Ich brauche dringend Hilfe und möchte Ihnen kurz den Werdegang und das Problem schildern: Es handelt sich um die Mutter (Susanne), das Enkelkind (Helena, 3 ½ Jahre alt) und die Großeltern (Rudolf und ich als 20-jährige Lebensgefährtin und Sozialoma), sowie die Vorgehensweise des Jugendamtes Krefeld. Susanne ist psychisch krank und als sie im vierten Monat war, sagte die Jugendamtssachbearbeiterin: „Der nehmen wir das Kind ab!“ Von da an nahm alles seinen Verlauf und auch ich kämpfte so gut es ging. Wir hatten es geschafft, dass Mutter und Tochter sich regelmäßig sehen konnten und wir Großeltern bekamen einmal pro Woche für eineinhalb Stunden ein Besuchsrecht. Zweimal mussten wir uns für mehrere Monate von Helena verabschieden. Helena litt so sehr, so dass sie Verlustängste entwickelte und glaubte, wir hätten sie verlassen und nicht mehr gewollt. Ein erneuter Besuch unsererseits erforderte viel Fingerspitzengefühl und Geduld, bis Helena erneut Ver- und Zutrauen zu uns aufbauen konnte. Gerichtlich wurde zuletzt festgelegt, dass wir Helena einen Monat nachdem sie in einer Pflegefamilie aufgenommen wurde oder auch nicht, wieder sehen dürften. Das ist beim letzten Mal um fast drei Monate hinausgezögert worden. Ein Besuchsrecht bekamen wir nur, weil wir einen erneuten Antrag an das Jugendamt stellten. Hätten wir dies nicht getan, hätte man uns bis in alle Ewigkeit auf ein Besuchsrecht warten lassen. Dann haben wir wieder einige Monate regelmäßige Besuchskontakte pflegen können. Es hat sehr lange gedauert, bis Helena altersgemäß wieder schmusen konnte und auch Schmuseeinheiten einforderte. Aber sie freute sich unbändig, uns zu sehen und mit uns zu Spielen. Vor ca. vier Wochen mussten Mutter und Großeltern sich wieder, zum dritten Mal, von Helena verabschieden. Gestern erhielten wir alle einen Brief von Jugendamt, indem stand, dass Helena nun nach Siegen, 160 km entfernt untergebracht worden wäre und wir, erst die Mutter, dann die Großeltern Helena im Januar wieder sehen dürften. Dann sollten uns Besuchstermine, oder was immer geplant ist, mitgeteilt werden. Wieder werden wir um Helenas Vertrauen kämpfen müssen und das bei der Entfernung. Wie wir das Geld für Besuche aufbringen sollen, ist mir ein Rätsel. Es ist anzunehmen, dass mit dieser Methode versucht wird, den Kontakt zu Helena nicht nur zu erschweren, sondern zu verhindern, Helena von uns zu entfremden mit dem Ziel, Helena einer Familie uneingeschränkt zuzusprechen. Helena kennt ihre gesamte Ursprungsfamilie nicht, weder ihre Cousins, Onkel, Tanten usw. Man kann natürlich sagen, sie kennt es nicht anders und braucht dies nicht. Doch ich halte es aus Erfahrung für unbedingt wichtig, seine Familie zu kennen, weil später die Frage nach der Herkunft auftauchen wird und Beziehungen zur eigenen Familie nur sehr schwer und oft gar nicht mehr aufgebaut werden können. Besonders für Frauen, die selber Kinder bekommen, ist diese Herkunftsfamilie sehr wichtig. Was können wir tun, dass Helena nach Krefeld zurückgeführt wird, denn es kann doch nicht sein, dass es hier keine geeigneten Pflegeeltern gibt. Was kann ich überhaupt noch tun? Mein Lebensgefährte hat aufgegeben und meint, wir sollten Helena vergessen, es hätte keinen Zweck zu kämpfen.
von Zimteis am 26.11.2012, 10:36