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Geschrieben von Atschi1977 am 21.08.2011, 16:46 Uhr

Meine Stieftochter ist eine Prinzessin

Hallo,
ich bin seit 4 Jahren mit meinem Mann zusammen. Er hat eine Tochter (8), die bei uns lebt und alle 14 Tage übers Wochenende bei ihrer Mutter ist. Das "arme Scheidungskind" wird von allen Seiten - ihrem Papa, den Großeltern und natürlich von ihrer Mutter - wie eine Prinzessin behandelt. Nur ich versuche, sie zu einem normalen Menschen zu erziehen. Und unter normal verstehe ich Aufgaben wie: Haare kämmen, Zähne putzen, Zimmer aufräumen, pünktlich ins Bett gehen... in meinen Augen also nichts ungewöhnliches oder gar unzumutbares. Sie kommandiert alle und will immer bestimmen, was gemacht wird. Ausser mir gehen dann auch alle auf ihre Wünsche ein. Von mir wird als Stiefmutter erwartet, dass ich sie wie mein eigenes Kind behandle, aber in Erziehungsfragen darf ich nicht mitreden.
Nach einem Streit mit mir, sagte sie vor ein paar Wochen zu Ihrem Vater, dass sie (wegen mir) lieber bei ihrer Mutter leben wolle. Aus Angst, dass sie das macht, drohte ihr Vater mir damit, aus meinem Haus auszuziehen. Zuerst war ich total geschockt und habe klein bei gegeben. Aber eigentlich bin ich nicht bereit, mich von der verzogenen Zicke unterbuttern zu lassen. Sie lebt schließlich in meinem Haus - auf meine Kosten, da ihre Mutter keinen Unterhalt zahlt.
Das Kind kann eigentlich nichts für sein Verhalten. Wer würde sich anders verhalten, wenn man von allen Seiten Zucker in den A.... geblasen bekommt. Aber die Kleine weiß natürlich um die Gunst ihres Vaters und nutzt sie geschickt aus.
Seit einem halben Jahr haben mein Mann und ich einen gemeinsamen Sohn. Obwohl ich wirklich versuche, beiden gleichermaßen gerecht zu werden, ist der Kleine für meinen Mann nur eine Nebensache. Wenn er sich am Tag mal 20 Minuten um ihn kümmert, ist das schon viel. Seine Tochter steht für ihn im Mittelpunkt.
Hinzu kommt noch, dass die Mutter seiner Tochter Südamerikanerin ist und er ständig Angst hat, dass sie mit der Kleinen abhaut und wir das Kind nie wieder sehen.
Ich gebe ja zu, unsere Situation ist nicht gerade einfach, aber vielleicht gibt es doch den einen oder anderen Leidensgenossen, der einen guten Rat für micht hat.

Vielen Dank und schöne Grüße an alle "gebeutelten" Stiefmamis und Stiefpapies

 
8 Antworten:

Re: Meine Stieftochter ist eine Prinzessin

Antwort von chartinael am 21.08.2011, 17:29 Uhr

Ich habe das Gefühl, daß Du keine Liebe für das Kind empfindest und auch Dich in diesem Kind nicht wiedererkennst.

Mein Rat, beende die Beziehung. So wird das nichts werden. Vor allem wird Dich die Bevorzugung der Tochter ggü dem gemeinsamen Kind auffressen. Vielleicht dachtest Du, es wird mit einem gemeinsamen Kind besser werden und diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Das ist schade, aber ohne Liebe für die Tochter, wirst Du diese stets nur als Göre und Zicke betrachten, deren Mutter sie schön bei Euch abgeschoben hat und das hat auch dieses Kind nicht verdient, genausowenig wie der Sohn verdient hat, uninteressant zu sein und im Schatten seiner Schwester zu stehen.

Dein Mann ist offensichtlich auch nicht in der Lage, mit der Situation korrekt umzugehen, denn sonst hätte er dem Kind für die Erpressung die Leviten gelesen. Sein eines Kind wegen des anderen zu verlassen, geht einfach gar nicht!

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Habe ich in den 90ern durchgemacht...

Antwort von shinead am 21.08.2011, 22:44 Uhr

Allerdings ohne gemeinsames Kind.

Beziehung ging in die Brüche. Die Kindsmutter verlangte es damals, da ja ihre Tochter auch mit mir zusammen wohne...

Das Mädel wurde getäschelt und alles mit "sie ist halt ein Scheidungskind" entschuldigt...*grusel*

Ganz ehrlich: wenn dein Mann nicht den Mut hat seine Tochter zu erziehen, solltest Du wohl oder übel mit der Beziehung abschließen.

Sprich mit ihm nochmal über die Erpressung. Das geht gar nicht. Schon drei mal nicht mit gemeinsamen Kindern!!

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Mein Rat ist REDEN!

Antwort von nilo1988 am 22.08.2011, 10:38 Uhr

Sprich mit deinem Mann da drüber.

Überlege dir vorher, wie du auf seine Möglichen Antworten reagierst. Mach dir ein Konzept, dass du dich nicht verhaspelst.

Traust du dir das Gespräch nicht alleine mit deinem Mann zu, wäre eine Familienberatunsstelle angebracht.

Evt. kann man verhindern, dass die KM mit dem Kind einfach abhaut?! Wer hat das Sorgerecht? Warum muss sie keinen Unterhalt zahlen? Warst DU schonmal deswegen beim JA?

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Re: Mein Rat ist REDEN!

Antwort von god-bless-u am 23.08.2011, 7:19 Uhr

Rede mit ihm. Mein Mann hat ja auch ein Sohn. Dieser kriegt auch von allen Zucker in den Po geblasen. Hab dann mit meinem Mann darüber geredet, weil er echt immer schreit wenn er was will und jeder rennt. Ich hab ihm gesagt, dass ich das nicht mit mache und ich nicht den sein Depp bin (der kleine ist 3 und man sieht schon das es immer schlimmer wird). Wir waren uns dann zum Glück einig. Nur seine Eltern verstehen das nicht. Die kochen auch 100 mal neu, wenn der Kleine das nicht essen will...

Rede mit ihm und sag ihm ganz klar dein Standpunkt und wenn sich nichts ändert, dann musst du gehen. in erster Linie bist du Mutter. Und ich kann dir sagen, dass euer Sohn irgendwann seine halb Schwester hassen wird, wenn der Vater ihn nicht so beachtet.

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So sind leider Großeltern

Antwort von chartinael am 23.08.2011, 11:32 Uhr

... also mit dem nochmal was anderes zubereiten. Furchtbar. Wenn wir bei den Großeltern sind, und jedes Enkelkind rummäkelt und was anderes haben will, geht doch die Oma wirklich echt stets wieder in die Küche und bereitet das zu. Auch bei Abstimmungen, was es geben soll, gibt es bei grober Unstimmigkeit mehr als ein Essen.

Und wenn man dann was sagt ala hey mama, das ist wirklich nicht nötig. dann schimpft sie und sagt, bei oma bekämen die kinder halt, was sie gern hätten, denn omas machten das so und fertig.

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Re: Mein Rat ist REDEN!

Antwort von Atschi1977 am 23.08.2011, 17:10 Uhr

Hallo nilo1988,

mit meinem Mann gesprochen habe ich schon mehrfach. Einerseits gibt er mir Recht, andererseits ist er der Meinung, ich solle das Kind einfach Kind sein lassen. Er kann sich der Kleinen gegenüber aber auch nicht durchsetzen. Sie hat ihn - dank seiner Schuldgefühle (wegen Scheidungskind und so) - permanent um den Finger gewickelt. Und Zimmer aufräumen ist in seinen Augen völlig überbewertet. Das Ende von solchen Gesprächen ist dann immer, dass wir beide Fehler eingestehen und er mir im Grunde aber Recht gibt. Er ist aber der Meinung, dass ich insgesamt zu streng mit der Kleinen umgehe. Wenn ich sie z.B. in einem Zeitraum von ca. einer Stunde drei mal wirklich freundlich gebeten habe, die Zähne zu putzen, ist meine vierte Aufforderung eben nicht mehr freundlich. Und das gefällt meinem Mann nicht. Ich würde mir an dieser Stelle wünschen, dass er dann auch mal den Mund aufkriegt und was sagt.

Man kann insofern verhindern, dass die KM mit der Kleinen abhaut, dass wir ihr den Reisepass der Kleinen nicht aushändigen. Deshalb sind wir im Moment allerdings mit ihr vor Gericht. Ebenso wie mit dem Unterhalt...

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Re: So sind leider Großeltern

Antwort von god-bless-u am 24.08.2011, 9:12 Uhr

Ja nur bring das mal dem Kind dann bei, dass das zuhause dann nicht so ist

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Re: Meine Stieftochter ist eine Prinzessin

Antwort von mammina_79 am 25.08.2011, 12:19 Uhr

Wenn er sie liebt, dann muss er auch Geduld und Konsequenz in ihre Erziehung stecken. Was auf den ersten Blick so aussieht, als täte man dem Kind was gutes (Verwöhnen etc.) ist auf lange Sicht gesehen schädlich.

Meine Tochter ist auch ein Scheidungskind. Vom Papa verwöhnt und verhätschelt. Sie drohte schon damit, zum Papa zu ziehen, weil's da schöner ist! (Mit 4!) Für mich ist es dann natürlich schwer, meine Erziehung durchzusetzten. Aber ich sage ihr immerzu, dass ich sie sehr liebe, und dass es wichtig ist, in der Familie wie im Kindergarten Regeln zu haben, damit das Miteinander funktioniert.

Das ist natürlich schwierig, wenn es nicht deine leibliche Tochter ist. Aber es ist wichtig, dass du dieses Prinzip auch deinem Mann klar machst. Ein verwöhntes Gör hat's im Leben nicht unbedingt leicht und ist auf Dauer bei Gleichaltrigen nicht unbedingt beliebt. Dadurch wird sie auch nicht glücklicher.

Wenn dein Reden nichts nützt, würde ich in jedem Fall eine Familienberatungsstelle ansprechen. Es ist wichtig, dass jemand deinem Mann klar macht, was er da anstellt. Es nützt nichts, ein kurzes Einsehen zu haben. Es muss umgesetzt werden.

Viel Kraft und Geduld und viel Erfolg!!!
LG

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