Mit 6 Jahren nachts gar nicht trocken, tagsüber teilweise. Was tun?

 Cordula Kurlemann Frage an Cordula Kurlemann Kinderkrankenschwester

Frage: Mit 6 Jahren nachts gar nicht trocken, tagsüber teilweise. Was tun?

Hallo, unser Sohn wurde im April 6 Jahre alt und war nachts noch nie trocken. Die Windel ist jedem Morgen nass und teilweise so voll, dass er ausläuft und wir mehrmals die Woche das Bett frisch beziehen. Er möchte auf keinen Fall auf die Nachtwindel verzichten und macht auch morgens nach dem Aufwachen lieber nochmal in die bereits volle Windel, als aufzustehen und zur Toilette zu gehen. Er sagt dann, er würde es nicht merken wenn er zur Toilette muss. Wir haben schon mehrmals darüber gesprochen, dass er lieber tagsüber mehr trinken soll und abends weniger, damit er nachts nicht so oft Pipi muss, aber er zeigt hier keinerlei Verständnis. Was uns aber noch mehr beunruhigt, ist die Tatsache, dass er auch tagsüber phasenweise nicht trocken ist. Er war eigentlich mit 3,5 Jahren trocken. Pipi machen hat dann gut geklappt. Für das große Geschäft wollte er eine Windel anziehen. Er wusste genau wann er muss, war aber nicht dazu zu bewegen, das Geschäft mit Töpfchen oder Toilette zu erledigen. Mit ca. 4 Jahren hat aber auch das geklappt. Wir haben ihm Zeit gelassen und keinen Druck ausgeübt. Es hat jedes Mal von einem Tag auf den anderen geklappt, als hätte man einen Schalter umgelegt. Wahrscheinlich, weil er dann einfach dazu bereit war. Nun haben wir aber immer wieder Phasen, in denen wir auch tagsüber eine nasse Hose haben. Er nässt nicht komplett ein. Es macht viel mehr den Eindruck, dass er entweder zu spät geht, oder nicht komplett fertig macht, bevor er die Hose hochzieht. Er geht regelmäßig zur Toilette. An manchen Tagen brauchen wir 4- 5 Garnituren. Wenn wir ihn darauf ansprechen sagt er, er merkt nicht dass die Hose nass ist oder bestreitet einfach, dass die Hose nass ist. Er regiert bockig und weigert sich frische Sachen anzuziehen. Wir haben mehrfach versucht in Ruhe mit ihm zu reden. Haben im erklärt, dass es nicht schlimm ist, wenn mal was daneben geht, aber es ist wichtig, dass er trockene Sachen anzieht. Er ist ein sehr schlaues und sensibles Kind und in vielen Dingen vom Kopf her viel weiter als seine Altersgenossen. (das ist auch die Einschätzung der Erzieherin im Kiga). In diesem Punkt ist er aber völlig uneinsichtig. Wir waren bereits beim Kinderarzt und haben einen Ultraschall der Blase machen lassen. Der Kinderarzt schließt ein organisches Problem aus, da es phasenweise ja auch völlig problemlos klappt. Der Kinderarzt meint, mache Kinder brauchen einfach länger und solange tagsüber noch Probleme bestehen, macht auch einen Klingelwindel für die Nacht keinen Sinn. Die Nachtwindel macht uns aber auch keine großen Sorgen. Wir hoffen immer noch, dass sich das genauso plötzlich von allein regelt, wie alles andere vorher auch. Die nasse Hose tagsüber macht uns dagegen große Sorgen. Er kommt im September in die Schule und wir haben einfach Angst, dass er deswegen gehänselt wird. Es ist oft deutlich zu sehen und auch zu riechen, dass er nass ist. Außerdem gehen die ,zur Zeit wieder täglichen Diskussionen ums Umziehen und die Wäscheberge langsam an die Substanz. Denken Sie es wäre hilfreich einen Kinderurologen hinzuzuziehen oder einen Kinderpsychologen? Wir haben den Eindruck, dass es sich weniger um ein organisches sondern mehr um ein psychologisches Problem handelt. In den Phasen mit der nassen Hose treten auch immer wieder Albträume und Nachtschreckattacken auf. Vielleicht ist es einfach ein Entwicklungsschub. Was denken Sie? Wir sind für jeden Rat dankbar. Im Voraus vielen Dank!

von Kiki73 am 09.05.2018, 22:37


Antwort auf: Mit 6 Jahren nachts gar nicht trocken, tagsüber teilweise. Was tun?

Guten Morgen Kiki73, Ihr Sohn ist ganz gewiss schon auf einem guten Weg trocken zu werden /zu sein ! Es ist gar nicht so einfach für die Kinder , das "Signal" der Blase wahr zu nehmen und rechtzeitig auf die Toilette zu gehen . Kopf und Blase müssen da wirklich gut auf einander abgestimmt sein und passend reagieren - nämlich rechtzeitig losgehen und noch mit trockenem Höschen an der Toilette ankommen ! Hört sich einfach an - ist aber für Kinder in dem Alter ihres Sohnes noch oft schwierig !Sie spüren evtl. den ersten Harndrang, versuchen aber zu unterdrücken / aufzuschieben , und dann im Anschluss sind sie so in ihre Tätigkeit vertieft, dass sie tatsächlich den Ruf der Blase: "Du , geh mal auf s Klo"! nicht wahrnehmen und dann das Malheur passiert . Mal einpaar Tropfen , mal aber auch mehr in die Hose geht. Die Wahrnehmung der Blasensituation bzw. ihrer Füllung ist einfach noch etwas störanfallig , so dass es diese kleinen Rückschritte gibt. Machen Sie Ihrem Sohn Mut, unterstützen Sie ihn im regelmässigen Toillettengang ( 5-6 mal täglich mit Zeit ! und Ruhe! evtl Pipiplan erstellen); sprechen Sie nochmal mit ihm und vereinbaren eine kleine Belohnung , wenn Sie sehen, dass er sich Mühe gibt und aktiv mithilft , die Situation zu verbessern! Ihr Sohn sollte zunächst tagsüber eine gute und sichere Blasenwahrnehmung und -Kontrolle haben, erst dann schauen Sie auf die nächtlichen Situation ! . Oft regelt sich das dann ganz von selbst; wenn Sie auch einbisschen darauf achten , dass er zum Abendessen und vor dem Schlafengehen nicht mehr all zu viel trinkt ; und die gesamte Trinkmenge innerhalb von 24 Std. über den Tag verteilt gut zu sich nimmt ! meines Erachtens sollten Sie weder Zum Urologen noch zum Psychologen gehen,! Ihr Kind hat längst gezeigt, dass es eine Kontrolle über seine Blasenentleerung haben kann - funktional also alles in Ordnung!- und braucht vermutlich nur noch etwas Zeit ! Sie können ggf ihren Kinderarzt nochmal auf die Situation ansprechen , wenn Sie beunruhigt sind , Für Sie im Fammilien -Alltag ist es sicherlich manchmal sehr anstrengend und fordert Sie sehr. Versuchen Sie jedoch ganz bewusst , die Stärken Ihres Kindes zu sehen , darauf stolz zu sein! und die notwendige Gelassenheit mit zubringen ! Das wird ganz sicher !! Ich wünsche Ihnen noch einbisschen Geduld und Zuversicht ! Liebe Grüße Cordula Kurlemann

von Cordula Kurlemann am 10.05.2018


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