Frage: Pathologischer Befund

Sehr geehrter Herr Hackelöer, Kurz zu meiner Vorgeschichte: In ssw 20 Mit leichter hellbrauner Schmierblutung beim Arzt gewesen, festgestellt wurde nur ein leichte Trichterbildung und ein Zervix von 4.5 cm trotzdem zur Kontrolle ins Krankenhaus geschickt worden.  Untersuchung im Krankenhaus 2 Stunden später ergab Muttermund bereit 2 cm auf, Zervix nur noch bei 0.5 cm und Fruchtblasenprolaps.  Es waren keine Schmerzen vorhanden. Abstrich wurde gemacht vorsorglich wehenhemmer und Antibiotika gegeben. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse nach 5 Tagen das keine Infektion vorliegt wurde versucht die Fruchtblase reinzudrücken dabei ist die Fruchtblase geplatzt und es trat gelb grünes Fruchtwasser aus. Einen Tag später ist das Baby gestorben und die Geburt wurde eingeleitet.  Nach der Geburt wurde eine Ausschabung gemacht und die Plazenta zur Pathologie geschickt. Folgender Befund liegt vor:  Makroskopie Klin. Plazenta  12x9 cm bis 5 cm hohe napfförmige Plazenta mit etwas parazentral inserierender Nabelschnur. Aufgelagerte Blutkoagel retroplazentar Anhängend eine 17 cm lange dreigefäßige Nabelschnur mit Klemme.  Die Plazentaschnittfläche homogen rötlich fleckig. Aufarbeitung Deckplattennahen Gewebe sowie Aufarbeitung von Plazenta in Richtung retroplazentare Einblutung mit Koagelauflagerung. Mikroskopie Aufarbeitung einer Plazenta mit sowohl makroskopisch also auch mikroskopisch homogener Schnittfläche. Retroplazentare Einblutungen erkennbar. Insgesamt regelrecht ramifizierte der zottenstrukturen mit Nachweis von Stammzotten, zwischenzotten und auch zahlreiche endzotten mit regelrechter Vaskularisierung. Keine signifikante nachweisbare Ausknospung trophobiastärer Epithelien. Keine Entzündungsanzeichen. Koagelartige Auflagerungen im Blut retroplazentar mit übergreifen auf Intervillöse Spalträume. Aufbereitung der Eihäute mit entzündungsfreier Schnittfläche. Auch hier weitere koagelartige Blutauflagerungen. Die Nabelschnur dreigefäßig mit entzündungsfreien Warthonscier Sulze.  Diagnose  Plazenta für die angegebene Schwangerschaftswoche euthophen plakodengewicht im Normbereich ohne Entzündungszeichen und ohne Hinweise auf eine chronische Plazentainsuffizienz insgesamt ohne signifikanten pathologischen Befund. Auffallend retroplazentare Einblutungen und Blutkoagelauflagerungen sowie eingeblutete intervillöse Spalträume, vereinbar mit dem Bild einer vorzeitigen Plazentalösung.  Kein Amnioninfektionssyndrom Keine histologischen Zeichen einer Plazentainsuffizienz Kein Malignitätsnachweis  Kind war gesund ohne Auffälligkeiten Ultraschall vor dem einleiten war noch nichts von Plazentalösung zu sehen. Können Sie mir den Befund bitte erklären bzw. Was der zu bedeuten hat?  Kann das wirklich eine Plazentalösung gewesen sein und der Muttermund hat sich deshalb schon frühzeitig geöffnet? Schmerzen waren bis zur Geburt 5 Tage nachdem der Fruchtblasenprolaps festgestellt wurde keine vorhanden bis mal gelegentlich ein kleiner Schmerz wie bei der Periode. Bislang ging man von einer Gebärmutterhalsschwäche aus von vorausgegangener Ausschabung und schneller erneuten Schwangerschaft wo man bei der nächsten Schwangerschaft eine cerclage bzw. Muttermundverschluss vorsorglich legen wollte.  Aber wenn es nun doch eine Plazentalösung war dann sieht die Sachlage jetzt ganz anders aus.  Einer sagt das ist eine Plazentalösung gewesen, der andere sagt nein das muss nicht unbedingt sein da es nur ein pathologischer Befund ist und und kein klinischer Befund und geht immer noch von einer Gebärmutterhalsschwäche aus. Sollte ich trotzdem über eine cerclage nachdenken? Vielen Dank im voraus für ihre Erklärung Katrin

von KSE am 08.01.2019, 21:58



Antwort auf: Pathologischer Befund

Hallo KSE, eine Plazentalösung gehört zum Abortgeschehen und ist wahrscheinlich nicht die Ursache.Am wahrscheinlichsten scheint es sich um ein Problem des Gebärmutterhalses zu handeln,für das man keine direkten Ursachen finden kann. Bei weiteren Schwangerschaften sollte man den Gebärmutterhals sonografisch gut kontrollieren und wenn es zu einer Verkürzung kommen sollte,eine Cerclage zusammen mit Progesteronbehandlung durchgeführt werden. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 09.01.2019



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