fruchtwasseruntersuchung nach ersttrimesterscreening ja oder nein

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Frage an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

Frage: fruchtwasseruntersuchung nach ersttrimesterscreening ja oder nein

Sehr geehrter Herr Hackelöer, am vergangenen Donnerstag habe ich bei meiner Frauenärztin das Ersttrimesterscreening machen lassen, bei der die Nackenfalte vermessen und mein Blut untersucht worden ist. Ich bin 34 Jahre alt und habe zwei gesunde Kinder, dies ist meine dritte Schwangerschaft, in der ich aber zum ersten Mal das Ersttrimesterscreenig habe machen lassen, deswegen meine Verunsicherung. Die Nackenfalte wurde mit 1,5 mm (Schwangerschaftswoche 11+6. Scheitel-Steiss- Länge 56,6 mm) als unauffällig befundet. Gestern rief meine Ärztin jedoch wegen meiner Blutwerte an, die ihrer Aussage nach sehr schlecht seien: fß- hCG bei 0,934 MoM und PAPP-A bei 0,250 MoM. Der PAPP-A-Wert mache ihr Sorgen. Nun sei mein Hintergrundrisiko für Trisomie 21 (wurde mit 1:293 benannt) auf ein adjustiertes Risiko von 1:244 gestiegen (Risiko für Trisomie 18 bei 1:1570 und für Trisomie 13 bei 1:4951). Mich verwirrt einiges: Was besagt der PAPP-A-Wert denn genau? Habe im Internet gelesen, dass er als Marker für Trisomien gilt, aber auch auf eine Plazentainsuffizienz hinweise. Muss ich- losgelöst von der Trisomie-Abklarüng- befürchten, dass mein Baby von der Plazenta nicht gut genug versorgt wird? Meine Ärztin riet mir zu einer Fruchtwasseruntersuchung. Bin mir unschlüssig, was ich tun soll. Die Nackenfalte sah unauffällig aus, und auch sonst hat sie nichts Auffälliges zum Ultraschall gesagt. Aber der PAPP-A-Wert sei wohl sehr schlecht. Weiß auch die Wahrscheinlichkeit von 1: 244 nicht realistisch einzuschätzen... ist es nun sehr wahrscheinlich, dass mein Baby Trisomie 21 hat? Und ist das Risiko für die anderen Trisomien hoch oder OK? Ehrlich gesagt finde ich das Hintergrundrisiko auch schon ganz schön hoch (1:293), wenn man manchmal liest, dass schon ab 1:300 zu einer FU geraten wird, allerdings liegt wiederum "mein" Risiko von 1: 244 auch nicht sooo weit höher als 1:293 (bei dem Risiko hätte sie mir offenbar nicht zu einer FU geraten). Bin unschlüssig, was ich machen soll? Das Risiko einer Fehlgeburt nach einer FU liegt ja mit 1:200 (zumindest habe ich das so gelesen) noch knapp höher als 1:244. Können Sie mri helfe oder etwas raten? Vielen Dank, schnorpelmama.

von schnorpelmama am 11.09.2012, 11:43



Antwort auf: fruchtwasseruntersuchung nach ersttrimesterscreening ja oder nein

Hallo schnorpelmama, erstmal sind die Ultraschallwerte beruhigend und die Hormone haben eine viel geringere Aussagekraft.Ich würde zunächst nur eine US-Kontrolle durch einen US-Spezialisten in der 17. und 21. Woche machen lassen und mich bei Auffälligkeiten für eine Punktion entscheiden.In der 20.Woche würde auch eine Doppleruntersuchung der Gebärmuttergefässe gemacht werden und das Risiko für eine Gestose/Plazentastörung erher abgeschätzt werden,als jetzt.Bei den Hormonbestimmungen zum Zeitpunkt des Ersttrimesterscreening kommen zu viele Fehler vor,als daß man sofort überreagieren müßte oder jetzt schon Ängste für eine Plazentainsuffizienz entwickeln müßte. Ruhe bewahren,US-Kontrollen und Abwarten.Aktiv werden erst dann,wenn zusätzliche Besonderheiten auftauchen. Alles Gute Prof.Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 11.09.2012



Antwort auf: fruchtwasseruntersuchung nach ersttrimesterscreening ja oder nein

Hallo. Uns wurde wg. Herzfehler und deshalb Verdacht auf Gendefekt in der 23. Ssw zur Fruchtwasseruntersuchung geraten. Haben sie aber nicht gemacht. Denn man darf das FG Risiko nicht vergessen. Und man sollte sich auch VORHER darüber Gedanken machen, was man bei einem auffälligen Befund tun würde. Abtreiben? Austragen? Für uns stand zu so einem späten Zeitpunkt fest, dass wir nicht abtreiben. Wobei wir auch generell dagegen sind. Aber man wird ja zwangsläufig bei so einem Befund doch irgendwie damit konfrontiert. Das Risiko einer FG war uns auch zu hoch. Letztlich muss es eben jeder individuell entscheiden. Aber sich eben auch damit befassen, was es für Konsequenzen hätte. Drücke dir die Daumen, dass du zu einer für dich guten Entscheidung kommst. Wenn bisher deine Befunde und auch die Nackenfalte ok waren, dann ist doch alles gut. Würde das nicht an einem einzigen Wert festmachen. LG

Mitglied inaktiv - 11.09.2012, 11:58



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