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Geschrieben von laola am 19.03.2013, 13:41 Uhr

jetzt hol ich nochmal aus

Danke v.a. an Hase, Leewja, Pamo, Nikas, und auch an Blueberry und all die anderen, für Eure Zeit und das Ernstnehmen.

Dass mein Riesenfehler war, mich mit 20 verbiegen zu lassen, weiß ich jetzt auch, und auch, dass ich die Zeit nicht zurückdrehen kann und ich jetzt das Beste draus machen muss, nur ist die Frage, was ist das Beste?
Warum das alles so gelaufen ist - haben mich auch Freunde schon gefragt, und ich leg jetzt keine Selbstanalyse auf den Tisch, aber
1. haben mich meine Eltern erpresst, mit dem Argument "wenn du dich nicht einschreibst (und bei uns wohnen bleibst), können wir den Kredit für das Haus nicht zurückzahlen und sitzen auf der Straße". Dazu das "Vorbild" meiner älteren Schwester, die auch raus wollte und sich auch gefügt hat. Heute weiß ich, das war eine Lüge...
2. war ich nach einem halben Jahr Kämpfen mit meinen Eltern am Ende und habe klein beigegeben und hatte dann gerade mal die Kraft mich irgendwie durchs Studium zu schleppen, nicht fürs In-mich-Gehen, nicht für einen Neuanfang.

Dass ich meinen heutigen Mann kennengelernt habe, hat mich abgelenkt, ich hab lieber mit ihm das Studentenleben genossen als mir Gedanken über mich zu machen, ich bin Spezialistin im Verdrängen geworden.
Ihm gegenüber habe ich immer mit offenen Karten gespielt, gesagt, dass es nicht mein Ding ist, dass ich nicht weiß, ob ich später in dem Beruf arbeiten kann, er hat immer gesagt "Mach das fertig, mach das fertig." Er hat den "tollen" Beamtenjob gesehen. Außerdem war ich ganz gut, ein Prof. hat mich als HiWi angestellt, das brachte Prestige und interessante Einblicke aber keine Kohle. War auch ein Fehler. Ein Studium abzubrechen ist ein großer Schritt und ich hätt wieder anfangen müssen zu kämpfen, mit meinen eine Generation älteren Mitbewohnern, das konnt ich nicht mehr.
Daher Strategie Augen-zu-und-durch; war sehr hart, v.a. die Examenszeit; danach hab ich das 2-jährige Referendariat gemacht, weil das mir ein festes Gehalt von 1000E/Monat ermöglicht hat und ermöglicht hat, endlich von zu Hause auszuziehen, in meine eigene Wohnung, erstmal, obwohl wir quasi zeitgleich mit Ref-beginn geheiratet haben.
So. Warum Heirat? Mein Mann hat die 12-jährige Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr gemacht (die ein 3,5-jähriges Studium beinhaltet, währenddessen wir uns kennengelernt haben). Er war 2008/09 für 5 Monate in Afghanistan, wir wollten, dass ich die zuständige und berechtigte Person bin, falls ihm etwas passiert. Wir waren 6 Jahre zusammen. Wir haben uns als gutes Team empfunden. Während meines Ref.s war das, da habe ich auch was mitgemacht, und er natürlich auch, wir haben zusammengehalten, irgendwie, so gut es ging. Im Ref. als er dann wieder da war, hatte ich Schlafstörungen und meine latente Depression hatte sich ausgewachsen, hauptsächlich wegen dem Job, der mich sehr belastet hat, der aber einfach nicht mein Leben war, aber dass er in AFG war, war auch nicht ideal. Und für ihn war das auch nicht easy, eine depressive, vom Job überforderte Frau zu Hause.

Er hat sein Beamten- und Soldatendasein vor zwei Jahren mit 31 hingeschmissen, weil er keinen Bock mehr auf seinen Job hatte. Er war ja 12 Jahre verpflichtet, er kam also per Gesetz erst mit 31 aus dem Verein raus, hat aber, seit er 19 war, auch während seines Studiums als Soldat nicht schlecht verdient, ist Einzelkind, hat reiche Eltern. Auf Deutschland, das er verteidigt hat mit Leib und Leben hatte er auch keinen Bock mehr. Mir als links/grün-denkender Person war es sehr recht, dass er diesen Job hingeschmissen hat. Er hat über ein 2. Studium nachgedacht, so die Wahl hatte er nicht beim Bund, da war es BWL, und dann er hat sich beworben, hätte nun einen Platz gekriegt, an einer renommierten US-Uni in Internationaler Politik, was ihm total entsprochen hätte und auch gepasst hätte, aber er meinte, es müsse nun eben der nächste Geldjob sein.....
Ich hab ihm gesagt, mach was DU willst, es ist DEIN Leben, aber wie ich dich kenne, wirst du mir dem Studium glücklicher. Geh nach Amerika, wir beide schaffen das schon.
Tja, jetzt hat er einen Geldfuzzi-Job in der reichen Schweiz, aber er klagt übers tagelange Bildschirmstarren...

So, und jetzt ich:
Bauchgefühl/Wertschätzung: Nun, ich habe eine generelle Angst, nichts zu gelten, nicht gemocht und wertgeschätzt zu werden. Wenn ich auch eine ganz liebende Mutter hatte, und einen lustigen Vater, spätestens mit 20 war ich für sie nur noch Zweckerfüller und kein Mensch mehr. Ich hab mich noch nie besonders wertgeschätzt gefühlt. Ich hab es leider so gelernt.
Da bekomme ich von meinem mann mehr Liebe.
ABER ich frage mcih, ob sich nicht ALLES ändert, wenn ein Kind da ist. Tagesablauf. Körper, Aussehen.
Ich hab Angst, ja, dass er mit der Situation nicht so gut klarkommen wird, wie er immer behauptet (er hält sich für ein Talen mit Kindern) und dass ich dann mittellos und alternativlos am Herd stehe. Und alle sind unglücklich.

Ich hab einen Horror vor ökonomischer Abhängigkeit, das hab ich nämlich leider mein ganzes Stuium lang durchmachen müssen.

Ich habe mein Leben lang eigentlich mit einem Diplom in Biologie geliebäugelt, das war aber meinen Eltern nicht genehm. Heute würd ich nicht mehr Biologie studieren, wegen der Jobaussichten. ich denke ich könnte mit Agrarwissenschaften viel anfangen. Ich kann das. Die Schweiz ist dafür kein schlechtes Terrain. Ich kenne fertige Agronomen. Ich habe 2011 6 Monate in Afrika einen Freiwilligendienst gemacht in der Landwirtschaft unter dortigen Bedingungen. Ich habe mich um Ausbildungen zur Biologielaborantin beworben, in der Schweiz, bin abgelehnt worden (trotz 1er-Abi und LK Biologie), wahrscheinlich, weil die nciht einsehen, eine Dütsche ausbilden zu wollen - Begründung war, sie wollen liebe einem Realschüler eine Chance geben und das kann cih sogar irgendwie verstehen. Es gibt auch Schulen für Laboranten, aber die muss man eben bezahlen... und mein Mann ist ja eh dagegen, der will eine Frau mit Akademikerjob... mir ist das so wurscht ob ein Studium nötig ist, oder nicht, ich will nur was machen, was mich eben erfüllt.

Jetzt hier bewerbe ich mich um Jobs, ja, aber stelle fest, dass es nicht einfach ist, ohne Qualifikation unqualifiziert zu suchen bzw. was zu kriegen. Sicher hätt ich noch mehr machen können, aber über 60 Bewerbungen in 12 Monaten... irgendwann hat man halt auch keine Puste mehr und denkt an eine alternative Qualifizierung.

 
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