Hallo fr. Bader, Bin seit 20 tagen krank geschrieben wegen einem Bluterguss neben der fruchthohle. Jetzt hat meine chefin mich angerufen und gemeint, das sie mir keine schwangerengerechte arbeit bieten kann und ich doch beim fa ein bv holen soll. Macht dann mein fa das so einfach ? Oder muss sie das machen. Und wenn sie das machen muss, ,wie funktioniert das ? ?Sie hat davon nämlich keine Ahnung. Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 29.04.2015, 01:45
Hallo, man muss zwischen einem individuellen und einem gesetzlichem Beschäftigungsverbot unterscheiden. Bei einem individuellen BV entscheidet der Arzt im Einzelfall, dass die Schwangere ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben kann. Dazu kann auch Mobbing gehören. Daneben sieht der Gesetzgeber eine Reihe von Gründen vor, bei denen vom AG ein BV erteilt werden muss (=generelles gesetzl. BV). Diese findet man bei http://bundesrecht.juris.de/muschg/BJNR000690952.html#BJNR000690952BJNG000202308 Der Arbeitgeber ist dabei verpflichtet eine Gefährdungsbeurteilung unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen zu machen und die Beschäftigungsverbote durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen Aber auch das Gewerbeaufsichtsamt kann Hilfestellung geben. Man erhält bei einem BV den vollen Lohn weiter. Anders ist übrigens eine Krankschreibung: hier liegt es nicht an der Arbeit, sondern an der Schwangerschaft, das man nicht arbeiten kann. Nach 6 Wochen gibt es nur noch Krankengeld. Liebe Grüsse, NB
von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 30.04.2015
Was arbeitest Du denn ? Der Bluterguss hat ja nichts mit der Arbeit zu tun. Und genau diese muss bei einem BV die Gefahr darstellen.
von Sternenschnuppe am 29.04.2015, 10:08
Ich bin im Verkauf und darf ständig schwere Sachen (Bananenkisten, Milchkartons,usw tragen (runter heben, hoch tragen). Muss ständig Ware verräumen(bücken strecken knien,hoch runter ) Sie meinte sie kann mir keine leichtere Arbeit anbieten.Und diese Arbeiten was ich mache-sind laut gesetz verboten.
Mitglied inaktiv - 29.04.2015, 11:14
Der Bluterguss hat mit dem BV ja nicht unbedingt was zu tun. Der AG muss dafür sorgen, dass die schwangere AN nichts tun muss, was gesetzlich für Schwangere verboten ist, wie zb schwer heben etc. Du gehst zum fa, sagst, dass drin AG dir keine schwangerengerechte Arbeit gewährleisten kann und von selbst aus diesem Grund ein Bv vorschlagt. Dieses bv stellt drin da dann aus, du gibst es deinem Ag, da er es selbst vorgeschlagen wird er juckt dagegen vorgehen. Du bekommst bis zum Mutterschutz dein normales Gehalt. Anschließend Mutterschaftsgeld. Auch auf das Elterngeld nimmt das keinen Einfluss, du bekommst ganz normal auch die Gehaltsmitteilungen vom ag(das einzige was wegfällt wären ggf. Schichtzulagen etc) LG
von Tinci29 am 29.04.2015, 14:49
Ohje Autokorrektur... :/ der fa stellt das bv aus. Ag geht NICHT dagegen vor, wenn er es selbst vorschlägt ;)
von Tinci29 am 29.04.2015, 14:51
Der Arbeitgeber muß es ausstellen, nicht der Arzt. Den der Bluterguss wird kaum ein BV begründen. Fraglich ist aber auch, ob ein BV wegen der Arbeit greift, das muß der Arbeitgeber aber klären. Wenn sie es nicht weiß, soll sie sich bitte an die entsprechende Stelle, zB Gewerbeamt wenden. Die werden dann genau schauen was gilt. Grundsätzlich ist Einzelhandel so erst einmal kein Grund für ein BV. Wenn Du da aber wirklich nur Hilfsarbeiten ala Regale einräumen machst, also eher in Richtung Lager, dann könnte das greifen. Aber da soll sie sich bitte selbst kundig machen. Der Arzt darf das BV nur aussprechen wenn gesundheitliche Probleme ein BV begründen.
Mitglied inaktiv - 29.04.2015, 16:36
Damit dürften alle Fragen beantwortet werden: ;) http://www.aerzteblatt.de/archiv/134526/Beschaeftigungsverbote-in-der-Schwangerschaft-Nach-Recht-und-Gesetz
von Tinci29 am 29.04.2015, 17:42
Danke für eure Antworten. Ich denke schon das ich es bekommen werde,da ich auch vor nem halben Jahr eine Fehlgeburt in der 12 ssw hatte. ich etwas übergewichtig bin und ich schon einen kasierschnitt hatte.Jetzt schon total unter Krampfadern durch die SS leide. Geschäftlich eben wegen dem schweren tragen usw. Es ist nur so das mein Ag meinte das muss der Frauenarzt ausstellen.Mmh ich red einfach mal mit meinem Fa. Danke
Mitglied inaktiv - 29.04.2015, 19:12
Versteh mich jetzt echt nicht falsch, das soll keinesfalls herabwürdigend sein. Aber, 2 von 3 Frauen welche ich kenne - mich eingeschlossen, hatten irgendwann eine Fehlgeburt. Das soll echt nicht böse klingen oder es eben unwichtig erscheinen, es soll dir nur zeigen, das Fehlgeburten recht häufig sind. Und der Umstand das es eine Fehlgeburt gab, kein BV einschließt. Sonst müsste der größte teil der Frauen eben gleich ins BV. Anders sieht es aus wenn du schon 2-3-4mal eine hatte, dann könnte das durchaus greifen. Übergewicht ist auch kein Grund, sollte für dich aber Anlass sein genau zu schauen. Auch wegen Gefahr Schwangerschaftsdiabetes. Und Kaiserschnitt dürfte IMO auch weniger ein Kriterium sein. BV sind echt nur da für besondere Fälle, nicht für leichte Risiko-Fälle. ich zB wurde am Herzen operiert, habe auch jetzt noch an den lebenslangen Folgen dieser Herzerkrankung zu tragen. Bei mir gibt es neben einem Rechtsschenkelblock, auch kleinere "Stolperer", das Herz schlägt also ungleichmäßig. Zudem habe ich jahrelang wegen extremen Rückenschmerzen Tilidin nehmen müssen, das wenige Monate vor der Schwangerschaft erfolgreich ausgeschlichen. Die Rückenprobleme bzw Schmerzen wurden dann in der Schwangerschaft "nur" mit Akkupunktur und Massage behandelt. So ziemlich das erste was ich nach der Feststellung der Schwangerschaft verschrieben bekommen habe, war ein Blutdruckmessgerät, weil Blutdruck erhöht. Gesundheitlich war ich deshalb, und wegen meines Alters (über 35 Jahre als Erstgebärende), zwar Risiko, ein BV gab es deshalb aber nicht. Ärztin hat nur auf Abklärung des Kardiologen, Organscreening und Prüfung ob normales Krankenhaus oder spezielle Kinderklinik bestanden. Eien Krankschreibung hätte es gegeben wenn zu schlimm, eind BV deshalb nicht. Wegen Schwerheben, ich denke mal die roten E2-Kisten sagen dir was, oder? Davon schleppe ich täglich mehrere, gefüllt mit Frischfleisch. Ich bediene an der Theke, ich packe das Fleisch ab, ich berate, räume ein, kassiere usw. das alles unter Zeitdruck - und das langte dem Arbeitsschutz nicht, um für diesen Arbeitsplatz ein BV zu empfehlen. Ab der Vollendeten 25 SSW wäre nur Arbeitszeitverkürzung durch Teilzeit-BV möglich gewesen. Mehr nicht! 2 Stellen haben also unabhängig davon gesagt, diese Schwangerschaft begründet kein BV. Und da würde jeder normale mensch sagen, das ist sehr wohl begründet. Aber, es ist halt so, die Maßstäbe dafür sind, wenn nicht mißbräuchlich betrieben, extrem hoch. Versteh mich echt nicht falsch, ich gönne dir ein BV durchaus. Ginge es nach mir, würde bei jeder Schwangerschaft das individuell von unabhängigen geprüft - auf de jeweilige Situation bezogen. Nur, ich will dir halt auch zeigen, das es sein kann, das du eben keines bekommst. Du die Hoffnungen also nicht zu hoch stecken solltest.
Mitglied inaktiv - 30.04.2015, 22:02
