Hat DIE Ehe direkt oder eher indirekt mit Werten zu tun?

Für mich persönlich ist es immer wieder erstaunlich, wie sehr eine Eheschließung idealisiert wird. Rechtlich betrachtet fällt sie doch als eine Art bürgerlichen Vertrages aus, welcher durch beiderseitige Willenserklärung bekräftigt wird. Hieraus werden - je nach kulturellem Umfeld - Rechte und Pflichten für die "Vertragspartner" abgeleitet. In unseren Gefilden allerdings ist die ursprüngliche Aufgabe der materliellen Versorgung und Absicherung durch eine Eheschließung obsolet. Da hat sich schon so manches Frauchen in den letzten Jahren gewundert, dass sich ihr Ehemann umorientierte und dann durch die sehr veränderte Rechtslage an eine gute Versorgung für die Verlassene nicht mehr zu denken war. Das ist so auch nicht mehr erforderlich, weil sich die beruflichen Möglichkeiten von Frauen verändert haben und zudem auch noch ein gutes soziales Netz für die Übergangszeit greifen kann.

Eine Ehe aus Versorgungsgründen ist also in Mitteleuropa überflüssig. Bleibt also wirklich nur der ideelle Wert. Und der ist abzuwägen gegen sehr viele Rechte, die sich Generationen von Frauen erkämpfen mussten. Unter anderem die Freiheit der Selbstbestimmung und die Gleichberechtigung zwischen Partnern in einer Beziehung.

Nun meine konkreteren Fragen an dich, um deine "Werte" zu verstehen: tragen du und dein Mann gleichviel zu eurem Haushalt bei? Teilt ihr euch die Aufgaben gleichmäßig oder eher traditionell rollenspezifisch. Glaubst du, dass du durch die Ehe besser versorgt bist als nicht verheiratet (egal ob Single oder eheähnliche Lebensgemeinschaft)?