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Geschrieben von devilli am 06.10.2004, 1:58 Uhr

Seitensprung (ziemlich lang)

Habe gerade die ganze Diskussion um die Geschichte mit dem Seitensprung von Lilis Mama mal gelesen.

Ein Seitensprung ist meistens nur das Symptom für eine viel längere "Krankheit" vorher. Meistens sind es viele verschiedene Faktoren, die mit eine Rolle spielen und es ist gar nicht einmal immer Vorsatz, wenn jemand fremdgeht.

Offensichtlich unüblicherweise war ich diejenige, die bei uns fremd gegangen ist. Nach 8 Jahren engster Beziehung und einem gemeinsamen Kind. Ich liebe meinen Mann und trotzdem habe ich ihn betrogen. Sicher der falscheste Weg, vorhandene Probleme zu lösen, aber wer kann bei Gefühlen rationell entscheiden, was das beste ist.

Auch ich habe es sehr schnell bereut, meinen Mann betrogen zu haben. Trotz aller Entschuldigungen und Erklärungsversuche, hat mein Mann sich trotzdem von mir getrennt und ist bereits wieder mit einer neuen Partnerin zusammen. Ein Versuch, etwas zu retten bei einer Eheberatung ist gescheitert, da er, glaube ich, nicht die Kraft hatte, sich die Probleme in unserer Beziehung anzusehen und zu akzeptieren, dass jeder seinen Anteil dazu beigetragen hat.

Als Erwachsener kann man versuchen, zu verzeihen und die Probleme zu lösen oder man kann sich trennen auch wenn es mit vielen Hürden verbunden ist. Die einzige Schuld aber, die uns beide trifft - und das ist das Schlimmste, ist die versäumte Verantwortung unserem Kind gegenüber, unsere Probleme nicht rechtzeitig gelöst zu haben. Unser Sohn muss nun die Trennung ertragen, obwohl er gar nichts dafür kann.

Gerade wenn Kinder involviert sind, sollte man alles versuchen, eine Trennung zu vermeiden, wenn eine Basis vorhanden ist. Kein Seitensprung kann so schlimm sein, wie die Verletzungen, die ein Kind unter der Trennung erleidet.

Lili

 
17 Antworten:

Ja und nein

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 8:17 Uhr

Hallo Lili,

vieles sehe ich ähnlich wie Du. Dein letzter Satz aber, sorry, das ist der Versuch der Reinwaschung Deines eigenen Fehlverhaltens und der Abschiebung der Schuld auf Deinen Mann.

Wenn Du von Verantwortung sprichst, dann suche sie in erster Linie errstmal bei Dir. Die hast Du nämlich fehlen lassen, als Du ins fremde Bett gestiegen bist. Da kann Dein Mann nichts für, sondern das hast allein Du zu vertreten.

Es ist bedauerlich, daß Dein Mann die Kraft zur Aufarbeitung nicht hatte, gewiß. Aber wenn er es nicht kann, darf man ihm das auch nicht vorwerfen.
Das mag man für sich anders beurteilen, solch ein Schgritt (AUfarbeitung) ist aber eine Liga, die nicht jeder spielen kann. Das muß man akzeptieren.

Die Gefühle eines verletzten Partners mit den Seelenverletzungen eines Kindes vergleichen und einstufen zu wollen, nein, Lili, so geht es nicht!
Beides ist schlimm, aber nicht vergleichbar.
Nach 8 Jahren solltest Du zudem Deinen Mann soweit kennen, daß Du seine Reaktion zumindest intuitiv hättest erahnen können.

Das alles hat mit Schuld im eigentlichen Sinne nichts zu tun, auch bei Dir nicht. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit Dein Mann seiner Verantwortung für Eure Beziehung nachgekommen ist. Deinen Part aber hast Du auch nicht sonderlich gut gemanagt.
Deine Enttäuschung über die Entwicklung kann ich gut verstehen, nicht aber Deine Quintessenz, die Du aus allem ziehst.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Ja und nein

Antwort von devilli am 06.10.2004, 10:06 Uhr

Nein, ich sehe meinen Fehler ganz klar und versuche auch nichts zu entschuldigen über das Leid unseres Sohnes. Das war ein bisschen mißverständlich.

Das kommt, dass tatsächlich ein Menge Faktoren bei uns ein große Rolle gespielt haben, was hier zu weit auszuführen wäre. Zwischen dem letzten Satz und dem davor lagen viele Gedanken...

Ich glaube aber, dass es mehr Werte in einer Beziehung geben sollte, die wichtiger sind als ein Seitensprung, wobei wahrscheinlich jede Pauschalisierung sehr schwer ist. Ich meine nur man sollte in einer Beziehung mit Kindern noch mehr als sonst versuchen, seine eigenen (verletzten) Gefühle zu verarbeiten und zu überdenken. Erwachsene sollten besser mit Problemen umgehen können als Kinder und man sollte sich nicht leichtfertigt aus der Verantwortung ziehen (das beziehe ich auch auf mein Verhalten!)

Gruß, Lili

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Re: Ja und nein

Antwort von babyproject am 06.10.2004, 10:36 Uhr

ich finde den Beitrag von Snoopy super gut, er spricht mir richtig aus dem Herzen, muss sagen hätt ich nicht gedacht daß ein Mann so denkt, es ist sicher ganz schlimm wenn ein Kind unter einer Trennung leidet, ich hab das auch hinter mir, aber Lili, Du darfst auch nicht vergessen daß wirklich einiges schief gelaufen ist, ich kann es nicht beurteilen denn wenn eine Beziehung aus dem Ruder läuft ist nie nur einer Schuld, Du hast Dich sicher sehr unglücklich gefühlt und vielleicht vernachlässigt von Deinem Mann, aber ein Seitensprung ist nicht die Lösung im Gegenteil er raubt in den meisten Fällen das letzte Fünkchen das Ruder nochmal rumzureissen, schau er ist/war so verletzt daß er einfach dicht gemacht hat, für den der fremdgeht ist es meist keine grosse Sache aber der, der betrogen wird das ist eine wahnsinnig grosse Verletzung, die einem da zugefügt wird, ich muss sagen ich könnte es auch nicht auch wenn noch Gefühle da wären aber würde ich betrogen werden würd ich wahrscheinlich voll zu machen eben aus der Verletztheit heraus, Du kannst es nicht rückgängig machen es ist passiert und mach Dir auch keine Vorwürfe mehr sondern versuch das beste draus zu machen, wenn es beide wollen und für das Kind da sind wird es nicht zu schwer, es ist für ein Kind auch nicht schön in einer kaputten Beziehung zu leben und grad Kinder haben so feine Antennen dafür und spüren wenn was nicht stimmt. Du hast jetzt die Chance zu einem Neuanfang und auf eine neue, glücklichere Beziehung, weil Du jetzt weisst was Du willst und was nicht mehr, dafür wünsch ich Dir alles gute!

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Re: Ja und nein

Antwort von devilli am 06.10.2004, 10:50 Uhr

Der Seitensprung war eine schlimme Sache auch für mich, weil ich etwas getan hatte, was ich niemals ungeschehen machen könnte. Es war wie der Eintritt in eine andere Welt mit einem anderen Bewußtsein. Ich habe für meinen Fehler bereits viel bezahlt, nämlich den Verlust meiner Familie, die mir sehr viel bedeutet hat.

Ich weiss, wie verletzt mein Mann ist und es tut mir wirklich leid, das ich ihm den Boden unter den Füssen weg gerissen habe. Ich wünschte nur, ich hätte eine Chance bekommen, die Wunden, die ich zugefügt habe, zu heilen. Leider gab es diese Chance nicht für mich. Ironie des Schicksal ist bei uns nämlich, dass mein Mann innerhalb von 2 Monaten wieder mit seiner Ex-Freundin zusammen war und immernoch ist, die ihn seinerzeit betrogen hatte...

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Jepp! :-) (lang geworden)

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 11:00 Uhr

Hi,

das beklagenswerte ist, daß ein Kampf um die Ehe von Außenstehenden gerne als Schwäche eingeordnet wird, insbesondere, wenn Frauen kämpfen wollen. Da heißt es dann, es wäre in Wahrheit Torschlußpanik, angst vor der Einsamkeit, finanzielle Abhängigkeiten etc.

Natürlich, das alles kann mitschwingen, und ist, was die Finanzen angeht, sogar realistsich.

Ich für meinen teil würde immer erst alle Optionen ausreizen, auch und weil die beziehung schon so lange anhält. Bei der Beziehungsbilanz spielen nämlich noch ganz andere Faktoren eine positive Rolle, die häufig völlig übersehen werden, die aber ein hohes Potential haben, das leider so oft völlig ungenutzt verkümmert. Wie sieht es denn z.B. aus mit gemeinsam Erlebten, Urlaub, Abende, Erlebnisse mit Freunden. Das ist ein teil der gemeinsamen Biographie, der auch sein Scherflein zum Durchstehen einer schweren Ehekrise beisteuern kann. Sicherlich nur ein Puzzleteil, auf das ich aber auch zurückgreifen möchte.
Oder die besinnung darauf, warum ich den Partner geliebt habe bzw. immer noch liebe, trotz der verletzungen, die er mir angetan hat.
Das alles kann ich auf die Haben-Seite buchen, wenn ich es nur will. Dazu kommen eigene Bemühungen, die Partnerschaft auf Vordermann zu bringen. Wenn dann der Partner auch noch sich besinnt und anfängt, selbst mit Hand anzulegen, ist eine solide Grundlage für einen neubeginn gegeben.
Natürlich ist die verletzung nach einem Seitensprung sehr tief, und je nach Konstitution kann der betrogene Teil das evtl. sehr schnell wegstecken, weil auf einmal für beide "der Vorhang zum Glück wieder aufgegangen ist", mölglich auch, das er sich mit dem Verarbeiten sehr schwer tut. Oft kommen zum Seitensprung ja noch mehr Verletzungen hinzu, die z.B. während diverser Wortgefechte und Streitereien zugefügt wurden.

Nachdem ich hier nun schon geraume zeit mitlese, wage ich aber einfach mal die - unbewiesene - These, daß viele hier, die betrogen wurden, sich einfach nicht trauen, für die Beziehung zu kämpfen, weil es so schwer ist, für jemanden zu kämpfen, der sich in einer ganz wichtigen Situation wie ein "Ar...l..." benommen hat.
Ich kann mir schon gut ausmalen, wie das in der Praxis abläuft. Mann/Frau kommt hinter das techtelmechtel, da wird der Freund beim Bier, die Freundin beim Prosecco involviert ("Was für ein Ar...l...! Also ich würde den ja sofort vor die Tür setzen..." "Was, Deine Alte geht fremd, schmeiß sie raus...!"), man schafft sich verbale Erleichterung, trampelt emotional so richtig auf dem Partner herum (verständlich!)... tja... und auf einmal ist man in Argumentationsschwierigkeiten, weshalb man eigentlich... vielleicht unter Umständen möglicherweise eventuell... ("Ich liebe ihn ja doch noch!") ... DOCH noch mit ihm/ihr zusammenbleiben will.

Diesen scheinbaren Widerspruch nach außen zu vertreten, die Schwäche des anderen anzuprangern und gleichzeitig auch seine Stärken hervorzukehren... das ist die Gratwanderung, mit der der Kampf um die beziehung oft beginnt.

Zum Schluß ein Bericht aus eigener Erfahrung: Meine Ex-Frau hatte mich üjahrelang betrogen. Als ich dahinter kam, habe ich ihr angeboten, mit professioneller Hilfe das GAnze anzupacken. Sie hat abgelehnt, zog ein halbes Jahr später aus. 2 Jahre habe ich letztlich noch gewartet und gehofft, daß sie sich besinnt. NAch 2 1/2 JAhren war dann auch bei mir der Ofen endgültig aus.
Aber: Es hat mich Jahre gekostet, meiner Verwandtschaft plausibel zu machen, weshalb ich zu meiner Ex-Frau trotzdem eine gute Beziehung haben wollte. Zur Erläuterung: Die Kinder leben seit der Trennung bei mir. Und wenn es ihr schlecht ging, habe ich auch ein komisches Gefühl in der Magengrube, obwohl wir mittlerweile geschieden sind und ich definitiv mit ihr keine Partnerschaft mehr haben möchte.

Ich wollte damit nur ausdrücken, daß das Umfeld, oft genug die eigene Verwandtschaft, unbewußt noch weiteren Druck ausübt.

WAren nur noch ein paar Gedanken... :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Seitensprung

Antwort von Sterni68 am 06.10.2004, 11:25 Uhr

Hallo Lilli,
sei nicht so streng mit dir selber! Du kannst die Tatsachen nicht mehr ändern und die Zeit nicht rückwärts drehen. Du hast einen Fehler gemacht und dafür sehr viel Lehrgeld bezahlen müssen. Es tut mir leid für dich und vor allem auch für dein Kind, das mitbezahlen muss, obgleich es für all das nichts kann. Es ist gut, dass du dich mit dem Thema so intensiv auseinandersetzt, da dir die Tragweite eines Seitensprungs nun voll bewußt geworden ist und dir sowas wohl nie wieder passieren wird in einer späteren Partnerschaft. Zieh auch etwas gutes daraus - nämlich die Erfahrung und damit verbunden, die neu gewonnene Weisheit was Partnerschaft, Vertrauen und Verantwortung bedeutet.
Für die Betrogenen (Männer oder Frauen) gibt es nie eine Garantie, das ihnen sowas mit dem nächsten Partner nicht wieder passiert. Daher ist ihr Schritt, den Fremdgeher zu verlassen zwar konsequent, aber gewonnen haben sie damit rein gar nichts. Im Gegenteil, wie du schon richtig geshrieben hast, sie gaben den Wunden keine Chance zu verheilen, gehen in die nächste Beziehung mit dieser Verletzung, was auch für eine neue Partnerschaft sehr belastend sein kann.

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Re: Jepp! :-) (lang geworden)

Antwort von devilli am 06.10.2004, 11:58 Uhr

Du bist sicher einer von den good boys... ;)

Auch bei uns ging die Trennung bis ins Mark und trotzdem sehe ich die Verletzungen noch immer in den Augen meines Mannes, obwohl er bereits eine neue Beziehung hat. Und ich kann es nicht ertragen, weil wir einen langen Teil unseres Lebens ganz intensiv miteinander gelebt haben. Und er wird immer ein Teil meines Lebens aufgrund unseres Kindes sein. Darum denke ich auch, man muß unbedingt einen gemeinsamen Nenner finden im täglichen Umgang - unabhängig von dem, was alles passiert ist.

Danke für Deine Gedanken.

Lili

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@Ralph: noch eine Frage

Antwort von devilli am 06.10.2004, 12:26 Uhr

Wollte Deine Frau die kinder nicht bei sich haben und wie hast Du es beruflich mit 2 Kindern geschafft?

Sorry - sehr persönlich.

Lili

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@Lili: Mal eine ganz gewagte Frage...

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 12:37 Uhr

Hi Lili,

Du schreibst, daß Du noch immer die Verletzung in den Augen Deines Mannes sehen kannst... sprichts Du von damals, oder von heute, wenn Ihr Euch seht?
Wie lange ist das her?

Du hast geschrieben, daß er mit seiner Ex wieder zusammen ist, die ihn seinerzeit auch betrogen hat. Hmmm... das klingt nicht nach einer Beziehung, die durchdacht ist, sondern eher nach einer Flucht, bei der die erste herberge grade gut genug ist.

Könnte es sein, daß der Zug in allerletzter Konsequenz noch gar nicht abgefahren ist? Könnte es sein, daß er Abstand braucht? Ich frage mich die ganze Zeit, wie er ihren Vertrauensbruch von damals heute bewertet... wäre er glücklich, müßtest Du das ebenfalls in seinen Augen lesen können.

Es ist nur so ein gefühl, weißt Du, aber irgendetwas stimmt nicht. :-)
Vielleicht solltest Du für Dich das alles ruhig sortieren, für Dich allein! Sofern Ihr regelmäßig in Kontakt seid, verliert Ihr Euch ja nicht aus den Augen.

Oder interpretiere ich da jetzt zuviel hinein? :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Seitensprung

Antwort von devilli am 06.10.2004, 12:39 Uhr

Danke für die lieben Worte.

Habe Deine Geschichte gelesen und um so mehr danke ich Dir für Dein Verständnis.

Ich bewundere Dich für Deine Stärke.

Lili

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Komplexe Frage...

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 12:49 Uhr

Hi Lily,

unsere Kinder waren schon älter, als ich dahinter kam, 9 und 12 Jahre. Meine Tochter wollte unbedingt bei mir bleiben, und ich wollte die Kinder nicht trennen, zumal sie beide, so sehr sie sich auch streiten im Alltag (normal!), letztlich sehr aneinander hängen. Mein Sohn wollte nur zur Mutter, damit "sie nicht so allein ist". Das war mir als Grund zuwenig.

Die Mutter wollte die Kinder trennen, unsere Tochter zu mir, unser Sohn zu ihr. Das habe ich als falsch emfunden.

Also bin ich auf zum Jugendamt und habe mir Rat eingeholt. Man hat mir klar und deutlich geraten, soviel "Restfamilie" wie möglich zu erhalten und beide Kinder zu behalten.
Und das habe ich durchgezogen. Anfangs kam Gegenwehr von ihr, aber nur kurz.

Sie zog in eine Wohnung, 7 Minuten Fußweg weg. Trotzdem hat sie in 2000 die Kinder das ganze Jahr über nur an 2 Wochenenden zu sich geholt. Sie hatte zwar eine Fortbildung, war aber abends immer zuhause, auch am Wochenende. Da waren aber Partys, geburtstage usw. wichtiger als die Kinder. Insofern war ich hinterher heilfroh, mich durchgesetzt zu haben.
Heute wirft sie mir vor, ihr die Kinder weggenommen zu haben, und lange Zeit habe ich mir das Hirn zermartert, ob es so richtig war. Heute weiß ich, daß es so das Beste war, und auch die Kinder haben es immer so gesehen. Sie sind zwar gerne bei ihrer Mutter (inzwischen gottlob wieder häufiger und regelmäßiger), aber sie sind auch froh, wenn sie wieder in ihren eigenen vier Wänden sind.

Trotzdem, ich hätte mir damals und lange zeit danach gewünscht, daß wir einen neuen Anfang gewagt hätten. Heute weiß ich, daß sie in ihrer Entwicklung immer noch dort steht wie vor 6 Jahren.
Inzwischen hat sie noch ein Kind bekommen, ist mehr oder weniger alleinerziehend (der VAter ist mehr als unzuverlässig) und steht ziemlich miserabel da in ihrer Lebensituation.

Zu Deiner Frage Kinder und Job: Ich habe die ganze Zeit Vollzeit gearbeitet. Die Kinder waren im Hort, und oft war ich erst abends um halb 8 zuhause (habe damals in einem Sozialamt gearbeitet, demnächst auch wieder, Hartz IV läßt grüßen).
Entsprechend sieht mein Haushalt aus, zwar nicht völlig verwahrlost, aber leider nicht so aufgeräumt, wie man sich das so vorstellt. Den Kampf gegen den Staub verliere ich regelmäßig... *gg*

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: @Lili: Mal eine ganz gewagte Frage...

Antwort von devilli am 06.10.2004, 13:05 Uhr

Im November 2003 habe ich meinen Mann betrogen. Im Januar 2004 hat er es erfahren. Seit Februar 2004 ist er mit seiner Ex-Freundin wieder zusammen. Ende Mai 2004 habe ich das erfahren und bin mit unserem Sohn weggezogen. Kurzfassung unserer Geschichte seit dem Seitensprung. Wir haben allerdings fast jeden Tag noch Kontakt, da wir eine gemeinsame Firma seit 7 Jahren haben.

Nein, ich persönlich glaube auch nicht wirklich an das Glück mit der neuen Freundin, aber mein Mann kann sehr konsequent sein, wenn darum geht, Gefühle zu ignorieren. Nein, ernsthaft wird eine "Wiedervereinigung" immer schwieriger, weil ich ihm den Boden unter den Füssen weggezogen habe mit meinem Seitensprung und die Ex-Freundin ihm den Halt gibt, den er braucht, um weiterzumachen. Außerdem kommt noch das (katholische!) Umfeld bei ihm dazu, was ihn jetzt zum "Ehebrecher" macht in seinem Dorf unfairerweise. Außerdem hat die Freundin auch ein Kind, um das sich mein Mann nun auch kümmert und wie soll man da wieder zurück?

Zwischen uns liegen nun 400 km und der Versuch ein Leben zu trennen, in dem wir fast 24 Std. am Tag zusammen waren und alles zusammen gemacht haben. Stell Dir vor, als ich ihn während der Trennung gefragt habe, was er denn so an mir geliebt hat, kam als Antwort "alles". Traum! Aber für jetzt hat es nicht gereicht.

Danke für die gewagte Frage.

Lili

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Das ist eigentlich keine Antwort...

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 13:17 Uhr

Hi Lili,

ehrlich, konkreten Problemen, aber auch konkreten Chancen ins gesicht zu sehen, darin scheint Ihr beide keine Meister zu sein! :o)

Er hat alles an Dir geliebt? Nur der Seitensprung hat alles zerstört? Und nun liegen 400 km dazwischen?
Nein, das alles überzeugt mich nicht, was eine dauerhafte Trennung angeht. Das ist vorgeschoebn, auch von Dir! :-)

Du hast ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, ok. Daß das so bleibt, dafür tut dann aber der Betrogene etwas. Er kümmert sich um ihr Kind? Das ist in Ordnung, solange sie zusammen sind.
Wenn er so glücklich ist, habe ich keinerlei Einwände. genau an diesem Punkt aber setzen meine zweifel ein. Mir kommt es eher so vor, als daß er nicht über seinen Schatten springen kann. Vielleicht solltest Du ihm genau dabei helfen, um die Grundlage für weitere Aktivitäten zu schaffen.

Hmmm... Du schreibst, für "jetzt" hat es nicht gereicht. Gut, und wer sagt, daß es nicht für "bald" wieder reichen wird?

Ich würde den Kontakt suchen und herausfinden wollen, was genau mit ihm los ist. Kämpfen? Ja verdammt, warum denn nicht? Die Frage ist, was Du eigentlich willst? Würdest Du wollen?
Wenn ja... naja, Du weißt schon! ;-)

Zum "Katholischen" sag ich jetzt lieber nichts, das Posting würde das Forum sprengen... *gg*

Liebe Grüße
Ralph/Snoopy

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Jepp...

Antwort von devilli am 06.10.2004, 13:38 Uhr

Ja, wir haben Ignoranz und Penetranz perfektioniert...

Was ich will... Noch eine Chance mit meinem Mann oder im Lotto gewinnen. In Ernst, wie kämpft man um jemanden, der sich umdreht und mich ersetzt hat. Ich weiß es wirklich nicht.

Weißt Du wie es ist, zwei Stundn zu reden über Dein tiefstes Inneres und keine Antwort zu bekommen? und da ist die Grenze wieder, wo nur mein Mann helfen könnte.

Danke aber für Deinen Optimismus. Ich beneide Dich darum.

Lili

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Das ist ja noch die Frage... :-)

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 14:17 Uhr

Hi Lili,

hat er Dich denn wirklich ersetzt? :-)
Er hat die Frau, die iuhn betrogen hat ersetzt durch eine Frau, die ihn auch schon mal betrogen hat?? Der einen macht er das zum Vorwurf, der anderen nicht (mehr)?

Hmmm... das ist eine klare Aussage, Du willst eine Chance mit Deinem Mann.
Nächste Frage: Wie hoch ist Deiner Meinung nach das Hindernis der 400km? Warum bist Du so weit weg gezogen? Ist dieser Grund inzwischen wieder weggefallen? Läßt sich ein Rückzug in die alte gegend (Nachbarort, Nachbarlandkreis) bewerkstelligen?

Das wäre ein erster Schritt. Um ihn kämpfen ist derzeit kaum möglich, das sehe ich auch so. Aber möglicherweise kannst Du den Nährboden dafür bereiten, daß sich eine Chance zum Kämpfen wieder ergibt.

Mir ist das bei ihm alles für meine begriffe zu schnell gegangen. Anfang des Jahres noch ahnungslos, im Januar dann von Deinem Seitensprung erfahren, seit Februar bereits mit der Ex wieder zusammen (hat die nur auf ihn gewartet?)... ein durchdachter Lebensplan steckt da nicht hinter.
Wenn er "alles" an Dir geliebt hat, wird seine Ex ihm das auf Dauer nicht ersetzen. Irgendwann kommt unweigerlich dann doch der Vergleich, und der Zeitpunkt, wo er sich selbst gegenüber sein "Schweigen" bricht und Bilanz zieht.

Bitter für Dich, sicher. Du kannst jetzt erst einmal nur zuwarten. Ich würde die Zeit aber nicht vertun, sondern etwas aus Deinem Leben machen. Tu was für Dich, genieße auch die Seiten des Alleinseins. Du kannst vieles in Ruhe Revue passieren lassen, Dir auch eine zeitliche Schiene ausmalen und zurecht legen... Dinge übrigens, die er nicht machen kann... :-)

Letzter Tipp, nicht ganz stubenrein, aber in Anbetracht dessen, daß Ihr ja schließlich noch verheiratet seid, absolut im Rahmen: Gibt es nicht die Möglichkeit, daß ihr mit dem Kind zusammen zu dritt etwas unternehmt? Und das dann in schönen Abständen wiederholen??? Wenn das ginge, dann pepp Dich unaufdringlich auf... *bg*
Vielleicht etwas perfide, mein Vorschlag. Aber selbst, wenn er noch ablehnt... ich würde es immer mal wieder versuchen. :o)

Und ja, Optimist bin ich eigentlich immer... das Glas ist eben nicht halb leer, sondern halb voll... immer! :-)

Alles Gute und liebe Grüße aus Hamburg
Ralph/Snoopy

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Ergänzung

Antwort von Ralph am 06.10.2004, 14:39 Uhr

Hi Lili,

mittelfristig kann Dein Ziel ja nur lauten, ihm irgendwie mit der Zeit das Gefühl zu geben, daß es doch lohnend sein könnte, mit Dir zusammen noch einmal Euer Glück zu suchen. :-)

Ich wünsche Dir sehr, daß Du Deine Chance erhältst, daß er sich das alles noch einmal durch den Kopf gehen läßt. :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Das ist ja noch die Frage... :-)

Antwort von devilli am 06.10.2004, 22:25 Uhr

Ja, 400 km sind weit weg, aber ich brauchte wieder einmal Großstadt... Und ich habe auch die Scheidung eingereicht, weil ich ziemlich konsequent bin - meistens.

Vielleicht wird er eines Tages Bilanz ziehen, wer weiß. Aber kann ich der Bilanz stand halten? Kann niemand sagen. Vom Aussehen ist der Vergleich wie Panda Bär (ich) zu Uma Thurman (sie). Mein Selbstbewußtsein ist derzeit nicht das Beste...

Ich danke Dir für Deine Ratschläge und für Deine Gedanken. Es hilft. Wenn Du einen Mann kennst, der einen Panda Bären sucht mit Nachwuchs, sag Bescheid...

Ich frage mich, welche Frau Dich hat gehen lassen. Meine Bewunderung hast Du auf jeden Fall.

Gruß aus Berlin.

Lili

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