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von spiky73  am 11.01.2019, 11:33 Uhr

MMn liegt das Problem viel tiefer...

Den neuen Kinderwunsch lasse ich bei eurer Beziehung einfach mal außen vor, für mich ist das ein Symptom, keine Ursache für den derzeitigen Zustand eurer Beziehung.

Was du schreibst, klingt alles so eingefahren, so emotionslos.
Geheiratet wurde "weil man es halt so macht" und damit die Beziehung nicht auseinander bricht. Weniger aus Liebe. Gut, mein Mann und ich waren nach zwei Wochen Beziehung verheiratet und ich würde es eigentlich nicht jedem empfehlen, es uns nachzumachen. Für uns hat es so gepasst, aber die Norm ist es eben nicht. Wobei ich viele Paare kenne, die innerhalb von einem halben Jahr heiraten gingen und eine glückliche Ehe führen. Und viele Paare, die jahrelang herumgeeiert haben (manche sogar bis zu 25 Jahre, da feiern andere Silberhochzeit), dann endlich den Schritt wagten - und nach ein, zwei Jahren Ehe die Scheidung einreichten.
Lange Rede, kurzer Sinn, für mich muss es nicht Ehe um jeden Preis sein. Aber die Theorie, dass es gut ist, sich vor der Hochzeit unbedingt gegenseitig auf Herz und Nieren zu prüfen bringt eigentlich auch keine Vorteile, eher den Nachteil, dass man sich letztendlich schon zu gut kennt, wenn man endlich Nägel mit Köpfen macht.

Und dann das Projekt Baby11. Genau das gleiche Problem. Dein Mann hat seine wahren Gefühle nicht geäußert, genau wie zuvor bei der Heirat. Eigentlich lässt er dich ja immer im unklaren und im trüben stochern, wenn es darum geht, was er überhaupt will.
Schon das würde mir genügen, mit einem solchen Mann nicht zusammen sein zu wollen. Ich kann mit Emotionslegasthenikern überhaupt nicht und würde eingehen wie die Primel im Herbst.

Mit deiner komischen "Stillerei" hast du dann aber selbst noch für eine zusätzliche Belastung eurer Ehe gesorgt. Habe ich das richtig verstanden, du hast zwar Muttermilch gefüttert, aber abgepumpt und per Flasche? Das ist doch kein richtiges Stillen. Warum hast du dich für diesen Weg entschieden, wer hat dich in dieser Zeit unterstützt und beraten?
Ich habe meine beiden Kinder voll gestillt und ganz ehrlich, das war für mich die entspannteste Phase der ganzen Babyzeit. Gut, bei Kind2 habe ich nach dem Mutterschutz wieder direkt gearbeitet. Aber da konnte ich in der Mittagspause so lange nach Hause, dass ich das Kind anlegen und den Rest abpumpen konnte. Aber da hatte sich der Milchfluss schon so weit reguliert, dass da weit mehr als nur drei Tropfen gekommen sind.
Und bei Kind1 lief es eh von alleine. Wenn das Kind angedockt war, habe ich die Augen geschlossen und gedöst. Flaschen brauchte ich die ersten sechs Monate überhaupt nicht. Und generell fand ich die Erfahrung so großartig, dass ich es immer wieder nur empfehlen konnte und kann.
Ich hatte die entspanntesten Kinder überhaupt und führe das wirklich auch auf die positive Stillerfahrung zurück...

Nichtsdestotrotz habe ich beim Lesen deiner Zeilen das Gefühl gehabt, dass eigentlich nur noch euer Kind euch irgendwie zusammenhält.
Und dass du den Kinderwunsch eigentlich unabhängig von deinem Mann hast.
Wobei du dir auch zu viele Gedanken um Nebenschauplätze machst. Ich weiß nicht so recht, aber wenn man sich doch echt und ehrlich ein Kind wünscht, dann doch um des Kindes willen und dann ist alles andere egal.
Ich kann dir - zumindest von meiner Seite aus - versichern, dass ein größerer Altersabstand kein Nachteil sein muss, ganz im Gegenteil. Was nützt es, wenn beide Kinder nur ein, zwei Jahre auseinander sind und sich bekämpfen wie Hund und Katz? Ich habe drei jüngere Brüder, der Abstand von mir zum jüngsten beträgt 9 Jahre. Die beiden anderen sind etwa in der Mitte und selbst nur anderthalb Jahre auseinander. Ich glaube, das war für meine Mutter eine große Herausforderung. Und die beiden haben sich früher überhaupt nicht verstanden. Während ich mit dem kleinen Bruder wenigstens ab und zu mal spazieren war. Buggy schieben konnte ich mit 9, 10 schon...
Und meine beiden sind ebenfalls fast 8 Jahre auseinander. Die ersten Jahre herrschte große Eifersucht und Rivalität, auf beiden Seiten. Aber vor vier, fünf Jahren plötzlich wurde das Verhältnis zwischen den beiden supereng und bombig. Das passierte fast über Nacht.
Meine Freundin dagegen, mit zweien im Abstand von zwei Jahren hat rotiert. Sie hat im Nachhinein gesagt, hätte sie es wiederholen können, hätte sie es nicht mehr genauso gemacht.

Vielleicht ist das jetzt der richtige Zeitpunkt für dich, eine Bestandsaufnahme deiner Ehe und deines Lebens zu machen. Ob dies der Platz ist, an dem du überhaupt sein möchtest, wo du hin willst, wo du dich in 10, 15 Jahren siehst.
Ich habe beide Kinder ohne zugehörige Väter groß gezogen. Eigentlich wollte ich immer zwei Kinder, aber keines mehr mit über 35. Und nach dem ersten Kind habe ich meinen zweiten Kinderwunsch begraben, als sich die Kleine einschlich. Später hätte ich auch meine ursprüngliche Planung (kein Kind mehr über 35) mit dem richtigen Partner revidiert. Aber eigentlich war es für mich gut so wie es war.
Meinen Mann habe ich mit 45 kennen- und liebengelernt. Mit 45 hat frau ja jetzt nicht mehr so viel Zeit schwanger zu werden. Also kam das Thema auch sofort auf den Tisch. Und beide haben wir übereingestimmt, kein gemeinsames Kind mehr zu wollen. Es gibt auch noch andere wichtige Gründe als mein Alter. Und ganz ehrlich, ich konnte mich zB mit meinem Bruder von Herzen freuen, als er vor einem halben Jahr zum ersten Mal Vater wurde. Mein Neffe ist absolut knuffig und ich werde ihn sicher auch oft hüten, wenn er etwas älter ist. Aber es ist auch gut, wenn man Kinder nach dem bespaßen wieder an ihre Eltern überreichen kann.
So geht man im Leben halt durch Phasen, in denen man Dinge so oder so sieht. Manchmal verkehrt sich die persönliche Meinung ins Gegenteil, sobald man in eine neue Lebensphase eintritt.

So oder so wünsche ich dir, dass du deine Gefühle, deine Gedanken sortieren kannst und dir darüber klar wirst, was dir im Leben wichtig ist und was du willst.

Alles Gute, Martina...

 
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