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Geschrieben von Johnson am 27.02.2005, 18:01 Uhr

Liebe und Alltag

Gibt es das, daß man seinen Partner sehr liebt und trotzdem fast nur noch genervt von ihm ist? Was tut man dagegen?
Ich liebe meinen Mann, wir sind 9 Jahre verheiratet und haben ein Kind. Er kümmert sich lieb um uns, ist ein treusorgender und zuverlässiger Familienvater. Wir sind gleich alt, kennen uns schon lange.
Ich möchte ihn nicht verlieren und habe Angst, ihm könnte etwas zustoßen. Also müßte ich doch glücklich sein, ihn neben mir schnarchen, schmatzen und gähnen zu hören. Ich müßte glücklich sein, daß er trotz meines Übergewichts die körperliche Nähe sucht. Aber es nervt mich und ekelt mich oft sogar.
Ist das nicht widersprüchlich? Ich möchte ihn nicht abweisen und verletzen und finde ihn attraktiv (bis auf den Faulheits-Stoppelbart), aber gleichzeitig empfinde ich nur eine Massage von ihm als angenehm, alles andere macht mir unangenehme Gefühle. Vielleicht stimmt mit mir was nicht und ich brauche eine Therapie? Oder könnte er etwas tun, was uns helfen würde?
Er ist recht konservativ, sagt immer dieselben Sprüche (was mich nervt) und hat einen seltsamen Humor, den viele nicht verstehen. Für Probleme sucht er keine Lösungen, sondern überläßt das mir, und handwerklich sind wir beide hilflos. Das Hilflose und Unsichere empfinde ich als unmännlich und nimmt mir auch in gewisser Weise den Respekt vor ihm.
Aber jeder hat kleine Macken, ich auch. Ich möchte mit ihm alt werden, möchte nicht, daß wir uns gegenseitig als abstoßend empfinden. Dazu haben wir auch viel zu viel gemeinsam.
Kennt jemand diese Situation? Wie kann man die Beziehung retten?

 
6 Antworten:

Re: Liebe und Alltag

Antwort von nördel-1 am 27.02.2005, 19:47 Uhr

Hallo, Du!

Der Text könnte von mir sein..auch ich liebe meinen Mann, und seine Art von Humor kenne ich zur Genüge-aber es nervt. Es ist auch so, dass wir uns wegen Nichtigkeiten streiten und er mir kaum im Haushalt hilft. Auf der anderen Seite kann er sooo lieb sein, tollt mit den Kids, macht und tut..Aber Zärtlichkeiten austauschen mag ich derzeit auch nimmer. Nun ist es so, dass er jetzt eine Woche zu Hause ist (Mandelentzündung) und ich mir fest vorgenommen habe, am Ende der Woche, wenn es ihm besser geht und wir ja gut erholt sind, bei einem legger Abendessen mit ihm über unsere Beziehung zu reden. Uff, das wird nicht so einfach, aber wenn die Liebe noch nicht ganz weg ist, kann man noch was für die Beziehung tun. Und vielleicht wäre das auch was für Euch, dass man mal ganz in Ruhe über alles redet.

Ich wünsch Dir dann viel Glück dabei, denn wenn man sich liebt ist noch nichts verloren.

LG Nördel

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Re: Liebe und Alltag

Antwort von Schwoba-Papa am 28.02.2005, 9:13 Uhr

Es ist eine Frage der Bewertung und des Bewußtseins. Du weißt über die Vorzüge, aber du bewertest sie inzwischen nicht so hoch wie die Nachteile. Daher erhalten die Nachteile ein Übergewicht im Bewußtsein.

Jedoch eine "eingefahrene" Situation, wo sich der Partner nicht nicht mehr verändert und/oder berechenbar wird (u.U. sogar langweilig wird) verschlimmert dies.

Mach dir konkret bewußt was dich stört und versucht daran zu arbeiten. Gegenseitig, denn Stillstand ist Rückschritt.

Grüßle

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Re: Liebe und Alltag

Antwort von elamaus am 28.02.2005, 10:10 Uhr

Hallo,
ich kann mich auch sehr gut in Deine momentane Lage reinversetzen. Auch ich lebe seit 9 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen ("wilde Ehe") und wir haben 2 Kinder.
Ich liebe ihn, aber mit der Zeit haben wir uns Beide sehr verändert. Ist wohl normal, denke ich. Aber die "grossen" Probleme fingen erst mit der Geburt unseres 1. Sohnes an. Meist ging es um Erziehungsfragen bzw. -methoden. Da sind wir Beide uns nicht häufig einig (wie`s eigentlich sein sollte). Und - wir streiten auch oft vor den Kindern. Ich weiss, es ist falsch und wir versuchen daran zu arbeiten, aber es gelingt uns nicht immer.:-(
Der nötige Respekt fehlt uns auch schon seit langer Zeit. ER sagt oft zu mir, ich hätte keinen Respekt vor ihm (und noch nie gehabt) und ich halte ihm genau dasselbe vor. Jedes Mal, wenn wir uns zoffen und uns gegenseitig Vorwürfe machen, möchte ich am liebsten abhauen und alles hinter mich lassen - obwohl ich meine Kids NIE im Stich lassen werde. ABER ER ist für mich manchmal unerträglich. Es nervt manchmal schon die kleinste Kleinigkeit an ihm. Dann komme ich ins Grübeln, ob ER überhaupt der Richtige für mich ist. Und ich stelle fest, ich grübel sehr viel darüber.
Zugegeben, ich habe auch etwas Angst davor, alleine mit den Kids dazustehen und ALLEINE Verantwortung zu tragen. Nur während der ganzen Jahre bin ich diejenige, die sich am meisten mit den Kids beschäftigen tut usw. ER ist tagsüber meist nie da (ob er arbeitet o. nicht). Er hockt meist immer (noch) bei seinen Eltern auf`m Dorf. Und daß, obwohl hier seine Familie auf ihn wartet u. ihn braucht.
Dann sagt ER, wenn ich ihn daraufhin anspreche "Hier ist sowieso nur den ganzen Tag Gemecker u. Gezanke" u. "Was soll ich denn hier?"
Tja, und ich bin darüber sehr wütend u. verletzt zugleich. Ich reagiere ja nur so, weil ich mich von ihm vernachlässigt fühle, weniger geliebt fühle. Und er meint, wenn ich mal weniger meckern würde, könne er mir auch wieder mehr Liebe, Aufmerksamkeit u. Nähe geben. Ist irgendwie alles verzwickt. Es scheint, wir befinden uns in einem Teufelskreis!
Wollte auch schon vorschlagen, eine Partnertherapie zu machen - aber irgendwie habe ich noch Scheu davor.
Und mein Freund mag Fremden keine Probleme anvertrauen (nicht mal mit seinen Kumpels spricht er darüber).
Ich weiss auch nicht weiter...
Ich wollte damit nur sagen, auch UNS hat der Alltag eingeholt - schon sehr lange!!!
Grüssle,
Ela

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Re: Liebe und Alltag

Antwort von Johnson am 28.02.2005, 11:29 Uhr

Ja, ich glaube auch, es ist eine Frage der Bewertung. Ich hatte mehrere Wake-Up-Calls in letzter Zeit, sehr liebe Menschen sind viel zu jung gestorben, verzweifelte junge Witwen blieben zurück. Dadurch denkt man über das eigene Leben nach und was für ein Glück es ist, einen lieben und zuverlässigen Partner zu haben, der gleichzeitig der beste Freund ist und Zärtlichkeit sucht. Gleichzeitig fühle ich mich immer noch sehr leicht bedrängt und sogar angeekelt, dieses Widersprüchliche zerreißt mich fast. Man möchte den nicht so gemein verletzen, den man liebt und trotzdem muß ich mich stark zurückhalten, um es nicht zu oft zu tun. Ich hasse mich selbst dafür. Vielleicht sieht man im Partner seine eigenen Fehler. Wenn man übetrieben selbstkritisch ist, dann bekommt auch der Partner mehr Kritik ab. Vielleicht sind wir zu symbiotisch.
Ich kenne viele Frauen, die enttäuscht sind, wenn sie feststellen, daß ihre Männer gar nicht so belastbar sind, wie sie sich es wünschen. Wir Frauen mögen eine starke männliche Schulter zum Anlehnen. Und dann sind wir enttäuscht, daß unsere Männer gar nicht so belastbar und stark sind, wie wir es uns erträumt hatten. Zum Beispiel wenn die Männer bei Streß die Flucht antreten, nicht viel Unterstützung bieten und die Frau mal wieder alles alleine managen muß. Vielleicht verlangen wir unmenschliches? Je weniger man erwartet umso geringer die Enttäuschung.

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Re: Liebe und Alltag

Antwort von eilan2 am 28.02.2005, 11:46 Uhr

mal ein frage an dich johnson.

kann es vieleicht sein das du (jetzt mal nur das sexuelle gesehen) undzufrieden mit deinem eigenen körper bist und eventuell nich verstehen kannst wie dein mann dich attrakiv finden kann und es dich deshalb anekelt?

will dich mit dieser frage nicht angreifen aber du hast geschrieben das du übergewichtig bist und einer freundin von mir ging es so das sie zärtlichkeiten bzw. beziehungen abgelehnt hat weil sie sich selbst nicht mochte.

auch poduziert man die eigene unzufriedenheit oft auf den partner und sieht nur noch seine fehler dann brauch man die eigenen nicht so zu sehen.

und wenn ihr in letzter zeit ein schwere zeit hatte braucht dein mann evtl. auch zeit zum verdauen. es ist oft so das männer nicht über ihre gefühle sprechen sondern es erstmal mit sich selbst ausmachen müssen während wir frauen das reden zum verdauen.

warte mal ab und überprüfe genau was dich an ihn stört und achte mal drauf ob du die selben dinge auch an dir entdeckst; das ist nämlich auch oft so.

LG

D

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Re: Liebe und Alltag

Antwort von Johnson am 28.02.2005, 14:32 Uhr

Ja, ich denke manchmal, ich habe ihn nicht verdient und kann nicht glauben, daß er immer noch bei mir ist. Deshalb empfinde ich ihn vielleicht als zu anhänglich.
Ich wiege mehr als er. Ihn stört das nicht, aber mich.

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