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Geschrieben von ohno am 27.11.2020, 0:38 Uhr

Meine Frau ist in einer Abwärtsspirale

Hallo.

Es ist schon spät und vllt verstehe ich da Deinen Inhalt auch falsch. Aber Du reitest darauf rum, dass Deine Frau arbeiten soll, und aus irgendeiner, vermutlich nur in Deinen Augen bestehenden Abwärtsspirale rauskommt. Das finde ich sehr übergriffig von Dir.

1.
Deine Frau hat schwanger ein neues Leben in einer anderen Stadt begonnen. Ihr Leben jat sich komplett verändert. Nicht Deins, ihres.

2.
Du verdienst die Brötchen. Wahrscheinlich Vollzeit. Hälst Du Ihr das, zumindest unterschwellig vor? So, wie das hier unterschwellig rüberkommt?

3.
Mama werden, Mama sein, neue Stadt, neue Leute, Job in weiter Ferne. Meinst Du nicht, sie hat es jetzt endlich mal verdient, die Füße hochzulegen? Sich auszuruhen? Einfach mal nichts tun? Einfach in ihrem neuen Leben anzukommen? Ich würde sagen, sie ist mental erschöpft, sie braucht Zeit für sich und keinen Mann, der nur den Sinn des Lebens seiner Frau darin sieht, sich mit Arbeit zu beschäftigen und zudem noch etwas Geld mit heimzubringen.

4.
Muss es ein Job sein? Warum könnte Deine Frau nicht einfach erstmal nur ihren eigenen Interessen nachgehen, Ihr kommt finanziell doch hin? Und kann sie ihren Interessen nachgehen während Corona? Sicher nicht! Aber FLEISSIG Anzeigen lesen? Sie ist mind. seit 2 Jahren raus aus dem Job. Was möchte sie denn machen? Irgendwas? Damit wird sie auch nicht glücklich, vllt weiß Sie das? Und garantiert hat sie auch weniger Chancen auf eine Anstellung mit einem Minikind! Vllt ist ihr das sehr bewusst und damit auch unmotivierend für sie? Heute Kita zu, morgen Kind krank, 2 Wochen später sie selbst, dann mal wieder Kita zu, dann mal wieder Kind krank? Welcher Arbeitgeber macht das bei einer Neuanstellung mit?

5.
Hast Du mal darüber nachgedacht, dass Euer Kind momentan eine anstrengende Phase hat, und daher so anhänglich ist? Es ist frisch in der Kita! Das ist normal und liegt keinesfalls an der Laune Deiner Frau. Die Laune Deiner Frau eher an der momentanen Situation. Ihr da einen Vorwurf zu machen, finde ich völlig falsch.

Ich kann Dir nur eins sagen. Wenn Du so weiter machst, wird sich Eure Beziehung bald ganz in Schweigen hüllen. Ich würde da auch dicht machen. Ich habe den Eindruck, dass Du sie leider überhaupt nicht verstehst, oder zumindest in die falsche Richtung denkst. Sieh Dich bitte mal mit ihren Augen.

Ich will Dir nicht absprechen, dass Du Dir Sorgen machst. Aber so wie Du geschrieben hast, würde ich Dir empfehlen - bei allem Respekt - bei Dir anzufangen. Nachdenken, wie Du ihr entgegentrittst. Spiegel Dich in Gesprächen mit ihr. Forder nicht. Fang sie auf. Unterstütze mental. Lass das Thema Job sein. Sie muss die Kraft dafür haben. Nimm Dir frei, das Kind ist in der Kita, und spaziert lange durch Parks, durch die Natur. Tue ihr gut. Kein Druck. Keine negativen Gespräche. Und lass ihr die Zeit, die sie braucht. Im Moment ist es auch für viele viele andere schwer, nichts für sich tun zu können.

Du kannst Dir natürlich zb eine Deathline setzen, wie lange Du das für Dich so mitmachst. Aber bitte fang trotzdem an, zu spiegeln. Das ist ein erster guter Schritt. Alles andere kommt danach.

Und ja, das muss ich noch hinterherschieben. Sie darf sich ausruhen. Schlafen. Nichts tun. Kraft sammeln für den nächsten Schritt in ihrem neuen Leben. Ich bin sicher, mir würde es genauso gehen wie Deiner Frau. Hätte ich die Chance gehabt, mich auszuruhen, sobald meine Kids in der Kita waren, ich hätte sie mit beiden Händen ergriffen. Für eine bestimmte Zeit nur, ja.

Zudem ist Euer Kind auch eine wichtige Bezugsperson für Deine Frau, neben Dir vllt die einzige in der neuen Heimat? Jetzt ist es in der Kita. Es ist für Stunden weg. Es fehlt stückweise die Teilhabe an seinem Leben. Ich weiß nicht, ob Du das nachvollziehen kannst, weil Du sicher durch Deinen Job viel mehr (räumliche und zeitliche) Distanz zu Deinem Kind hattest, im Gegenteil zu Deiner Frau. Das Gefühl ist nicht schön. Es relativiert sich irgendwann, klar. Aber aller Anfang ist schwer. Möglich ist, dass eine Grauzone entstanden ist, die Deine Frau einfach mit Ruhe für sich füllen muss. Aber nicht mit schlechtem Gewissen, weil sie an diesem oder jenem Schuld hätte. Da musst Du aufpassen.

Viele Grüße ohno

 
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