Mein Mann will mich rauswerfen

Danke für eure netten Antworten. Finde es schön, dass nicht gleich kommt: "Trenn dich von ihm", denn das ist mir zu einfach. Nicht die Trennung an sich, sondern die Beziehung hinzuschmeißen.
Er hat sich tatsächlich gestern Abend noch mehrfach entschuldigt, hatte ein wirklich schlechtes Gewissen. Ich war wenig aufnahmebereit und auch nicht wirklich fähig, zu sprechen, auf jeden Fall war die Spannung erstmal rausgenommen, sodass ich schlafen konnte. Heute morgen hat er mich mit einem langen Kuss und einen "Ich liebe dich" begrüßt. Ich habe ihm dann nochmal drei Takte zu der Aktion gestern gesagt und dass hat er auch eingesehen. Er hatte heute auch mehrfach Situationen, in denen er schlechte Laune hatte. Da habe ich ihn dann scherzhaft drauf angesprochen. Er wollte mich gestern eigentlich nur in den anderen Raum schicken, um die Situation zu deeskalieren, aber bei mir kam das an wie ein Rauswurf, zumal wir das schon öfter hatten.
Ja, grundsätzlich ist er recht dominant, aber ich lasse das auch mit mir machen. Das ist schon länger ein Problem, was ich auch schon angegangen bin. Aber durch eine extrem schlechte Schwangerschaft 'im wahrsten Sinne des Wortes) hatte ich oft die Kraft nicht dafür. Er würde nie handgreiflich werden, da bin ich mir sicher, die Angst habe ich nicht. Aber auch Worte können verletzen und Spuren hinterlassen.
Mit Polizei und rechtlichen Sachen will ich da her auch gar nicht anfangen. Ich habe schon mal überlegt, mich dann schwanger rauswerfen zu lassen, zur Polizei zu gehen und es auf die Spitze zu treiben. Aber ich weiß, dass es dann kein Zurück mehr für mich geben würde und das möchte ich nicht.
Und grundsätzlich sind wir beide zwei Hitzköpfe, die sich ordentlich streiten können, aber in diesen Situationen habe ich einfach nur Angst und das ist ein Sch... Gefühl. Das schockt ihn auch jedes Mal, wenn ich das sage.

Ich glaube auch, dass er gerade sehr gefordert, wenn nicht überfordert ist. Er ist zwar jemand, der sich immer viel um Haushalt und Kind gekümmert hat. Er ist nicht auf einmal vollig kopflos, weil er mal mehr anpacken muss, da ich zeitweise ausfalle. Er kann kochen und macht das seit der Geburt auch. Er schmeißt alles im Haushalt und kümmert sich um den Großen. Er hat auch Elternzeit. Aber ich merke auch, dass er sehr viel ungeduldiger mit unserem älteren Kind ist. Früher war er die Ruhe in Person mit ihm, da war eher ich diejenige, die schnell auf 180 war. Nun scheint sich das geändert zu haben. Unser Großer muss häufig funktionieren, wird an geherrscht vom Papa. Ich habe zwar 22h am Tag das Baby bei mir, bekomme max 3-4 Stunden Schlaf am Stück. Aber mir geht es trotzdem sehr gut. Keine Heultage, bis auf ganz wenige Ausnahmen bin ich nicht genervt/ gestresst, obwohl man als frischgebackene Mutter ja durchaus Gründe dafür hätte. Ich genieße die Zeit gerade so sehr und bin recht entspannt. Vielleicht "stört" ihn das auch? Und er hat natürlich wenig Zeit für sich, was er früher abends viel hatte. Ich habe ihn aber schon mehrfach angeboten, abends zum Sport zu gehen, da ich zu Hause gut mit beiden Kindern zurecht komme.
Nun denn, ich hoffe, dass wir weiter wachsen, denn trennen möchte ich mich ungern. Wir haben so viele schöne Momente als Familie, dass ich das nicht bereit bin, aufzugeben. Vielleicht ist es naiv, aber ich hoffe doch, dass wir unsere Streitkultur besser in den Griff kriegen. Es ist halt so'n Teufelskreis. Er wird schnell aufbrausend, kritisiert mich recht häufig. Meistens stimme ich nur zu, da ich Angst vor Streit habe, der dann so endet. Das wiederum tut mir aber nicht gut, die Klappe zu halten und mein Mann will das auch nicht. Er sagt immer, dass er eine gleichberechtigte Frau haben will.