Patchwork - Familien

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Geschrieben von jannas am 11.01.2018, 16:00 Uhr

Partner will Tochter zu sich holen - Erfahrungen?

Hallo,
du hast recht, es wird sich für euch alle einiges ändern.
Vielleicht machst du dir wirklich zu viel Gedanken und es findet sich alles besser und schneller, als man denkt.
Und ich kann mir gut vorstellen, das Umfeld meint nun wahrscheinlich, das arme Mädchen.
Schwierige Vergangenheit, neues Umfeld usw.
Klar, für das Kind sind die Veränderungen am offensichtlichsten.
Andererseits seid ihr alle „betroffen“, was ja aber nicht unbedingt schlimm sein muss.

Gefühle gegenüber der Tochter, auch negative, die gar nicht beabsichtigt sind, halte ich für normal.
Klar, der Papa kümmert sich, das ist richtig und gut und soll auch so sein.
Aber damit nimmt sie euch als Paar ja quasi eure Zeit weg.
Das macht sie nicht bewusst und absichtlich. Trotzdem finde ich auch Gefühle wie Eifersucht erlaubt.
Das Kind „darf“ Zeit und Zuwendung von deinem Freund bekommen, für dich bleibt in dem Moment nichts über.
Da ist die Eifersucht oder der Neid ein Gefühl, was man meint, nicht haben zu dürfen und eigentlich will man es gar nicht haben.

Ich kenne das, wenn auch anders.

Mein Mann zog zu mir und meinen Kindern.
So war es geplant.
Tja, dass er dann seinen Sohn mitgebracht hat, war eigentlich anders gedacht.
Er wollte und sollte bei der Mutter bleiben, was allerdings schon zu Anfang nicht klappte mit den beiden.
Eine Wahl hatte ich sogesehen nicht.
Klar wusste ich, mein Mann hat ein Kind.
Aber es ist schon ein großer Unterschied, ob das Kind im gleichen Haushalt (bei dir im Haushalt des Papas) oder ein paar hundert Kilometer entfernt lebt.
Alle haben dann den Jungen bedauert, weil er aus der gewohnten Umgebung „gerissen“ wurde.
Bis heute versucht mein Mann alles, damit es seinem Sohn an nichts fehlt. Ist nachsichtig, großzügig, verwöhnt ihn und entschuldigt ihm alles.
Ich meine, da ist immer noch viel schlechtes Gewissen dabei.
Und ja, ich finde es richtig, dass mein Stiefsohn hier ist (wo sollte er sonst auch hin?).
Aber eine Veränderung war es für uns alle.
Auch für meine Kinder und auch für mich.
Und wenn ich ehrlich bin, habe ich durchaus häufiger Gefühle, die ich eigentlich nicht haben sollte.
Liegt sicherlich mit daran, dass der Sohn hier (gefühlt) eine Sonderrolle hat.
Sein Wunsch ist Papa Befehl.
Gefühlt kann er sich alles erlauben, trotzdem gibts keine Konsequenzen.
Auch wenn er sich am liebsten Tag und Nacht in seinem Zimmer am pc aufhält, ist er oder irgendwas, was er gemacht oder auch nicht gemacht hat, immer Thema.
Man sieht ihn verhältnismäßig wenig, trotzdem ist er ständig präsent.
Und ehrlich, ich freue mich drauf, wenn er irgendwann auf eigenen Beinen steht.

Nun habe ich aber viel geschrieben, was dir wohl gar nicht wirklich weiter hilft.
Eigentlich wollte ich nur sagen, dass Gefühle und sorgen nichts sind , was man planen oder beeinflussen kann.

Ich wünsche dir, dass deine Sorgen und Gedanken keinen zu großen Platz einnehmen.

Irgendwie werdet ihr zeit für euch finden.
Wenn ihr es beide wollt...

Liebe Grüße!

 
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