stuhlgang weich bis flüssig ist. Ziel muss sein, ihm eine schmerzfreie Entleerung zu ermöglichen. Dann muss die Zeit ihr Übriges tun, um ihn vergessen zu lassen, dass Schmerz und Kaka machen zusammen gehört und das dauert manchmal länger, da reicht ein einmaliges Erfolgserlebnis oft nicht aus. Danach könnte er dann auch mit einem Stuhltraining, wie vom Kinderarzt empfohlen, beginnen. Ihr Kleiner ist aber ja auch gerade erst 5 Jahre alt geworden und wenn Kinder ohne seine Vorgeschichte oft so lange benötigen um eine vollständige Darmkontrolle zu erlangen, dann darf ihr Filius sich allemal viel Zeit dafür nehmen. Über das Ekelgefühl sollten sie sich nicht allzuviel Gedanken machen. Das Problem haben viele andere Kinder ebenfalls und das legt sich in der Regel. Einmal ganz davon abgesehen, das alter, schon wieder zersetzter Stuhl, ja wirklich höllisch stinkt Nun zu den motorischen Problemen – gab es schon eine Diagnostik um die Ursache herauszufinden? Sprechen sie ihren Kinderarzt an! Sie fragen nach weiterer Hilfe: – Zum Einen sollten sie überlegen ob es inzwischen eine psychische Überlagerung bei dem Kleinen gibt und er vielleicht Hilfe von dieser Seite benötigt. Hierrüber kann schon ein Erstgespräch mit einem Kinderpsychologen Klarheit verschaffen. – Wenn es um das Ausscheidungsproblem geht, sind sie zur Zeit bei ihrem Kinderarzt gut aufgehoben. Sollte er irgendwann keine Therapie mehr anbieten können, könnte er sie an eine/n UrotherapeutIn weiterleiten. zu finden im Internet unter http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html Bleiben sie weiter so entspannt und verständnisvoll und geben sie ihrem fitten, gesunden, munteren, gut entwickelten Sohn ruhigen Gewissens noch ein wenig Zeit. Mit frdl. Grüßen Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 06.05.2013


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