Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöder, nach zwei frühen Aborten bin ich nun glücklich in der 19. SSW. Ich bin 37 Jahre alt. Kurz zu meiner Vorgeschichte: nach den zwei Aborten haben mein Partner und ich eine genetische Untersuchung durchführen lassen mit dem Ergebnis eines unauffälligen Chromosomensatzes. Man hat jedoch bei mir eine heterozygote MTHFR-Mutation festgestellt. Aus diesem Grunde nehme ich täglich 5 mg Folsäure und täglich ASS 100 bis zur 34. SSW. In meiner aktuellen Schwangerschaft habe ich einen Harmony Test durchführen lassen mit unauffälligem Befund für Trisomie 13/18/21 und Geschlechtschromosomen. Dies hat mich sehr beruhigt. Auch bei der Nackenfalte war ich bei der Untersuchung noch sehr beruhigt, da diese bei 1,3 mm lag. Dann habe ich jedoch den detaillierten Untersuchungsbefund mit einer suspekten Biochemie für Trisomie 21 erhalten: Risiko Alter: 1:130 Adjustiertes Risiko Nackentransparenz: 1:572 Biochemie: 1:57 !!! Gesamtrisiko: 1:248 Die genauen Daten für die Biochemie lauten: FHCGG - fr. ß-HCG (Brahms Kryptor): 134,90 IU/I FHCDOE - freies b-hCG(DoE): 1,101 kA PAPPA - PAPP-A (Brahms Kryptor): 3,799 IU/I PAPDOE - PAPP-A (DoE): -0,118 kA Meine Frauenärztin hat mir sehr Angst gemacht und mir zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten, was ich aber eigentlich aufgrund meiner Angst vor dem invasiven Verfahren vermeiden wollte. Deswegen hatte ich eigentlich den Harmony Test gemacht. Ich wurde daher zur frühen Fehlbildungsdiagnostik in SSW 15 (14+6) nach München geschickt. Bei dieser Untersuchung wurde mir meine Angst vollständig genommen, weil alles in bester Ordnung war. Somit habe ich mich entschieden, die Fruchtwasseruntersuchung nicht durchführen zu lassen. Bei dieser Ärztin in München werde ich nochmals einen Organ-Ultraschall um die 22. SSW durchführen lassen. Da ich aber aufgrund meiner Vorgeschichte und weil ich eher grundsätzlich ein ängstlicher Typ bin, mich immer noch die Frage quält, warum die Biochemie bei der Untersuchung so schlecht war und ob ich nicht doch die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen hätte sollen, bin ich immer noch sehr beunruhigt. Dürfte ich Sie bitten, mir Ihre Einschätzung mitzuteilen und mir einen Rat zu geben, damit ich meine Schwangerschaft endlich genießen kann? Eine kurze weitere Frage habe ich noch: das ASS 100 soll ich bis SSW 34 nehmen. Die Ärztin in München meinte aber, dass es bis einschl. der 20. SSW reichen würde. Wie beurteilen Sie dies? Ich möchte vermeiden, dass das ASS meinem Baby schadet, möchte aber andererseits kein Risiko eingehen. Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe und die Unterstützung. Freundliche Grüße TinchenK
von TinchenK am 04.06.2019, 21:23