Heiratsantrag... bin irgendwie total enttäuscht :-(

Hallo,

mein Freund hat mir gestern abend, an unserem 2jährigen Kennenlerntag, einen Heiratsantrag gemacht.
Darüber freue ich mich auch riesig. Es kam nicht überraschend, ist aber, wenn man unsere Umstände betrachtet (wir wollten zB beide ursprünglich nie heiraten) schon ein ziemlich großes Ding... also es war für keinen von uns "selbstverständlich", dass wir mal heiraten werden.
Und so war der Antrag:
Wir saßen auf unserem Sofa im Wohnzimmer, Kaminfeuer und Kerzen brannten (nichts ungewöhnliches, haben wir oft an) und haben gekuschelt. Ich war ziemlich k.o. und wollte eigentlich so schnell wie möglich ins Bett... hab auch ein bisschen geweint, weil ich sooo kaputt war.
Er hat mich geknuddelt und wir haben ein wenig übers Kennenlernen gesprochen, da meinte er: "Heute vor zwei Jahren haben wir uns das erste Mal geküsst." Ich sagte: "Ja, das war schön..."
Wir saßen dabei nebeneinander, aneinander angekuschelt, wie wir es meist abends machen.
Und er flüsterte: "Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Bitte heirate mich." Wir waren beide einen Moment still, dann sagte ich: "Ja."
Ja und das wars...
Wir haben dann noch mit Sekt drauf angestoßen.
Und irgendwie habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass noch irgendeinen Überraschung kommt oder ... ein Ring? Aber kam nicht.
Ich war/bin irgendwie so enttäuscht über die Schnörkellosigkeit des Antrags, dass ich mich gar nicht so richtig freuen kann.
Ich hatte mir immer ausgemalt, dass er sich irgendwas besonderes ausdenkt. Und einen Verlobungsring hätte ich ja schon auch ganz gerne.

Heute morgen habe ich ihm gesagt, dass ich mir das irgendwie schon ein bisschen anders vorgestellt habe (wir können wirklich über alles reden, egal wie schwierig das Thema). Er sagte, er wollte es im Wohnzimmer machen, weil da unser Sohn geboren ist (Hausgeburt) und an diesem Datum. Das sei ihm wichtig. "Ich dachte, das Geschenk ist so groß, das braucht keine Verpackung. Mir ist echte Zweisamkeit wichtig, Schnörkel sind nur unnötiges Beiwerk." meinte er. Und irgendwie hat er ja recht, aber... ich bin trotzdem enttäuscht. Das wiederum macht ihn traurig.
Zum Thema "Ring" meinte er: "Lohnt sich das?" - nein, natürlich nicht, aber darum geht es doch nicht, oder doch?

Ich würde mich sooo gerne einfach nur freuen und grinsend wie ein Honigkuchenpferd durch die Gegend laufen, aber ich fühle mich irgendwie total ... elend.
Weil ich enttäuscht bin, dass dieses "once in a lifetime" Ereignis so schlicht war und traurig, dass mein Freund traurig ist, dass ich enttäuscht bin.
Doofer Kreislauf.

Wie komm ich da denn jetzt wieder raus?
Übertreibe ich?

Geknickte Grüße,
Julia