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Geschrieben von Sunny1973 am 21.08.2004, 6:34 Uhr

eure hilfe

Hallo Linas,

im Großen und Ganzen kann ich mich allen nur anschließen, aber soll ich Dir was sagen... Mein Mann ist 35 und noch immer ein Kind und ich habe den Eindruck, er wird es auch immer bleiben. Er will immer alles haben, nur das Beste vom Besten (vorzugsweise High Tech usw.), egal was es kostet. Aus grauer Vorzeit (also vor meiner Zeit) hat er einen sehr hohen Kredit laufen. Das hat er mir auch gleich am Beginn unserer Beziehung gesagt. Ich hatte kaum ein Problem damit, denn sowas gehört ja zu einer Partnerschaft dazu... der Zusammenhalt. Nur dann hat sich unser Sohn dazwischen gemogelt. Nach viel Reden, ob und wie's nun weitergeht, haben wir uns FÜR ihn entschieden (wo ich auch heilfroh drüber bin und ihn niemals mehr missen möchte). ABER ich finanziere meinem Mann seine "Altlasten" (wovon NUR seine Ex'en Vorteile hatten) ja auch mit, denn seine Abtragungsraten sind so hoch, daß ich einfach mitarbeiten muss, sonst könnten wir nicht mehr leben. Sowas würde ich ihm nicht vorwerfen, denn ich fand es ja damals ok. ABER da sind wir grad zusammen gekommen. Niemals hätte ich gedacht, dass diese Beziehung überhaupt so lange hält (hatte ein paar "Reinfälle" in den vergangenen 5 Jahren bevor wir zusammen kamen). Ich denke sehr oft darüber nach, was wäre, wenn dieser Kredit nicht wäre. Dann bräuchte ich nur Teilzeit arbeiten (das liesse sich einrichten denke ich).

Ebenso der Hund... ich habe meinen Hund mit in die Beziehung gebracht und ich habe ihn zu einem zuverlässigen Begleiter erzogen. Dafür hatte ich aber auch 3 oder 4 Jahre lang Zeit. Seitdem unser Sohn da ist, muss der Arme arg zurück stecken und so manches Mal überlege ich, ob er es bei einer Bekannten von mir nicht besser hätte. Aber mein Mann sagt immer: "Nein der bleibt hier"... und wenn ich sage: "Na dann kümmer DU Dich auch mal um ihn" (ich nehme den Hund oft mit zur Arbeit usw.) dann kommt von ihm nur: "Das macht ja keinen Spass mit ihm spazieren zu gehen, wenn er nicht frei laufen darf" ... Tja aber so ist es nun mal und auch dieser Tatsache ändert nichts daran, dass der Hund mehr braucht, als nur den Garten. Ich bin mit dem Hund früher an den Wochenenden 2x 20 km oder 2-3 Stunden Rad gefahren, den ganzen Tag baden oder auf dem Hundeplatz gewesen usw.... und nun muss er hier "hinvegetieren". Im Grunde grenz es schon an Tierquälerei, aber wann zum Geier soll ich mich da noch drum kümmern? Ich lasse schon den Haushalt schleifen (auch das nervt mich total), weil ich jede freie Minute mit unserem Sohn (21 Monate und 8 Stunden im KiGa) verbringen und wenigstens das miterleben möchte, was mir noch bleibt neben der Arbeit (ich bin auch länger als er aus dem Haus). Und ich hänge auch sehr an ihm (mal abgesehen von dem Geld und er Arbeit, die in dem Hund steckt, zumindest hat sich das gelohnt, denn unser Sohn und der Hund kommen bestens miteinander klar).

Dann kommt noch dazu, dass ich mich hier weder in dem Haus noch in der Umgebung wohl fühle... ganz krass, ich hasse diesen Stadtteil von Hamburg, ich hasse die tägliche hin- und herfahrerei zwischen Arbeit und Zuhause im tiefsten Feierabendverkehr und möchte wieder in die Richtung meiner "alten Heimat" (25 km entfernt) ziehen. Und sobald sein Kredit abgezahlt ist (in knapp 2 Jahren) und wir ein wenig "Polster" angelegt haben, wollen wir ein Haus bauen, sofern das überhaupt noch so lange läuft (man weiss ja nie).

Das sind alles so Dinge, die einen runterziehen.
ABER nachdem ich Klartext und auch von Trennung und ner eigenen Wohnung für Jay und mich gesprochen habe (den Hund kann ich dann leider nicht mitnehmen, sonst würde ich nie ne Wohnung bekommen), legt er sich ins Zeug. Ich war an einem Punkt angelangt, wo es nicht mehr weiter ging.

Kind bekommen + betreuen, Arbeit, Haushalt, Hund... und da ich auch noch ein kleiner "Perfektionist" bin, störte mich dann auch noch, dass ich alles nur "halbherzig" machen konnte (Zeit- und Kraftmangel). Mein Mann ist logischerweise in dieser Zeit in den Hintergrund gerückt. Er war der Einzige, der nichts von mir erwartet hat (wäre auch noch schöner gewesen). Er war so glücklich, wie es lief (klar, er hat "nur" gearbeitet und Abends konnte er vorm PC hocken und da ich oft mit Jay an den Wochenenden unterwegs war (teilweise auch über Nacht), hatte er das Wochenende zum ausspannen.... das hätte ich auch mal gebraucht!
Dabei ist das Gefühl auf der Strecke geblieben und ich wusste nicht ob ich ihn überhaupt noch liebe. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich Klartext gesprochen habe. Erst da hat er gemerkt, dass es mir absolut ernst war (und ich habe ihn mehrfach davor gewarnt... bei jedem Streit eigentlich) und ich habe gemerkt, dass da noch ein kleiner Funke Liebe ist und NUR MEIN MANN die Macht hat, diesen wieder zum brennen zu bringen.

Es hat sich zwar schon so einiges geändert, aber es ist noch lange nicht "perfekt" (ok, fast nichts ist perfekt, aber es läuft schon besser), aber wir arbeiten dran. Aber da muss ER natürlich mitziehen, anders gehts nicht! Auch wenn beide ihr Kind lieben, heisst es noch lange nicht, dass man auch den jeweils anderen Partner noch liebt. Liebe hat was mit Respekt zu tun und wenn ein Partner das Tun des Anderen nicht respektiert und nur "sein Leben" lebt, dann hat es wenig Sinn. Das sollte jedem Teil einer Beziehung klar werden!

Ich habe oft das Gefühl, auf der Stelle zu treten... oder anders gesagt: Ich will Schritt für Schritt voran kommen, uns etwas aufbauen und mein Mann zupfelt ständig an meinem Pullover rum und zieht mich wieder 2 Schritte zurück. DAS sind wir grad dabei zu ändern und er bemüht sich wirklich, manchmal aber nur halbherzig. Noch kann ich darüber hinweg sehen (was sicherlich auch nicht richtig ist, aber ihn zu sehr unter Druck setzen ist auch nicht gut) aber wer weiß, wie es in Zukunft ausschauen wird?!

Ich kann zumindest später mal sagen, falls es in die Binsen geht: "Ich habe alles versucht"... (es gibt meiner Meinung nach, nämlich nichts schlimmeres, als mal sagen zu müssen: "Was wäre wohl jetzt, wenn ich damals...."

Mit der Ausbildung hättest Du vielleicht noch ein wenig warten sollen. Warum hast Du Deinen Erziehungsurlaub denn nicht erstmal ausgenutzt? (nur so eine Frage, das soll kein versteckter Vorwurf sein). Meine Freundin hat, als ihr Sohn 3 wurde, ihre ruhende Ausbildung im Einzelhandel wieder aufgenommen und jetzt grad ihre Prüfung bestanden *freu*. Mit einem "größeren Kind" ist es, denke ich, etwas "einfacher", als mit einem Kleinkind!

Sorry, ist lang geworden, aber es ist schwierig, seine Lebenserfahrungen verständlich in kurze Worte zu fassen, finde ich ;-)

Liebe Grüße
Sunny

 
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