Patchwork - Familien

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von spiky73  am 15.05.2019, 19:39 Uhr

Nein, das ist kein ausgemachter Käse

Ich kann natürlich auch gut theoretisieren, weil das bisher bei uns überhaupt kein Thema war/ist.
Aber ich erkenne natürlich durchaus, dass mein Mann und meine Kinder zwangsläufig eine viel intensivere Beziehung zueinander haben als ich sie mit seinen Kindern jemals haben werde.
Und natürlich existiert die Bindung zwischen meinen Kindern und mir auf einer völlig anderen Ebene als die Beziehung zu meinem Mann. Das habe ich ja vorhin schon versucht zu erklären.

Der Unfall meiner Großen war etwas, was unser aller Leben für eine Zeit lang komplett aus den Angeln gehoben und mich als Mutter zutiefst erschüttert hat.
Plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, wird man mit der Erkenntnis konfrontiert, dass es für nichts die Garantie gibt, dass alles so bleibt wie es ist. Und natürlich hatte ich da zunächst das Bedürfnis, so viel Zeit wie möglich am Bett des Kindes zu verbringen. Es war nicht möglich, rund um die Uhr dort zu sein, die Besuchszeiten auf der Intensivstation waren ziemlich strikt. Mittags ein Stündchen und abends noch einmal. Also haben wir versucht, 2x am Tag dort zu sein, auch wenn die Ärzte uns rieten, uns nicht zu überanstrengen und durchaus auch mal eine Pause zu machen.
Dazu kam dann, dass ich ja auch das Kind2 nicht aus den Augen verlieren durfte.
Und gleichzeitig musste ich mich mit dem Amtsgericht herum schlagen (wegen der gerichtl. Betreuungsvollmacht) und mit der Polizei/Kripo, die lange ermittelt haben. Dazwischen haben wir ständig mit Ärzten und der Krankenkasse am Telefon gehangen, leider fühlte sich auch niemand so recht zuständig, uns richtig zu beraten. Wir wussten ja gar nicht, was jetzt alles auf uns zukommt, aber Beratung gab es keine...

An Arbeit war also zunächst gar nicht zu denken, aber nach einer Weile hat sich das ein bisschen ins Gegenteil verkehrt und die Arbeit hat mich auch ein wenig abgelenkt.
Inzwischen wissen wir ja alle, dass diese Sache mehr als glimpflich ausgegangen ist und bei uns ist wieder etwas Ruhe und Routine eingekehrt.

Ich wollte vorhin auch nicht so klingen, als ob meine Kinder mir wurscht sind und nicht auf meine Unterstützung zählen können. Natürlich helfe ich, sofern es mir möglich ist. Aber wenn eine Anfrage zur Unzeit kommt (und womöglich schon Wochen lang bekannt war, dass der nächste Tag der Stichtag ist) und ich soll es dann auf den letzten Drücker richten. Da muss das jeweilige Kind schon aushalten, von mir ordentlich gefönt zu werden...

Übrigens liebe ich meine Kinder. Irgendwelche Vergleiche und Maßstäbe lasse ich einfach weg, weil die Liebe einfach da ist und unerschütterlich und auch nicht weggeht.
Aber ich habe mich in den ganzen Jahren alleine mit Kind(ern) ziemlich aufgerieben, um alles irgendwie auf die Reihe zu bekommen.
Und deshalb muss ich auch gelegentlich mich abgrenzen und zusehen, dass es MIR gut geht, damit ich nicht komplett vor die Hunde gehe und meinen Beiden auch weiterhin die gute Mutter sein kann, die ich auch gerne sein will. Da reicht es manchmal auch einfach aus zu sagen, dass ich mich jetzt mal für eine Weile ins Bett lege und ggf auch ein wenig schlafe...

Hat natürlich nicht viel mit dem AP zu tun, aber mit den Kindern. Und um die geht es ja trotz allem irgendwie immer...
(und nein, es hört auch nicht mit dem 18. Geburtstag auf, Kind1 wird noch lange die mütterliche Nestwärme brauchen und fordert diese auch ein, unabhängig davon, was uns die letzten Monate beschäftigt hat...)

 
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