Mictonetten

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Mictonetten

Guten Tag Frau Janhsen-Podien, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort letzte Woche. Inzwischen haben wir auch Post von der Patientenbetreuung erhalten und mit unserem Arzt gesprochen. Nun steht zur Debatte evt. Mictonetten einzusetzen. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Medikament. Ich will noch nicht so Recht an diese Behandlung heran. Gibt es nicht etwas pflanzliches für kleinere Kinder (ähnlich GranuFink Blase, dieses ist ja erst für Kinder ab 12). Wie schnell könnten wir mit einem Behandlungserfolg rechnen und wie lange müsste man dieses Medikament nehmen? Ich freue mich schon wieder auf ihre aufmunternden Worte. Übrigens die Idee mit dem "Gemeinwort" kommt gut an. Er kann sich tatsächlich immer daran erinnern und teil es mir morgens stolz mit. Am Abend machen wir 3 mal "Probealarm" (wurde von der Patientenbetreuung empfohlen).Wir hatten nun auch einige Nächte mit nur einem Alarm. Erstaunlicher Weise merkt man Ihm auch nicht an, dass er geweckt wird. Er trinkt zu Hause alle 2 Stunden 100-200 ml. und ab 18 Uhr nur wenig. Danke.

von nidan am 24.04.2013, 14:27


Antwort auf: Mictonetten

Hallo nidan, da Frau Janhsen-Podien diese Woche auf einer Tagung weilt, übernehme heute ich für sie. Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass wir in diesem Forum nur eine allgemeine Beratung durchführen können. Für exakte medizinische Antworten müssen Sie sich, vor Ort, mit Ihrem Kinderarzt besprechen. Dennoch kann ich ein Stück weit auf Ihre heutige Fragestellung eingehen. Ein pflanzliches Präparat mit der Wirkweise von Mictonetten ist mir nicht bekannt, allerdings berichten uns Eltern immer mal wieder, dass sie mittels homöopathischer Kügelchen eine unterstützende Wirkung und Verbesserung der kindlichen Problematik beobachtet haben. Ich würde Ihnen empfehlen, sich diesbezüglich einmal in der Apotheke beraten zu lassen. In unserer Arbeit setzen wir durchaus manchmal Mictonetten ein, jedoch nach reiflicher Abwägung und eigentlich nie als erstes Mittel der Wahl. Nach Ausschluss organischer Ursachen – und Sie berichteten ja, dass dies schon geschehen ist – steht in unserer Arbeit zunächst die Veränderung im Verhalten der betroffenen Kinder an. Umstellung und bessere Verteilung der Flüssigkeitszufuhr, Verbesserung in der kindlichen Wahrnehmung für seine Blase und seinen Harndrang – obwohl und gerade bei einer so unruhigen Blase, wie sie Ihr Sohn hat. Das sind zwei erste Schritte, die wir mit den Kindern gehen und so einfach wie sich das anhört, sind es doch zwei sehr schwere Aufgaben, deren Umsetzung ohne kindliche Motivation gar nicht möglich sind. Leider ist es auch ein längerer Weg; es dauert z.T. einige Wochen oder gar Monate, bis diese Veränderungen von den Kindern verinnerlicht werden können. Stimmt die Motivation des Kindes, arbeitet es altersentsprechend gut mit und sind längerfristig keine positiven Veränderungen an der Blase zu beobachten, ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir uns überlegen, ob wir die urotherapeutische Intervention, mittels Medikament (z.B. Mictonetten), ergänzen. Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht des Kindes; man beginnt mit der niedrigsten Dosierung, über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen und kann dann bei Bedarf noch eine Steigerung vornehmen. Stellt sich die gewünschte Wirkung ein und zeigen sich bei Ihrem Kind keine Nebenwirkungen, wird es in der Regel über einen längeren Zeitraum eingenommen. Die Therapie sollte im Späteren nicht abrupt beendet werden, sondern man sollte sie ausschleichen. Es kann aber durchaus sein, dass das Kind von diesem Medikament nicht profitiert, dann sollte die Verabreichung beendet werden. Wie gesagt, dies nur als allgemeine Information, sollten Sie sich für die medikamentöse Therapie entscheiden, ist es wichtig, dass Sie diese in enger Zusammenarbeit mit Ihrem Kinderarzt durchführen. Ich kann Ihre Skepsis verstehen und finde es vollkommen legitim, dass Sie da zurückhaltend sind. Ihre Zeilen, von letzter Woche lasen sich für mich positiv, so dass ich Ihnen eigentlich empfehlen möchte, erst einmal weiter an den Tipps von Frau Janhsen-Podien zu arbeiten. Wie gesagt, die Problematik Ihres Sohnes benötigt viel Zeit und ist erfahrungsgemäß nur mit der medikamentösen Therapie nicht zu lösen. Ich kann mir vorstellen, dass Sie und Ihr Sohn sich schnelle Erfolge wünschen, die so aber nicht zu erwarten sind. Sie werden viel Zeit und Geduld benötigen und Ihr Sohn braucht Sie, damit er seine Motivation nicht verliert. Vielleicht könnten Sie sich auch die Unterstützung eines Urotherapeuten suchen, der Sie vor Ort begleitet. Über den Link: „Netzwerk Urotherapie“ http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html können Sie nachschauen, wer in Ihrer erreichbaren Nähe in Frage käme. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 24.04.2013


Antwort auf: Mictonetten

Hallo, danke für die Antwort. Wir werden am Wochenende nochmals ein ausführliches Tagebuch führen. Tag und Nacht. Nächste Woche werden wir natürlich zusammen mit unserem Kinderarzt die weitere Therapie besprechen. Evt. werden wir zusätzlich eine Homöopathin aufsuchen. Es tut gut zu hören, dass man eingendlich alles richtig macht und man eben Zeit brauch. Viele Grüße

von nidan am 25.04.2013, 08:29


Antwort auf: Mictonetten

Gern geschehen!! Alles Gute, für Sie und ihre Familie. Lieben Gruß Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 25.04.2013


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