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Geschrieben von Eva Lotta am 22.03.2013, 18:36 Uhr

Schwiegermütter-Schwiegerkinder

An meine Schwiegermutter habe ich mich in den letzten 27 Jahren gewöhnt, aber wirklich in mein Herz geschlossen habe ich sie nicht. Sie ist so anders und wenn nicht ihr Sohn mein Mann wäre, hätte ich mich nie mit ihr angefreundet.

Sie ist sehr selbstbewusst und unter dem Deckmantel der Hilfsbereitschaft übernimmt sie, wenn man sie lässt, gleich ganz das Ruder. Sie hat mich sehr verletzt, weil sie mich bei meinem Mann schlecht gemacht hat, und wir sind auch mehr oder minder regelmäßig aneinander geraten, weil sie mir erklären wollte, was ich mit meinen Kinder zu tun und zu lassen habe.

Ich kann ihren Humor nicht wirklich nachempfinden und aus meiner Sicht hat sie einige Dinge getan, von denen ich glaube, dass eine Mutter sie nicht tun sollte. Dazu gehört einerseits, dass sie fast jedes Mal, wenn eine große Runde beisammen ist (Familienfeiern) und das Gespräch irgendwie auf Kinder/Babys kommt, schenkelklopfend und mit Lachtränen in den Augen die Geschichte erzählt, dass mein Mann als Baby so hässlich gewesen sei, dass sie ihn keinem habe zeigen wollen. Jedem Besucher habe sie gesagt, das Kind schlafe gerade, wenn gefragt wurde.

Sie lacht zwar sozusagen über eigene Einfältigkeit, wenn sie das erzählt, aber sie kriegt nicht mal im Ansatz mit, wie verletzend das für meinen Mann ist. ICH sehe ihm das an; warum sie nicht?

Er hatte als 6-jähriger einen Verkehrsunfall; ist seinem Ball hinterher auf die Straße gelaufen. Geradezu "klassisch". Danach musste er über ein Vierteljahr im Krankenhaus liegen, durfte nicht aufstehen, bekam dort auch Unterricht. Er hat mir erzählt, dass die Frau, die ihn angefahren hat, ihn öfter besucht hat als seine Mutter, und er habe es immer so schön gefunden, weil diese Frau ihm dann Märchen vorgelesen hat.

Das sind nur so zwei Beispiele, wo sich meine Nackenhaare sträuben.

Ich mochte es auch nicht, dass sie meine Tochter, als die noch recht klein und öfter bei Oma war, regelrecht ausgehorcht hat. Meine Tochter war damals 5 oder 6 Jahre und erzählte mir: "Dann schlafe ich in Opas Bett und abends erzähle ich Oma alle Gemeinheiten, die du über sie sagst." Das hat mich schockiert, gebe ich ehrlich zu. Aber nicht, weil ich zu Hause je Gemeinheiten über meine Schwiegermutter sagen würde. Das tue ich nicht und habe es auch früher nicht getan, denn wem würde das nützen? Ich möchte meinen Mann nicht verletzen und mir ist auch durchaus daran gelegen, dass meine Kinder ein gutes Verhältnis zu ihren Großeltern haben.

Es sind so viele Sachen, wo sie sich eingemischt hat, in unseren Sachen geschnüffelt hat oder meinem Mann, der sich als junger Vater bei ihr etwas ausheulte, weil ich ihn gewagt hatte zu bitten, ob er nicht eine Nacht in der Woche mal den "Nachtdienst" übernehmen würde, um mich zu unterstützen, sagte, er solle sich gefälligst nicht von mir unterbuttern lassen; er brauche schließlich seinen Schlaf.

Obwohl ich diese Eigenschaft nicht pflege, weiß ich doch, dass ich ein nachtragender Mensch bin. Es dauert ziemlich lange, bis ich "krötig" werde, aber wenn man mich genug geärgert hat, dann sitzt das. Deswegen empfinde ich mein Verhältnis zu ihr als nicht besonders innig, herzlich und offen.

Eva Lotta

 
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