Hallo Herr Professor Dr. Hackelöer, ich bin zurzeit in der 10. SSW Woche, es handelt sich um meine erste Schwangerschaft. Ich bin Kell-negativ, während mein Mann Kell-positiv ist. Ob er das Merkmal homozygot oder heterozygot vererbt wissen wir leider nicht. Bei der Erstuntersuchung beim Frauenarzt wurde mein Blut untersucht und es konnten keine Antikörper gefunden werden. Der Test fand am Ende der 4. SSW statt (3+5 oder 3+6). Nun beschäftigen mich folgende Fragen: 1) Ist diese Erstuntersuchung ggf. zu früh erfolgt (Embryo noch nicht wirklich vorhanden und daher keine Antikörper)? Oder dient der erste Antikörpersuchtest sowieso nur der Feststellung von Antikörpern die bereits in der Vergangenheit gebildet wurden? Wie z.B. von vorangegangenen Schwangerschaften oder Bluttransfusionen? Es handelt sich wie gesagt um meine erste Schwangerschaft und soweit ich weiß hatte ich auch nie eine Bluttransfusion. 2) Ich habe gelesen, dass (wenn keine Bluttransfusion stattgefunden hat) die KELL-Antikörper erst bei der zweiten Schwangerschaft von Bedeutung sind, und die erste Schwangerschaft unproblematisch wäre. Ist dies wirklich so? Muss ich mir bei meiner ersten Schwangerschaft nun keine Sorgen machen? Aber wenn während einer Schwangerschaft keine Antikörper gebildet werden können, sondern nur bei der Geburt, wieso muss man dann nach einem negativen Antikörper-Test bei der Erstuntersuchung dann nochmal einen zweiten Antikörpertest zwischen der 24.-27.SSW machen? Uns ist bewusst dass, sollte man Mann nur heterozygot für Kell sein, auch immer eine 50%-ige Chance besteht, dass das Baby Kell-negativ ist. Meine Fragen beziehen sich auf den Fall, dass mein Mann stets sein Kell-positives Merkmal weitergibt. Ich hoffe Sie können uns ein wenig die Sorgen nehmen oder uns, falls nötig, über die weitere Vorgehensweise informieren. Ich habe das Thema bereits bei meinem Frauenarzt ansprechen wollen, doch leider wurde diese Frage im Keim erstickt mit der Aussage, dass ich keine Antikörper hätte und dass es nur auf das AB0-System und den Rhesus-Faktor ankommt (Ich bin A Rh-pos, mein Mann B Rh-pos). Aber ich weiß, dass dem nicht so ist, denn das Kell-System ist auch wichtig. Außerdem ist uns noch ein zweites Anliegen wichtig. Eigentlich wollte ich immer einen NIPT (Praena-Test oder Harmony-Test) machen, da ich dessen Genauigkeit und Aussagekraft überzeugender finde, als die des Ersttrimester-Tests (Nackenfalte, 2 Hormone aus dem Blut). Allerdings besteht mein Frauenarzt darauf, dass man erst diese Nackenfaltung-Messung machen müsste, bevor man den NIPT machen darf. Ich weiß aber mittlerweile (Rückmeldung durch den Anbieter des NIPT), dass die Nackenfaltenmessung NICHT notwendig ist, um einen NIPT durchzuführen. Ich habe den NIPT auch immer als Alternative angesehen und nicht als Ergänzung zum Ersttrimester-Test. Nun fragen wir uns, ob wir beides machen sollten oder darauf bestehen sollten, nur den NIPT zu machen. Mein aktuelles Wissen darüber ist, dass beim NIPT Trisomie 13, 18, 21, die Geschlechtschromosomen und eine Mikrodeletion (Di George Syndrom) untersucht werden, während die Nackenfalte eigentlich nur etwas über Trisomie 21 aussagt, und dies auch mit einer geringeren Genauigkeit als beim NIPT. Gibt es irgendeinen Vorteil bei dem Ersttrimester-Test gegenüber dem NIPT den wir übersehen haben? Unter Umständen würde ich mich nämlich nach einem anderen Frauenarzt umsehen, wobei ich abgesehen von der heute geschilderten Problematik sehr zufrieden mit diesem bin. Viele Grüße!
von Schwangere123 am 23.10.2018, 10:49