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Geschrieben von lunica am 23.10.2005, 22:07 Uhr

Trennung oder 2. Chance?

Hallochen,

ich habe lange überlegt, ob mir dieses Forum bei meinem Problem helfen kann, aber ich lese hier wirklich sehr viele liebe und konstruktive Antworten, so dass ich es einfach wagen werde...

Ich bin 33, mein Mann 31 und wir sind seit 10 Jahren zusammen. Seit knapp 2 Jahren verheiratet. Unser gemeinsamer Sohn ist 4 Jahre alt.

Im Nachhinein fiel mir auf, dass unser Problem vor 5 Jahren begann. Mit Beginn meiner Schwangerschaft lief bei uns sexuell nichts mehr. Er hat es auf meinen Bauch und das Kind darin geschoben...ich kenne diese Argumente und war zwar verletzt, konnte seine Entscheidung aber respektieren. Ich nahm innerhalb der SS ca. 35 kg zu (Gestose). Nach der Entbindung lief wiederum nichts...ich fühlte mich fett und häßlich und mein Mann ließ mich in dem Glauben. Er ist kein Mann großer Worte und Taten, so dass ich immer unglücklicher wurde und die Fehler bei mir suchte. Bis zum heutigen Tag habe ich 40 kg abgenommen. Ich wiege jetzt 54 kg und bin 1,72m. Ich traute mich wieder unter Leute und fand die Bestätigung, nach der ich so lange gesucht habe. Männer finden mich wieder attraktiv, machen mir Komplimente und verlieben sich sogar in mich:-) Nachdem dass passierte und ich offen über eine Trennung sprach, rückte mein Mann mit der Sprache raus: Er leidet stark unter einer Errektionsschwäche und schämt ich total, so dass er nicht darüber sprechen konnte. Wir haben in den letzten 5 Jahren vielleicht 15 mal miteinander geschlafen, von der Qualität rede ich lieber nicht...Ich hab die ganze Zeit in dem Glauben gelebt, dass meine Figur ihn abtörnt und er hat seelenruhig zugesehen, wie ich an seiner ausgestreckten Hand emotional verhungere, obwohl er wußte, was die wirkliche Ursache für sein "Nichtwollen" war...

Mittlerweile bin ich so weit innerlich von ihm weggerückt, dass ich nicht weiß, ob es noch eine Chance für uns gibt. Ich bin nach wie vor voll von Komplexen, finde mich immer noch unattraktiv usw.

Er ist ein wirklich fürsorglicher Mensch unserem Kind und mir gegenüber, allerdings nicht in emotionalen Belangen...Ich bin völlig verzweifelt. Was soll ich machen?

LG

 
13 Antworten:

Re: Trennung oder 2. Chance?

Antwort von Jutta1974 am 24.10.2005, 7:31 Uhr

Hallo Lunica,

hmmmm, das ist schwer ... willst du denn noch mit deinem Mann zusammen eine Zukunft finden ? - ich kann gut verstehen, wenn dir nach 5 Jahren "hungern" der Sinn nach etwas anderem steht, wenn du für dein Ego und für deine Seele das Gefühl brauchst, daß dir jemand "gierig auf den Rock starrt" (oder sogar mehr).

Wie verhält sich denn dein Mann jetzt ? Wie groß ist seine Bereitschaft, etwas an SEINEM Problem zu ändern ? War er schon beim Arzt ? Hat er irgendetwas zur "Belebung" eurer Beziehung getan ? Ist er bereit, über das thema zu sprechen ? Ich denke mal, das wären die ersten Schritte, die von ihm kommen müssen.

Jetzt habe ich viel mehr Fragen gestellt als dir geantwortet, aber vielleicht helfen dir ja deine Antworten auf dei Fragen.

Viele Grüße

Jutta

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Re: Trennung oder 2. Chance?

Antwort von katja73 am 24.10.2005, 8:32 Uhr

das sehe ich ähnlich wie jutta. die frage ist ja wirklich ob du mit deinem mann überhaupt noch "willst" ?

andererseits finde ich es von ihm auch mehr als unfair, dir über so einen langen zeitraum etwas vorzumachen. jetzt wo du reagierst und merkst, dass das leben auch noch andere seiten hat, da wird er wach. das finde ich schon wundersam und sieht für mich eher danach aus, als wenn es mehr ein schachzug von ihm ist. das sexuelle problem was er vorbringt, das hätte er dir doch auch früher sagen können. in einer intakten ehe dürfte doch soetwas kein tabu sein.

sicherlich ist es auch der ferne schwer zu beurteilen, aber dass er dich so lang hat hängen lassen, das würde ich als desinteresse werten.

frag dich wirklich, ob du mit ihm weitermachen möchtest! was müsste er tuen, um dir entgegenzukommen?

gruss katja

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Re: Trennung oder 2. Chance?

Antwort von Allly am 24.10.2005, 8:45 Uhr

Er hat zugesehen, wie du emotional verhungerst? Hast du ihm das so gesagt? Männer können nämlich nicht hellsehen.

Ich glaube, dass ihr beide Verantwortung für die Situation habt und dass es nun an der Zeit ist zu reden. Geht zu einer Eheberatung. Schließlich habt ihr geheiratet, obwohl schon lange nichts mehr lief. Da muss also was sein.

Dein Posting hört sich so an, als würde dein Mann dich quälen. Vielleicht ist er bei seinem Problem aber genauso hilflos wie du bei deinem.

LG Ally.

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Re: Trennung oder 2. Chance?

Antwort von spiky73 am 24.10.2005, 9:12 Uhr

hallo lunica,

ich bin zwar nicht der weltgrösste partnerschaftsexperte, aber für mich klingt das so, als hättet ihr bei einem "beziehungstief" gerade die talsohle erreicht und nun eine reelle chance, endlich an euch und an der beziehung zu arbeiten und sie im endeffekt besser und stabiler zu machen als sie die ganze zeit war.
es ist natürlich schade, dass dein mann mit seinen problemen dir gegenüber 5 jahre lang nicht herausgerückt ist. aber ihn deswegen pauschal zu verurteilen? potenzstörungen sind für männer doch der grösste anzunehmende supergau, das schlimmste aller fiaskos, ein definitiver weltuntergang. mit solchen problemen ziehen sie sich erst mal gaaaaaaaaanz lang in ihre imaginäre höhle zurück und brüten darüber, bis sie mit der sprache herausrücken. natürlich ist das dir gegenüber keinesfalls fair (und nach 10 jahren beziehung sollte doch ein gewisses grundvertrauen da sein und eine bereitschaft, über probleme zu reden), aber es ist auch nicht das ende der welt. so wie du es beschreibst, hat er sich ja einfach nur eingeigelt und total abgeblockt. und das ist noch lange kein vertrauensmissbrauch wie permanentes lügen oder fremdgehen.

allly hat auch insofern recht, dass sie sagt, zum entstehen solcher situationen gehören immer zwei. was hast du denn dazu beigetragen, dass es besser wird? du hörst dich so an, als ob du DEIN verständnis von dieser situation auch in dich hineingefressen hast. du hast 5 jahre lang still vor dich hingelitten, hast abgenommen (und 54 kg bei 1,75 m körpergrösse hören sich in meinen ohren schon bedenklich untergewichtig an, aber ich bin eher von der molligen fraktion und finde moppelige frauen einfach schöner und oft auch ausgeglichener).
vielleicht hat er auch nicht gemerkt, wie sehr dich das ganze belastet, und dass du diese probleme auf dich projezierst?

nee, alles in allem hört sich das für mich so an, als sei der knoten bei euch endlich geplatzt und der weg frei für eine konstruktive lösung des problems. wie auch immer die aussehen mag. eheberatung, therapie etc. und ich finde, ihr habt dadurch eine echte chance, euch über das vertrauen ineinander gedanken zu machen und nochmal komplett neu und besser als vorher zu beginnen.

viel glück wünscht
martina

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Ganz lieben Dank und

Antwort von lunica am 24.10.2005, 9:41 Uhr

ich fand eure Antworten sehr hilfreich.

Das Ding ist, dass er einer jener Typen ist, die erst wach werden, wenn es schon (fast) zu spät ist. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob ich ihn noch liebe und ob ich mir "normalen" Sex wieder vorstellen kann.

Ich gehöre zu der Fraktion Frauen, die offen und oft über ihre Gefühle sprechen. Er wußte also die ganze Zeit, dass ich das Gefühl habe, etwas stimmt nicht und hat mich wissentlich in dem Glauben gelassen, dass die Ursache bei mir liegt. Das verletzt mich zutiefst. Ich dachte auch, dass wir eine Vertrauensbasis haben, die alle Themen zuläßt und schließlich war er ja auch bei der Geburt dabei, was für jede Frau auch einen Einblick in ihr tiefstes Seelenleben bedeutet. Da hätte er doch etwas sagen können....

Er hat sich jetzt ein Buh zu diesem Thema gekauft und gemrkt, dass er nicht der einzige auf der Welt ist, dem es so geht. Beim Arzt war er nicht und wird auch nicht hingehen. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft aufbringen kann, mit ihm diese Dinge aus dem Buch auszuprobieren und ob ich es überhaupt will. Er ist sehr weit von meinem Inneren weggerückt. Es ist für mich unendlich anstrengend geworden, über alles nachzudenken und mit ihm zu reden, ich fühle mich kraftlos und nur noch leer.

Wenn ich ehrlich bin, hält mich zur Zeit nur die Angst vor der Zukunft allein mit meinem Kind bei ihm.

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Re: Trennung oder 2. Chance?

Antwort von Starline am 24.10.2005, 9:41 Uhr

Hallo Lunica!

Ich würde auch sagen, dass ihr es mal mit einer Paartherapie probieren sollt.
Die wäre ohnehin von nöten, wenn Dein Mann wirklich diese Errektionsschwäche hat, denn dann musst Du ihn auch verstehen lernen. Und wenn Du verstehst wie er sich fühlt, dann werden die Verletzungen der vergangenen Jahre, denke ich, nicht mehr so groß sein.
Da ihr es in 5 Jahren allerdings nicht geschafft habt euch einander so zu öffnen, dass der andere es versteht, bzw. er durch sein Problem nicht in der Lage war so auf Dich einzugehen wie Du es Dir gewünscht hast, denke ich auch, dass es wichtig ist eine außenstehende Person hinzu zu ziehen die euch bei der Problemlösung helfen kann.
Würde Dein Mann sich denn auf so etwas einlassen?
Ich denke eine andere Wahl hat er wohl kaum wenn er Dich behalten möchte, oder?
Weil Du bist ja schon fast auf dem Sprung.
Nur überleg es Dir gut, ob Du ausgerechnet jetzt einfach so gehen möchtest. Die Verletzungen mögen wirklich groß sein und ich kann Dich da wirklich verstehen, aber wenn Du jetzt, wo er Dir sein Problem genannt hat gehst, wird er das immer darauf schieben und sein Selbstwertgefühl, dass Männer ja auch über ihre Potenz definieren, wird noch geringer werden.
Es fällt Dir bestimmt schwer jetzt an seine Probleme zu denken, wo Du selbst unter dem leidest was er getan hat oder auch nicht getan hat, aber schlag bitte nicht mit gleichen Waffen zurück.

Lieben Gruß

Alyssa

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Re: Ganz lieben Dank und

Antwort von katja73 am 24.10.2005, 9:49 Uhr

hallo lunica, mich würde interessieren, was dein mann dazu sagt? wie sieht er die dinge?

gruss katja

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Er sieht es so...

Antwort von lunica am 24.10.2005, 9:55 Uhr

Er hat ein wahnsinnig schlechtes Gewissen mir gegenüber, nun nachdem er sich offenbart hat. Er gibt zu, dass er es die ganze Zeit, trotzdem er gesehen hat, wie ich darunter leide, aus Feigheit nicht zugeben konnte. Ich tue ihm leid, er versteht, dass ich jetzt nicht kann und will. Trotzdem glaube ich nicht, dass für ihn eine Paartherapie in Frage kommt - für mich übrigens auch nicht, aber aus dem Grund, dass ich die Kraft und den Willen derzeit nicht habe.

Er sagt auch, dass er die Beziehung noch will und mich liebt. Und er hat ebenfalls Angst, wie sein Leben nach einer Trennung weiergehen würde...

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Re: Ganz lieben Dank und

Antwort von Starline am 24.10.2005, 9:57 Uhr

Liebe Lunica!

Naja, wenn Du Dir ganz sicher bist, dass Du ihn nicht mehr liebst, dann wäre es falsch bei ihm zu bleiben, weil ich denke, dass ihr euch aufgrund der Verletzungen doch gegenseitig zerfleischen würdet.
Und Du hast jetzt wieder das "Leben" entdeckt. Was denkst Du, wie lange Du in der Situation noch treu sein wirst, wenn Du jetzt das so richtig genießt, dass die Männer dir nachschauen und sich sogar in Dich verlieben?
Ist es dann nicht nur eine Frage der Zeit bis da jemand kommt der Dir gibt was Du so sehr brauchst? Und ich denke nicht, dass Du dann nach allem was Du die letzten Jahre erlebt hast noch "Nein" sagen möchtest, oder?
Das ist recht schwer, da einen guten Rat zu geben.
Aber ich kann schon verstehen, dass es Deinem Mann unangenehm war darüber zu sprechen. Vielleicht hatte er ja auch die ganze Zeit Angst, dass Du ihn deswegen verlässt und musste deshalb dafür sorgen, dass Du an Dir zweifelst, damit er besser dasteht. Es ist doch oft so, dass Menschen die kein Selbstwertgefühl haben andere runtermachen um selbst größer zu wirken. Und das scheint ja dann bei euch der Fall zu sein.
Fair ist das ganz und gar nicht. Nur muss die Angst vor Deiner Reaktion für Deinen Mann wohl gewaltig gewesen sein.

Mein Tip, wäre immer noch eine Paartherapie, oder Eheberatung.

Verstehen kann ich Dich voll und ganz. Das ist wirklich nicht schön.


Lieben Gruß


Alyssa

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Du hast ja so recht...

Antwort von lunica am 24.10.2005, 10:04 Uhr

Liebe Alyssa,

du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich würde ihn jetzt betrügen, dass gebe ich ehrlich zu. Ich hab es noch nie getan, aber jetzt wäre es soweit...und nur der Fleischeslust wegen:-)

Ansonsten weiß ich auch erst mal nicht weiter. Ich warte mal ein bisschen ab. Mal sehen, was noch so passiert.

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Re: Er sieht es so...

Antwort von katja73 am 24.10.2005, 10:09 Uhr

die angst vor der zukunft ist sicher ein schwieriges thema. zum anderen auch eine berechtigte sorge, denn leichter wird es erstmal sicher nicht. weisst du, womit ich mich etwas schwer tue? diese späte einsicht, das finde ich komisch. du kennst ihn sicher besser, aber ich würde mich hintergangen fühlen und um die 5 jahre betrogen. wenn du weisst, dass du ihn körperlich und auch optisch nicht mehr reizvoll findest, dann solltest du konsequent sein und eine trennung in betracht ziehen. du wirst nicht jünger und was für ein familienleben soll euer sohn kennenlernen? mama und papa haben sich nichts zu sagen? sicher schwer für ihn....

sein papa bleibt ihm doch erhalten, wenn ihr beide vernünftig damit umgeht. nur das was jetzt läuft, ist sicher auch nicht deine vorstellung von einer familie.

wie denkst du?

gruss katja

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Ich denke auch

Antwort von lunica am 24.10.2005, 10:17 Uhr

dass er mir die Jahre genommen hat. Er ist in meinen Augen zu ängstlich gewesen, dass kann ich nicht nachvollziehen! Im Grunde scheut er jedoch jede Art von Auseinandersetzung. So kenne ich ihn. Ich hatte jedoch nicht gedacht, dass er, wenn es ernst wird, auch nicht ehrlich ist.

Ich habe gestern erst zu ihm gesagt, dass ich glaube, dass unser Sohn ein Paarleben unsererseits vorgelebt bekommt, was ich nicht gut heiße. Keine Berührungen im Alltag, kein Kuß (wir wissen beide nicht mehr, wann unser letzter Zungenkuss war), kein Knuddeln, gar nichts. Wir leben wie in einer WG, dass finde ich nicht normal und ich möchte nicht, dass mein Sohn denkt, es wäre normal.

Aus dieser Basis heraus plötzlich den anderen wieder begehrenswert zu finden - für mich nicht vorstellbar, wie das funktionieren soll.

Vielleicht insgesamt mal interessant, ich bin Dipl.Sozialpädagogin, eigentlich sollte ich in der Lage sein, Probleme zu analysieren und Lösungansätze zu entwickeln...

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Re: Ich denke auch

Antwort von katja73 am 24.10.2005, 10:27 Uhr

tja, wie sagt man immer, der schuster hat die schlechtesten schuhe.

für meine begriffe bist du schon viel zu weit weg von ihm. alles was ihr jetzt bewegen würdet, wäre makulatur. sei deinem sohn gegenüber ehrlich, das ist man den zwergen schuldig.

viel kraft und mut wünsch ich dir

gruss katja

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