Frage: Fasd

Sehr geehrter Herr Professor Hackelöer, Mein ältester Sohn (2) entstand ungeplant, aber erwünscht trotz Verhütung. In der unmittelbaren Frühschwangerschaft trat ich eine Gruppenreise mit Gourmetwandern für eine Woche in Italien an, leider gab es dort täglich Wein zu trinken (Mittagessen/abendessen) oder abends wurde ein Limonenlikör oder Campari zum Kosten herumgereicht. Ich habe dort, weil ich mich seltsam fühlte, bei 5+1 einen Test gemacht und dann natürlich keinen Tropfen mehr getrunken. Fakt ist aber leider, ich habe in der fünften Woche bis frühen Abnfang 6. Woche leider Alkohol getrunken. Ich war nie verkatert oder betrunken mit Übelkeit, habe mich aber schon manchmal angeheitert gefühlt. Davor war ich mein ganzes Leben lang nie so richtig betrunken, kenne keinen Kater, trank nur beim Ausgehen etwas (mein persönliches Limit für eine lange Partynacht waren ein Cocktail und ein Glas Sekt). Deswegen bin ich so verzweifelt, dass ausgerechnet diese Reise in diese erste Schwangerschaft fiel. Die pränatale Diagnostik war absolut unauffällig, ich hatte mehrere Sonografien bei einer als Spezialistin für pränatalen Ultraschall geltenden Diagnostikerin. Meine Gynäkologin winkte damals ab und meinte, da hätte noch Alles-oder-Nichts gegolten, aber das gilt doch nur bis 4+0 ??? Mein Sohn wurde mit 4500 g geboren und 54 cm und ist seitdem auf der 97. perzentile weitergewachsen. Oberlippe und Philtrum sind gut ausgeprägt. Er hat ein medianes Nasengrübchen ohne Fistel, dass aber laut HNO nicht durch Alkohol hervorgerufen wird, da die Prävalenz < 1:10000 und somit viel seltener als FASD. Er ist sprachlich etwas hinterher, aber es gibt viele Late-Talker in der unmittelbaren Verwandtschaft. Ich mache mir seit der Geburt schwerste Vorwürfe und quäle mich damit, meinem Kind Schaden zugefügt zu haben. Ich frage mich immer, wäre er besser entwickelt oder witdas wird er fütr Chancen im Leben haben. Ich würde alles darum geben, das ungeschehen zu machen. Für mich ist Null-Promille selbstverständlich und ich habe auch vor der Schwangerschaft stets auf gesunde Lebensweise geachtet und dann das... Gibt es doch die Möglichkeit, dass mein Kind das unbeschadet überstanden hat? Mir hatte anfangs das hohe Geburtsgewicht Hoffnung gemacht, auch mit Kopfumfang 38,5 cm, fasd-Kinder sind doch eher zu klein??? Herzlichen Dank Anni

von Ann-Kristin am 19.02.2019, 12:12



Antwort auf: Fasd

Hallo Ann-Kristin, machen Sie sich nicht zuviel Sorgen.Alles spricht dafür,daß Ihr Kind keinen Schaden bekommen hat.Die Alkoholschäden treten eigentlich nur bei Frauen auf,die häufig oder ständig Alkohol konsumieren.Mit dem Mengen,die Sie angeben habe ich noch nie einen Schaden gesehen.Es spricht vom Wachstum,Gewicht und der Entwicklung nichts für ein Alkoholsyndrom! Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 19.02.2019