Patchwork - Familien

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Geschrieben von Windpferdchen am 20.07.2016, 15:36 Uhr

Der Einzige, der wirklich leidet, ist der Junge!

Alle Trennungskinder sind ja seelisch angeschlagen, und für Deinen Stiefsohn gilt das besonders, weil seine Eltern sich ständig streiten, sogar vor Gericht. Das ist für ein Kind eine Katastrophe, weil keine Ruhe in die Trennung kommt. Und weil es schlimm ist zu erleben, dass die Eltern sich nicht mehr lieb haben, sondern hassen. Dann kommt noch die kaum zu bewältigende Tatsache hinzu, dass der Papa eine neue Frau hat, die er sichtlich mehr liebt als die Mama (warum das so ist, kann ein Kind ja noch nicht verstehen). Und dann hat er auch noch ein Baby mit der neuen Frau, was schon in einer intakten Familie Eifersucht auslösen würde.

All das ist mehr als ein Kind wirklich verkraften kann. Das Verhalten Deines Stiefsohnes ist ein Hilfeschrei, er kommt absolut nicht zurecht mit der Situation. Ich glaube zwar absolut, dass seine Mutter eine wichtige Ursache für die Problematik ist, aber sie ist es nicht allein. Es gibt weitere unvermeidbare Faktoren, für die zwar niemand etwas kann, für die aber auch das Kind nichts kann (neue Frau, neues Baby usw.). Es hilft nicht, eine Alleinschuldige für das Dilemma zu benennen, damit ist vor allem dem Jungen in seiner Not überhaupt nicht geholfen.

Der Sohn steckt zwischen allen Fronten. Er weiß nicht, zu wem er loyal sein soll, wen er lieb haben darf, und wen nicht. Man kann einen Papa schwer liebhaben, den die Mama schlecht macht. Man kann aber auch eine Mama schwer liebhaben, die vom Papa schlecht gemacht wird.

Du steckst natürlich auch mittendrin in der Problematik, obwohl Du nichts dafür kannst. Vielleicht könntest Du Deine Rolle aber ja darin sehen, Deinen Partner zu ermuntern, regelmäßig etwas mit dem Sohn allein zu unternehmen. Damit der den Papa auch mal für sich hat und nicht mit der neuen Frau und dem Baby teilen muss. Der Vater kann in dieser Zeit ganz beiläufig wichtige Vater-Sohn-Gespräche führen. Es nimmt viel Leid von einem Kind, wenn ihm jemand liebevoll zuhört. Dein Partner sollte die Klagen des Jungen dabei nicht gleich (gut gemeint) weg argumentieren oder alles auf die Mama schieben. Sondern einfach nur zuhören und sagen, dass er ihn verstehen kann.

LG

 
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