zurück| Geschrieben von zusanna am 06.07.2010, 10:38 Uhr |
Verantwortung übernehmen
angeregt durch shorties Beitrag unten frage ich mich gerade.
Ist es möglich, dass ein erwachsener Mensch mehr Verantwortung übernimmt, wenn man ihm sie aufzwingt oder besser, ihn überhaupt lässt in dem man seine Verantwortung an den Partner einfach abgibt. Oder kann man nur die Konsequenzen ziehen und für sich entscheiden, ob man das so will ?
Ich bin hin und her gerissen. Oft denke ich auch hier "it takes two to tango". Ursache -> Wirkung. Andererseits würde ich eben auch nicht die Verantwortliche ( oder gar Mutter) für einen Partner spielen wollen....
Was ist der Mittelweg ?
lg zusanna
Beitrag beantwortenRe: Verantwortung übernehmen
Antwort von babyfelix am 06.07.2010, 10:52 Uhr
Jemanden zu zwingen, Verantwortung zu übernehmen, ist doch schon ein Wiederspruch in sich.
"Verantwortung bedeutet die Möglichkeit, dass eine Person für die Folgen eigener oder fremder Handlungen Rechenschaft ablegen kann. Sie drückt sich darin aus, bereit und fähig zu sein, später Antwort auf mögliche Fragen zu deren Folgen zu geben. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist die Fähigkeit zur bewussten Entscheidung. Eine Verantwortung zieht immer eine Verantwortlichkeit nach sich, d. h. dafür Sorge zu tragen, dass die Entwicklung des Verantwortungsbereichs im gewünschten Sinne verläuft." (Wikipedia).
Verantwortung ist etwas, dass man nur selbst übernehmen kann. Wie soll das unter Zwang gelingen?
Verantwortung hat jeder für sich alleine, es ist etwas aktives, etwas, dass aus erinem heraus kommt.
Klar kann man den Wunsch äußern, dass der Partner in diesem oder jenen Bereich Verantwortung übernimmt. Ist er flexibel, einsichtig und interessiert (sprich: will der Partner das auch und sieht die Notwendigkeit), kann das auch gelingen. Aber dort hin wird er sich niemals zerren lassen. Das ist vergebliche Mühe.
Ändern kann man immer nur sich selbst.
Re: Verantwortung übernehmen
Antwort von vallie am 06.07.2010, 11:10 Uhr
meistens rutscht man doch schee langsam in ein schema/rolle rein.
am anfang ist es halt noch süß, wenn man so ein hilfloses männchen7frauchen bemuttern und betutteln kann. man/frau macht sich dadurch auch ein stückchen unentbehrlich und wichtig im leben des anderen.
fies ist es für den betuttelten dann, wenn er auf einmal nervig ist und weil betuttler nicht mehr mag, auf einmal machen soll.....da fällt dann so manch einer ins kalte wasser.
geschlechtsunspezifisch. es gibt sowohl frauen, die nie gelernt haben, verantwortung zu übernehmen, als auch männer.
ich bin da für das tangoprinzip.
Re: Verantwortung übernehmen
Antwort von +emfut+ am 06.07.2010, 11:37 Uhr
Ich tu mich grad schwer mit Deinem Entweder-Oder. Das ist doch das gleiche.
Ansonsten stimme ich vallie zu: Es ist sehr schwer, plötzlich die Verantwortung für irgendetwas zu tragen, wenn der Partner sie jahrelang einfach wie selbstverständlich getragen hat. Und ich denke, es ist normal, daß die Verantwortung in einer Beziehung nicht ganz gleichmäßíg verteilt ist. Fragt sich nur, wie groß das Ungleichgewicht ist. Dennoch: Irgendwann gab es wohl mal einen Konsens über genau DIESE Aufteilung. Wenn einer diesen Konsens einseitig kündigt, bringt das erstmal alles durcheinander und ein neuer Konsens ist nicht leicht zu finden - er muß ja wieder für beide passen. Das ist natürlich kein Grund, den nicht kündigen zu dürfen - nur muß man sich eben nicht wundern, daß der Partner unbegeistert ist.
Gruß,
Elisabeth.
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