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Geschrieben von Tinai am 19.03.2013, 21:57 Uhr

@laola

Hallo

ich habe bei weitem nicht alles gelesen, aber ich hoffe, ich kann trotzdem auf Deine Frage eingehen, ohne daneben zu liegen.

Nein, natürlich haben wir nicht alles ins Detail ausgehandelt. Das geht auch überhaupt nicht. Das Leben ist so schon kaum planbar, und mit Kind schon gleich dreimal nicht. Wir waren uns einig, dass wir Kinder wollen (mein Mann hat sich da mir angeschlossen, er hätte auch verzichtet, aber meinen Wunsch bejaht und war bereit, Verantwortung zu überehmen). Es war klar, dass ich voll arbeiten will und es war auch klar, dass die Hauptlast organisatorisch bei mir läge. Umgekehrt hat mir mein Mann aber auch wenig "rein" geredet, aber für meine Sorgen oder Probleme ein offenes Ohr gehabt. Selbstverständlich hat er auch Verantwortung übernommen (aber Verantwortung für bestimmte gemeinsam zu übernehmen geht nicht, einer muss die Hauptverantwortung haben, sonst verlässt sich jeder auf den anderen und das geht schief).
Und es gab ständig irgend etwas unerwartetes, schwere Erkrankungen meines Mannes, Arbeitsüberforderung meinerseits (körperlich und psychisch), Ausfall AuPair weil schwanger, Kindergartenausschluss wegen Salmonellen - ein ewiges Jonglieren, Organisieren und auf jeden Fall totales zurückstecken aller Ansprüche, die über ein einigermaßen geordnetes Leben und fünf Stunden Schlaf hinaus gingen (und 5 stünden sind auf dauer zu wenig für mich). Das war der Preis. Ich hatte immer die Zuversicht, es wird sich lohnen, es macht Sinn durchzuhalten. Ich habe übrigens der Liebe (mein Mann) wegen mein Traumstudium hingeschmissen. Ich hätte es gerne gemacht, aber ich wollte bei ihm sein und das konnte man nur 500km entfernt studieren, das wollte ich nicht. Aber für dieses "Opfer" hätte ich nun keine Dankbarkeit erwartet.

Ganz ehrlich. Hätte mein Mann gesagt, "wenn Du das machst (z.B. Weiterarbeiten oder neu studieren), dann steige ich aus der Beziehung aus, dann wäre wohl ich längst weg. Das ist kein Verhandeln, das ist Erpressung. Das hat auch mit Loyalität nichts zu tun.

Wir sind überhaupt nicht immer einer Meinung, wir haben aber die gleiche Wertvorstellung und sind uns in Erziehungsfragen relativ einig. Was für uns überhaupt kein Thema ist (und das war es auch nicht als wir noch nciht verheiratet waren und sehr knapp bei Kasse), ist die Geldfrage. Dafür bin ich sehr dankbar, aber sonst wären wir wohl auch nicht zusammen. Ich habe viel zu oft erlebt, dass um Geld gestritten wird, Haushaltsgeld, Taschengeld, das hätte ich niemals gewollt, nie. Vielleicht auch deswegen der Wunsch zu arbeiten, obwohl wir nie getrennte Kassen hatten und ich sicher weiß ich müsste nie fragen, auch wenn ich keinen Cent beitragen würde.

Kurzum, nein man kann nicht und soll nicht alles bis ins Detail aushandeln, das braucht man auch nicht, wenn im großen und ganzen Respekt gelebt wird. Respekt davor, dass jeder ein unabhängiger mensch ist mit eigenen Interessen, die den Interessen des Partners auch zuwider laufen können. Und an dem Punkt gilt es, ins Gespräch zu kommen und keine Wenn-Dann-Forderungen aufzustellen, damit sind GEspräche sofort tot. Dann gilt es, den anderen zu verstehen. Wovor hat Dein Mann Angst? Warum will er aussteigen? Fürchtet er Deine Autonomie? Fürchtet er um seine "Versorgerin" (im Sinne von Haushälterin)?

Das wären einmal Fragen zu klären, die einen weiter bringen, kein Ja-Nein-Entweder-Oder Schlagabtausch.

Grüße Tina

 
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