Patchwork - Familien

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Geschrieben von Hase67 am 28.04.2020, 7:57 Uhr

Warum sieht das bei Promis immer alles so toll aus?

Du wirst es nicht gerne lesen, aber: Ich finde, du überschätzt dich und hast deine Kompetenzen überschritten. Wäre ich in der Position deines Patchwork-Partners, würde ich dir vermutlich nicht nur Vorwürfe machen, sondern mir sogar ganz ernsthaft überlegen, dich abzuservieren.

Der Grund ist folgender: Dein "Stief"(oder Bonus-)Sohn ist krank. Suchtkrankheiten haben meistens eine längere Vorgeschichte, die du nicht kennen und auch dann nicht nachvollziehen kannst, wenn du selbst die gleiche Suchtkrankheit hattest. Er ist jetzt zwar 18, also auf dem Papier erwachsen, aber wegen seiner Suchtproblematik ist die Beziehung deines Partners zu ihm nicht die zu einem "normal gesunden" 18jährigen. Du glaubst, du hättest als einzige die Wahrheit erkannt, was zwischen den beiden (oder den dreien, also Mutter, Vater und Magersüchtigem) läuft, aber du überschätzt deine eigene Neutralität in der Sache. Denn du hast eine emotionalere Beziehung zu deinem Partner (was normal ist, es ist ja nicht dein Kind), und es schmerzt dich, wenn dein Partner von seinem Sohn manipuliert wird.

Das eine ist: Ich beneide dich nicht darum, in so einer Patchwork-Konstellation zu sein, das ist extrem schwierig. Aber das andere ist auch: In bestehende Konflikte deines Partners kannst du als - in dem Fall Außenstehende - nicht einfach reinbrettern wie die Axt im Walde, weil das dein Partner vermeintlich nicht hinbekommt, sondern "abhängig von den Manipulationen" seines Sohnes ist. Das ist nicht deine Aufgabe. Du bringst damit deinen Partner in eine Loyalitätskonflikt, der in sehr vielen Fällen zu ungunsten der neuen Partnerin (also dir) ausgehen dürfte.

Deine Position in diesem Konflikt wäre eher, mit deinem Partner über die problematischen Verhaltensweisen seines Sohnes zu sprechen (oder, wenn akut etwas passiert, ruhig auch zu dritt deine Meinung zu äußern), aber du bist nicht diejenige, die diesen Konflikt vermeintlich "lösen" darf. Dass du das nicht verstanden hast, merkt man daran, dass du jetzt bockig reagierst und findest, du hättest doch alles richtig gemacht und bist eben jetzt die Böse.

So ein gravierender Konflikt wie den zwischen deinem Partner und dessen jüngerem Sohn hat eine ganz andere Ebene als die, die man als Außenstehender sieht, auch wenn die Fakten für sich zu sprechen scheinen. Dein Partner macht sicherlich aus Sorge um seinen Sohn objektiv ganz viel falsch, eventuell weiß er das selbst, eventuell auch nicht. Aber: Das ist DEREN Konflikt, nicht deiner. Du kannst da nur beratend zur Seite stehen und darfst dich nicht einmischen. Denn - ich sage dir das jetzt mal ganz hart auf den Kopf zu: Partner kann man wechseln, sein Sohn bleibt sein Kind.

Das mit den Patchwork-Promis kommentiere ich jetzt mal nicht, das haben andere ja schon zur Genüge getan.

 
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