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Geschrieben von Lisa763 am 28.11.2004, 0:48 Uhr

Umgang mit Sarkastiker - Vorsicht, lang

Hallo an alle,

habe eine Weile so herumgelesen und festgestellt, dass ihr Frauen alle ziemlich "politisch korrekt", sprich emanzipiert, wie sich das heutzutage gehört, eingestellt seid. Hat eine Stress mit ihrem GG und lässt sich was gefallen, sofort allerseits der Aufschrei: Lass dir das nicht bieten, setze ihm Grenzen etc. Finde ich gut. Aber hört sich alles (durchführungsmässig) so einfach an. Immer dieses: Du musst mit ihm reden, die Diskussion suchen, ihm klarmachen... Immer die direkte Art... Bei mir klappt das nicht. Habe, wie viele von euch, einen zuhause, den ich liebe und mit dem ich lachen kann und auf den ich im Grunde auch noch Bock habe, der aber sowas von abnerven kann wie's tausende von euch kennen: rumliegende Klamotten, Nicht-Mithelfen-Wollen im Haushalt wg. "ich verdien ja auch das Geld u. hab die Verantwortung, da muss ich ja wohl nicht noch ....", unerträgliches Besserwissen : im Auto - "fahr links rum, das ist doch kürzer, hör doch mal auf mich" , im Haushalt ("nennst du DAS sauber?"), beim Essenkochen "Der Salat schmeckt viel zu lasch, mit dem Würzen hast du es ja nicht so"), nervtötendes Zappen und "jetzt lass mich doch, es kommt gleich Bundesliga" und überhaupt ... "die Hose macht dich voll fett, ich will dir ja nur helfen, dass du dich nicht blamierst" etcetera etcetera ... (gähn)
Jetzt glaub ich ja nicht mehr an die große Romantik und bin von Natur aus so gestrickt: "wenn's dir nicht passt putz doch selber", "halt die Klappe oder steig aus", "wie, was, dir schmeckt es nicht? Du isst, was auf den Tisch kommt oder gehst auswärts Essen", und "lass es ruhig liegen, dann bleibt's halt hier bis zum St. Nimmerleins Tag" etc. D.h. ich lass mir im Grunde zwar verbal nichts gefallen, bin eigentlich selbstbewußt genug, meinem Möchte-Pascha zuhause Paroli zu bieten, aber ich komme auf dem direkten Weg damit nicht durch. Wenn man im Lexikon unter Sarkasmus nachguckt, findet man da ein Bild von meinem Mann. Was immer ich sage, er hat eine freche ausweichende Antwort. Sage ich "Ich wünschte, du hängst deine Hosen gleich in den Kleiderschrank statt über die Sofalehne" kommt (scherzhaft): "Ich wünschte auch du könntest kochen." Ich: "Aber der Weg zum Schrank ist sogar kürzer als der Weg zum Sofa". Er: "Ich hatte heute Stress, und wie war dein Tag?". Ich: "Hör mir doch mal zu und geh auf das ein, was ich sage!". Er (sarkastisch): "Ich hab grad nicht zugehört, was hast du gesagt?". Ich: "Verdammte Scheiße, du sollst deine Scheiß-Hosen wegräumen wenn du heimkommmst, ich bin nicht deine Kammerzofe!" Er (ironisch einschmeichelnd): "Ich hatte auch einen schönen Tag und ich hab dich auch lieb, Liebling." Ich (angesäuert): "Rutsch mir doch den Buckel runter!". Er tatsächlich(!) beleidigt: "Mann, was bist du wieder zickig!" .........
Ernsthaft reden? Etwas ausdiskutieren? Mission impossible! Jeder Ansatz auf die Art, ich muss mal mit dir ernsthaft reden, löst Grinsen oder Gähnen aus. Ich hab's natürlich mit den gleichen Waffen schon versucht, aber leider ist dieser Sarkastiker auch noch der grösste Sturkopf.Ich auch, sicher kann ich ihm sturmässig eins reinwürgen (und wie mich die Versuchung lockt), mir geht's aber nicht um Sieg oder Nicht-Sieg, sondern wir haben einen kleinen süßen Jungen, der ist mein EinundAlles, und ich möchte einfach nicht, dass er uns streiten sieht. Noch will ich den Mann, trotz Nervtöterei. Trennung ist momentan nicht. Außerdem halt ich Elternschaft für wichtig, habe keine Lust auf alleinerziehend, bin mir jedoch im Klaren darüber, dass "bis dass der Tod uns scheidet" ganz sicher nicht auf uns zutrifft. Aber das ist nicht mein Problem.
Meine Frage ist an euch alle: WER KENNT SOWAS bzw. HAT JEMAND AUCH SO EINEN? Sprich: Von Frau zu Frau: Hat eine von euch Übung damit? - der direkte, offene Weg (ausdiskutieren) ist leider eine Sackgasse- hier ist TAKTIK gefragt. Wie schmier ich so einen an, krieg ihn dazu, dass er sich verhältnismässig kooperativ verhält (will ihm ja nicht schaden oder ihm was schlechtes!) Will ihn nur dazu bringen, dass an diesem Standpunkt zweifelt, dass er immer Recht hat u. alles besser weiß und kann (zugeben braucht er's nicht, mir genügt wenn ich das weiß) Bin für jeden Ratschlag dankbar.
Jetzt bin ich mal gespannt.
LG, Lisa

 
7 Antworten:

Sorry...

Antwort von Mäusemutti am 28.11.2004, 4:01 Uhr

nen Tip hab ich nicht, aber sehr gelacht, wegen dem "ich wünschte auch Du könntest kochen".

Tschuldigung!!!

LG MM

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Re: Sorry...

Antwort von Nina3 am 28.11.2004, 7:15 Uhr

Oh Lisa,

ich weis sowas kann furchtbar nervtötend sein. Ich bin eigentlich Meisterin der schlagfertigen Antworten, aber Ex schaffte es immer, wirklich immer noch einen draufzusetzen. Man merkt, wie man immer säuerlicher wird und dem anderen gehts förmlich am Ar.. vorbei, bis er dann irgend einen Spruch kriegt und beleidigt (!) ist.
Wie man es auch anstellt, es ist falsch. Entweder du steckst ein und lächelst tapfer, oder du wehrst dich und riskierst es dabei, dass er wirklich ernsthaft tödlich beleidigt ist. Was soll man da raten? Ich bin so gestrickt gewesen, dass ich immer mehr geschwiegen habe und gar nichts dazu gesagt hab, was eindeutig auch falsch ist.
Ich hatte für mich auch das Gefühl, dass ich als Ausstenstehender hätte über all das Lachen können und mich köstlich amüsiert hätte, nur wenn man mitten drin steckt, dann vergeht einem das wirklich irgendwann.

Sorry, also auch kein wirklicher Rat, aber ne Portion Mitgefühl. Du kannst dir ja ein Reportoir an fiesen Sprüchen im Internet raus suchen und die wirklich guten bleiben hängen (glaub mir) und dann spontan abwägen, ob du den ein oder anderen Spruch wirklich hinterherjagen willst oder ob du still lächelnd geniesst und es dir genügt, dass du hättest die passende Retourkutsche auf Lager gehabt.

Reden hilft da eher wenig, wenn das jemandem so wirklich in Fleisch und Blut übergegangen ist und dieser Sarkasmus irgendwie eine Charaktereigenschaft geworden ist.

Und auch noch mal sorry, aber bei dem Kochspruch musste ich auch wirklich lächeln, aber ich kann es durchaus nachvollziehen, dass du das nicht extrem lustig findest!!

Liebe Grüße


Nina

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Re: Sorry...

Antwort von monika13 am 28.11.2004, 10:43 Uhr

Ich hatte auch das Problem, dass mein Lg trotz seiner Einstellung, dass wenn beide voll berufstätig sind, auch beide gleichermaßen für den Haushalt zuständig sind, vieles rumliegen hat lassen und seinen teil nicht gemacht hat.
Ich habe irgendwann aufgehört darüber zu nörgeln, sondern habe die Sachen liegen lassen und ihn aber besonders belohnt, wenn er mal weggeräumt hat. So hat sich das Geschirr in der Küche einige Male so lange gestappelt, bis keines mehr in den Schränken war. Wenn er dann den Geschirrspüler eingeräumt hat, (Das gehört laut unserer Liste zu seinen Aufgaben), hab ich ihn nachher besonders verwöhnt. Mittlerweile funktioniert alles sehr viel besser und wir streiten nur mehr sehr selten.

In Deinem Fall glaub ich allerdings nicht, dass dieser Weg helfen würde, weil Dein Mann es ja offensichtlich als selbstverständlich ansieht, dass Du Dich 24 Stunden am Tag um alles und auch seinen "Dreck" kümmerst. Ich schlage daher einen drastischeren Weg vor:
Bitte denke dabei, dass Du dabei ohne Wut, sondern vielmehr mit positiver Zuwendung vorgehen solltest (Es geht nicht um einen Machtkampf, sondern um Eure Liebe dauerhaft zu erhalten):
Schreib zuerst ein Mail an ihn oder einen Brief, indem Du möglichst OHNE VORWÜRFE erläuterst, dass Du Dich 40-Stunden (tatsächliche Arbeitszeit) -oder soviel er halt im Job arbeitet- für das Kind und den Haushalt zuständig fühlst. Die Zeit darüber hinaus, siehst Du es als gemeinsame Aufgabe. Da Du keine Sklavin bist und das Kind alleine schon sehr viel Zeit der 40-Stunden benötigt, ist er für seinen persönlichen Dreck selbst verantwortlich. (Soll man nat. netter formulieren.) Kündige ihm auch an, wie Du vorhast vorzugehen:
Stell irgenwo eine größere Tonne oder Schachtel auf und hau alle seine Sachen rein, die er so rumliegen läßt. Dann ist das Zeug nicht weggeräumt aber es stört Dich nicht mehr. Wenn er die Sachen dann braucht, soll er sie sich aus der Tonne raussuchen.
Diese Vorgangsweise ist zwar eine Provokation, aber Du kannst im Mail ja schreiben, dass Du keine andere Möglichkeit siehst.
Oder: Du könntest ihm auch vor Augen führen, wie es ist, wenn Du nicht mehr "funktionierst". Bügle zB seine Wäsche nicht mehr.
Ich würde alles aber vorher in einem Mail ankündigen und begründen.
Auf der anderen Seite würde ich ihm immer etwas Gutes tun, wenn er etwas Positives, wie zB Hose aufgeräumt, getan hat. zB Ihm sein Lieblingsessen kochen. Ihn küssen etc.

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Re: Sarkasmus

Antwort von Hexhex am 28.11.2004, 12:26 Uhr

Hallo Lisa,

hm, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass man so einen Mann wirklich in seinem Wesen verändern kann, mit welchen tollen Tricks und Konter-Sprüchen auch immer. Sarkasmus ist eine psychische Eigenheit, deren Ursache Dein Mann erstmal erkennen (wollen) müsste, woran er wohl kein Interesse hat. Wenn jemand sich in Sarkasmus flüchtet, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, heißt dies, er hat zum einen ein angeschlagenes Selbstwertgefühl (was er jedoch selbst nie zugeben würde). Und zum anderen kann er nur vor sich selbst das Gesicht wahren, wenn er durch den Sarkasmus den Anderen abwertet. Solche Menschen empfinden einen konstruktiven, ehrlichen Streit als für sich selbst schwächend, weshalb sie sich in den Sarkasmus flüchten und lieber gleich dan Partner abwerten - sehr billig. Die Ursache für eine solche Reaktion liegt (natürlich wieder mal) in der Kindheit eines Menschen begründet. Wenn Du mal Kindheits-Szenen zwischen seinen Eltern beoachten könntest, würdest Du sehen, dass vermutlich auch sein eigener Vater so abwertend und höhnisch mit der Mutter und vor allem auch mit ihm selbst gesprochen hat. Leider speichert man als Kind so etwas sehr tief drinnen ab und kommt da nur extrem schwer ran (das schafft meist nur eine tiefenpsychologische Therapie, aber die wird Dein GG wohl nicht machen wollen).

Fazit: Da Dein Partner sich kaum ändern wird, musst Du lernen, wie DU am besten damit umgehst. Wenn er sich in Sachen Konfliktlösungsverhalten kindlich und unreif verhält, und das tut er, musst Du darauf entsprechend reagieren, WENN Du mit ihm leben möchtest. Da er vernünftigen Argumenten nicht zugänglich ist, muss man ihn in solchen Situationen (ohne es ihm zu sagen) auch behandeln wie ein störrisches Kind, finde ich.
Sag ihm, dass Sachen, die herumliegen, weder gewaschen noch gebügelt werden. Jedes Kind muss lernen, Wäsche wegzuräumen bzw. in den Wäschekorb zu tun, das kann auch ein großer Junge wie Dein Mann lernen. Wenn er übers Essen meckert, gib nicht Contra mit ach so tollen Sprüchen. Sondern gehe gar nicht darauf ein, verwirre ihn, indem Du was ganz anders zu erzählen anfängst. Gucke dabei gleichmütig und nicht sauer. Ich glaube, nur diese Art von wirklich souveränem Verhalten Deinerseits kann ihm etwas den Wind aus den Segeln nehmen. Je mehr Du dagegen auf seine Art eingehst, desto mehr bestätigst und verstärkst Du sie. Das ist natürlich nicht leicht, aber man kann es mit etwas Übung lernen.
Mein Mann ist zwar nicht sarkastisch, aber das Nörgeln kenne ich auch. Ich gehe darauf nie ein, sondern wende mich sofor einer anderen Tätigkeit oder einem anderen Thema zu, beachte sein Gelaber also nicht. Wenn er dagegen was Konstruktives, Gutes, Liebevolles sagt, kriegt er ein positives Feedback. Auf diese Weise verstärkt man erwünschtes Verhalten bei einem Kind, und so funktioniert es auch bei sich gelegentlich infantil verhaltenen Männern. Ist so! :-)

Generell ist es auch hilfreich, sich als Frau ein bissel rar zu machen. Dein Mann scheint Dich ein bisschen wenig zu respektieren. Geh doch mal etwas öfter aus mit einer Freundin, lege Dir eine regelmäßige Abendbeschäftigung (Sport oder so) zu. Wenn man immer zu Hause sitzt und verfügbar ist, sinkt man leicht im Wert. Eine Frau, die ihr eigenes Leben führt und Bekannte unabhängig von ihrem Mann trifft, wird dagegen für ihn viel interessanter und begehrenswerter, das ist meine Erfahrung. Instinktiv fühlt er nämlich dann, dass er nicht das Einzige in ihrem Leben ist, und das löst ein bisschen Verlustängste aus, was manchmal nicht schaden kann.

Liebe Grüße,

Hexi

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Re: Sarkasmus

Antwort von marit am 28.11.2004, 13:20 Uhr

darauf einsteigen und selbst sarkastisch werden bringt gar nix. Dann schaukelt ihr euch nur hoch und irgendwann ist einer wirklich tödlich verletzt. Bei meinem Mann war das am Anfang unserer Bezeiehung übrigens ähnlich, aber ich habs wirklich geschafft, es ihm die meiste Zeit auszutreiben. Und zwar indem ich ihm EINMAL klipp und klar gesagt habe, daß ich es nicht mit einem Menschen dauerhaft aushalte, der dauernd jede Kleinigkeit bekrittel und kommentieren muß, daß ich ihm auch noch lange nicht alles aufs Brot schmiere, was mich gerade mal annervt (da empfiehlt sich ein paar Beispiele anbringen) und daß sich dann unsere Wege leider trennen müssen, wenn er das nicht in den Griff bekommt. Das war aber nicht in den Wind gesprochen, es war mir WIRKLICH sehr ernst damit, und das hat er auch bemerkt und hält sich mir gegenüber seitdem sehr zurück- bzw. lebt nur noch die lustigeren und nicht mehr die verletzenden Seiten dieser Schlagfertigkeit aus. Besonders erfolgreich ist er auch noch ab und an, wenn er z.B. mitten im Streit, wenn ich mich gerade sehr aufrege,sagt "am besten du fängst jetzt auch noch an zu heulen,dann haben wir gleich das volle Ehehölleprogramm" oder er schreibt "immer der Böse" oder "ich bin Schuld" auf einen post-it-Zettel und klebt ihn sich auf die Stirn. Meist muß ich dann nämlich tatsächlich lachen, der Streit ist beigelegt, aber das Problem ist nach wie vor da. Ich habe es deshalb eingeführt, daß wir zu wichtigen Diskussionen immer eine Runde um den Block drehen. Wenn man schnell geht, kann man viel Wutenergie schonmal abführen- und außerdem kann keiner seine Jacke packen und rausrennen-denn man ist ja schon draußen.

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Re: Sarkasmus

Antwort von UIIi am 28.11.2004, 19:58 Uhr

Hallo zusammen,

ich finde eure tipps sehr konstruktiv und nachvollziehbar!

Gruss, Ulli

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Re: An alle, die mir geantwortet haben

Antwort von Lisa763 am 29.11.2004, 13:00 Uhr

Danke für eure Beiträge und für euren Beistand. Ich seh schon, da kann man echt nichts machen, jede Art von Reden oder es Ausdiskutieren ist hier völlig unmöglich, weil der Mann sich immer rauswindet, weil er das gar nicht an sich heranlässt.
Das mit dem Sich-Rar-Machen ist gut, das könnte mich aufbauen.

Und an alle, die gelacht haben: Braucht euch nicht entschuldigen, ich muss ja selber über den Blödsinn immer wieder lachen. Nur tuts mich halt entwaffnen und hinterher ärgerts mich wieder, dass ich mich hab verarschen lassen.

LG, Lisa

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