Patchwork - Familien

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Geschrieben von Lillimax am 16.06.2019, 12:09 Uhr

Nicht einfach...

Huhu,

ich kann Dich gut verstehen. Es wird deutlich, dass für Dich ein ziemlich großer Mix an Emotionen in der ganzen Sache steckt. Und das ist sicher belastend. Ich versuche mal, das Ganze etwas aufzudröseln, vielleicht gibt's ja da ein paar Denkanstöße.

Also, das andere Kind tut ja etwas Unbequemes, wie Du schon selbst angedeutet hast: Es erinnert Dich nämlich an die wunden Punkte in der Beziehung zwischen Dir und Deinem Freund. Alles, was Du eigentlich gern vergessen und abhaken willst, führt es Dir vor Augen: Die Sache mit der halben "Untreue" am Anfang, Eure lange Trennung davor, die ja sicher auch schon einen Grund hatte, das ungewollte Kind Deines Freundes mit der Ex. Das tut alles sehr weh.

Was aber vor allem schmerzt, ist wohl der Unterschied zwischen Deinem Ideal und der Wirklichkeit: Eigentlich hättest Du es lieber gehabt, Dein Freund hätte nichts mehr mit seiner Ex gehabt, als Ihr Euch wieder näher gekommen wart. Du hättest es lieber gehabt, er hätte kein Kind mit ihr, sondern hätte sich besser um die Verhütung gekümmert. Du hättest es auch lieber, seine Eltern hätten keinen Kontakt mit der Ex oder ihrem Kind, sondern nur mit Dir und Eurem gemeinsamen Kind.

Das kann man alles gut verstehen, wirklich! Jeder würde wohl so fühlen. Das Problem ist aber: Die Wirklichkeit ist, wie sie ist. Du kannst mit ihr hadern, Du kannst jeden Tag sagen: "Sie SOLLTE aber nicht so sein. Sie sollte anders sein. Mein Freund sollte anders sein." Aber es ist egal, wie oft Du das sagst - es wird rein gar nichts an der Wirklichkeit ändern. Deshalb könntest Du einen neuen Weg probieren.

Du hast jetzt die Wahl: Willst Du noch viele weitere Jahre leiden daran, dass die Realität nicht Deinen Wünschen entspricht? Oder kannst Du lernen, sie zu akzeptieren, wie sie ist? Denn Dein Hadern ist wie das Rennen gegen eine Wand: Der Wand ist das ganz wurscht, sie wird sich nicht verändern. Aber Du wirst leiden.

Du kannst Dich aber auch anders entscheiden. Auch wenn es anfangs sehr schwer fällt: Probiere mal ein "Ja!" zu der Wirklichkeit, wie sie nunmal ist. Mach' das einige Wochen ganz bewusst und möglichst ohne inneren Widerstand. Und sieh' dann, was das mit der Zeit mit Dir, mit Deiner Beziehung und mit Deinen Gefühlen macht. Du wirst hier große Veränderungen bemerken. Der Schmerz nimmt ab und vieles wird sich von selbst ordnen, von dem Du es Dir jetzt nicht vorstellen kannst.

Situationen, die sehr weh tun, sind ja immer wertvolle Gelegenheiten, uns weiterzuentwickeln. Klar wollen wir das nicht, es ist anstrengend. Aber würde alles schön bequem laufen, würden wir in der Entwicklung steckenbleiben. Du hast jetzt die Chance, souveräner, zuversichtlicher, gelassener, ja sogar liebevoller, gnädiger und toleranter zu werden - wenn Du bereit bist, Dich auf Ungewohntes einzulassen. Du wirst glücklicher sein, und auch Andere werden positiver auf Dich reagieren.

LG

 
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