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Geschrieben von Mila80 am 14.03.2018, 17:20 Uhr

Ehe noch zu retten?

Hallo,
mein Mann und ich sind schon knapp 20 Jahre zusammen, haben wundervolle Kinder, feste Jobs - aber er ist zunehmend unzufrieden: unser Haus ist nicht gross genug, seine Arbeit zu anstrengend, ich sorge für zu wenig Ordnung etc. Mit mir hat er Recht, manchmal bin ich nach Arbeit + drei kleinen Kindern zu platt, um abends aufzuräumen. Aber meist stehe ich um 5h auf und lege vor der Arbeit los. Meine Freundinnen kommen nur noch, wenn er nicht da ist, da sie sich "ausgeladen" fühlen - er ist ein Einzelgänger geworden, benimmt sich in vielen Dingen zwanghaft und penibel (kann nicht schlafen, wenn der Müll nicht rausgebracht wurde etc.), er jammert und meckert, hat keine eigenen Freunde mehr.
Nun hatte ich eine Vorstufe von Krebs und musste mir die Brust beidseits amputieren lassen. Ein Aufbau ist auch erfolgt. Da er mich kaum getröstet hat, habe ich ihn nun angesprochen und gefragt, ob er mich nicht auch so schön findet. Darauf kam als einzige Reaktion: "Naja, hauptsache, Du bist gesund." Als ich nachhakte, kam heraus, dass es ihm zu klein geworden ist - ja, es ist kleiner, aber da ich eine normale Figur habe, passt es für mich von der Größe her für mich, ich finde es schön. Trotzdem verletzt es mich und meine Psyche leidet ohnehin unter der Situation.
Ich habe ihn mehrfach um eine Paartherapie gebeten, gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Eigentlich bin ich nur wegen der Kinder mit ihm zusammen, die aber zeitweise auch unter seinen Brüllattacken leiden - wenn die schlechte Laune überhand nimmt. Wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er nur, ich sei auch nicht immer nett zu den Kindern - stimmt leider, aber ich bemühe mich, mit ihnen zu reden, wenn ich zu viel geschimpft habe und die Situation aufzuklären. Er mag unsere Tochter nicht, sagt er, sie nerve ihn. Das verletzt mich, sie ist ein fröhliches, gesundes Kind. Ich sehe derzeit keine Perspektive, fände es für die Kinder aber schlimm, ohne Vater aufzuwachsen, denn sie lieben ihn trotzdem. Ich bitte um ehrliche Meinungen: für die Kinder zusammenbleiben? Ist diese Ehe zu retten?
Danke!

 
10 Antworten:

Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von Jessi757 am 14.03.2018, 17:59 Uhr

Ganz ehrlich?

Für mich klingt das nicht so, als gäbe es viel was euch zusammenhalten kann.
Wenn er eine Paartherapie ablehnt, wird das nichts. Und er mag seine Tochter nicht? Bitte?!
Es ist nicht sinnvoll der Kinder wegen zusammenzubleiben.
Die Kinder bekommen mit, wie er sich verhält und schauen es sich ab.
Auch ständiges Streiten, oder Anschweigen bekommt Kindern schlecht.
Wenn er dann noch eins der Kinder ablehnt...
Da muss ja ständig dicke Luft zuhause sein. Schrecklich.

Das mit Deiner Erkrankung und der Bemerkung zur neuen Brust ist auch ein Hammer.
Hat er sich denn gekümmert, als du im Krankenhaus warst? Und danach? Oder wer hat in der Zeit die Kinder gehütet und das Haus versorgt?

Ist dein Mann vielleicht in die Midlife Crisis gerutscht?
Das Gejammer und Genörgel könnte dazu passen.
Oder hat er um dein Leben gefürchtet und deine Erkrankung nicht verkraftet?

Ich hoffe es geht dir körperlich gut und wünsche dir alles Gute!
Sorge dafür, dass es DIR gut geht, dann hast du auch die Kraft dafür zu sorgen, dass es deinen Kindern gut geht.

LG
Jessi

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von Philo am 14.03.2018, 20:02 Uhr

Hallo,
für mich liest sich das so, als ob Dein Mann Probleme psychischer Natur hat. Er brüllt, kann nur schlafen, wenn der Müll draußen ist, mag die Tochter nicht, lehnt Deine Freunde ab etc.
Ob diese Ehe zu retten ist (wenn etwas zu retten ist, ist das "Kind schon in den Brunnen gefallen"), musst Du / müsst ihr entscheiden.
Ich weiß nur, dass ICH mit einem Mann mit den von Dir beschriebenen Eigenschaften keine Beziehung führen würde.
Ob es für die Kinder "schlimmer" ist, das Ende des Schreckens zu erleben anstatt eines sprichwörtlichen "Schreckens ohne Ende" musst Du / müsst ihr entscheiden.
Ich wünsche Dir dazu viel Kraft.
LG, Philo

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von dickeSonnenblume am 14.03.2018, 20:25 Uhr

Hi!
Das klingt für mich nach einem recht bedrückenden Alltag. Ich glaube schon, dass man manchmal in eine Art Schieflage geraten kann, in der man nicht mehr wertschätzen kann, was man hat. Habt ihr die Möglichkeit, mal eine Eheauszeit zu nehmen? Kann er vielleicht eine Weile woanders wohnen? Vielleicht macht ihn das nachdenklich...und du könntest auch schauen, ob ihr als Restfamilie so eventuell entspannter und glücklicher seid.
Letztlich müsste eine Trennung ja nicht bedeuten, dass die Kinder ohne Vater aufwachsen. Er wohnt halt nur nicht mehr zu Hause...
Ich hätte aufgrund deiner Erkrankung eher erwartet, dass dein Mann dich und die Familie mehr wertschätzt. Den Einwand, dass er möglicherweise mit deiner Krankheit nicht umgehen kann, fand ich auch hilfreich. Kann da etwas dran sein?
Ich wünsche dir viel Kraft - du hast dich offensichtlich schon um dein Leben sorgen müssen- ich wünsche dir, dass du es bald wieder in jeder Hinsicht als uneingeschränkt lebenswert empfindest....

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von Mila80 am 14.03.2018, 21:24 Uhr

Vielen Dank für Eure Einschätzungen! Ich denke nicht, dass er durch die Sorge um mich so merkwürdig reagiert, sondern, dass Ihr richtig liegt und er selbst psychische Probleme hat, vielleicht die Midlife-Crisis mit Mitte 40, vielleicht auch mehr. Es hilft mir, objektive, ehrliche Meinungen von Euch zu lesen, denn meine Freundinnen können ihn nicht mehr leiden, da sie sehen, wie unglücklich ich bin.
In meiner Krankenhauszeit hat er die Kinder beaufsichtigt, aber unsere "Leihomi" hat sich viel gekümmert und auch gekocht etc. Er hat mich oft angerufen, sich Sorgen gemacht, aber auch viel gejammert, weil zu viel an ihm hängen blieb. Und das betont er seitdem immer, wie oft er die Kinder in den Kiga bringen musste und anschließend zur Arbeit fahren - das habe immer alles ich gemacht - und nun bleibt seines Erachtens zu viel an ihm hängen, da ich noch nicht ganz fit bin.Grundsätzlich habe ich da Verständnis, aber jetzt mit den Schmerzen, dem veränderten Körperbild etc. hätte ich gern einen starken Partner an meiner Seite und ich ärgere mich über sein Gejammer und seine Schwäche...
Ich lasse Eure Einschätzungen sacken und danke!

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Ich denke er ist depressiv

Antwort von Laufente123 am 14.03.2018, 23:42 Uhr

Hört sich für mich nach einer starken Depression an. Wieviel trinkt er so an Alkohol?
Ein Alkoholiker ist nicht zwangsweise betrunken. Er trinkt, gelle? Er ist eine Zwangsnatur (Müll, Ordnung), der Alkohol hilft ihm dann ein wenig runter zu kommen. Mich würde es so sehr wundern wenn du meinst, er tränke nicht. Ich denke du hast nicht alles erzählt.

Wie wäre Dein Leben ohne ihn? Ist das für dich denkbar und machbar?
Ja? Dann kann ich Dir nur raten mit ihm ganz ernst zu reden.
z.B.
"Schatz, ich sehe wir nerven dich einfach. Wir sind zu laut, wir machen zu viel Unordnung, wir stehen im Weg und manchmal brauchen wir etwas von Dir. Das scheinst du nicht zu ertragen. Vielleicht würdest du dich besser fühlen wenn Du Deine eigene Wohnung nur für dich alleine hättest? Denk bitte mal darüber nach. Aber so kann es nicht weitergehen. Wenn du uns einfach nicht mehr erträgst, dann ist es vielleicht für dich wenn du ausziehst.".
Sag das ganz ohne Vorwurf. Vielleicht denkt er darüber nach. Vielleicht holt er sich Hilfe. Vielleicht auch nicht, dann solltest du die Konsequenzen ziehen. Einem Depressiven kann man genausowenig helfen wie einem Alkoholiker, solange derjenige keine eigene Einsicht hat und sich nicht selbst helfen will. Er wird dich eher mitreißen. Und Du solltest Dir selber am wichtigsten sein. Du kannst nicht Dein Leben nach ihm und seinen sonderbaren Macken ausrichten.
Und wenn er die Kinder dann nur noch am Wochenende hat, vielleicht weiß er ihre Anwesenheit dann zu schätzen? ich denke oft, dass es einigen VaterKind Beziehungen gut täte, die Eltern wären getrennt. Dann müsste sich der Vater mal am WOE um die Kinder kümmern. So zu Hause macht jeder sein Ding. Mama ist eh da und hält alles am Laufen.

Schade, dass deine BK-Problematik ihn nicht zum Nachdenken gebracht hat, was wirklich im Leben zählt. Das wäre eine Chance gewesen.

Ich denke wirklich er ist schwer depressiv.
Ach ja, wahnsinnig viele Parallelen zu meinem Leben. Auch BK, auch einen ähnlichen Mann mit ähnlichen Reaktionen und ähnlichen Zwängen. Meiner hat aber unerwarteterweise die Kurve gekriegt. Man wundert sich im Nachhinein, was man alles mitgemacht hat. Besuch/Grillparties in seiner Abwesenheit kenne ich auch.

Alles Gute
Laufente

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von Falbala am 15.03.2018, 8:07 Uhr

Er meckert, hat keine Freunde mehr, Schlafstörungen, zeigt keine Empathie, ist penibel... könnte sein, dass er Depressionen hat.
Dass alle anderen schuld an seinem Elend sind, wäre ein weiteres Symptom!
Ein Besuch beim Hausarzt wäre angebracht.
Spreche mit ihm, aber nicht um den heißen Brei, sondern zähle auf, was Dich stört, und besonders, wie Dich das belastet! Lass Dich dabei nicht unterbrechen, er soll Dich anhören, bis Du fertig geredet hast.
Und umgekehrt, höre ihm zu, frage nach seinen Ängsten, Gedanken.
Jetzt habt ihr die sogenannten "schlechten Zeiten". Er muss daran arbeiten wollen, er ist in der Pflicht, seine psychischen Probleme anzugehen. Das kann dauern, und auch wenn er es angegangen ist, wird es dauern bis sich ein "Erfolg" einstellt.
Wenn er keinen Grund sieht, und das über längere Zeit, irgendwas zu ändern, musst Du nicht auf Gedeih und Verderb "wegen den Kindern" bei ihm bleiben. Dann solltest Du Dich "wegen Den Kindern" und Dir zuliebe trennen. Das könnte ein heilsamer Weckruf für ihn sein! Deine Tochter leidet darunter, dass sie ihren Vater nervt (was ist mit dem anderen Kind? Wird das anders behandelt?). Das kann ihr späteres Beziehungsleben negativ prägen. Ich spreche aus Erfahrung.

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von Banu28 am 15.03.2018, 11:04 Uhr

Ich sag's mal ganz klar: Wenn nur einer von Beiden sich bemüht, ist die Ehe nicht zu retten. Leider scheint es auch bei Euch so zu sein, dass nur Du Dich für die Ehe zuständig fühlst und Dir Gedanken darüber machst, wie es besser laufen könnte. Dein Mann dagegen tut nur sich selbst leid. Ich lese auch nicht heraus, dass er Dir in Deiner schweren Zeit extra viel Liebe, Mitgefühl, Mut und Fürsorge geschenkt hätte. Er ist wohl eher der Typ Mann, der nur um sich selbst kreist.

Eine Therapie (für ihn) oder eine Ehe-Therapie (für beide) helfen natürlich nur, wenn man auch hingeht. Wenn er das nicht will, würde ich vermutlich nicht auf Dauer bei ihm bleiben, auch nicht wegen der Kinder. Dass er eines Eurer Kinder ablehnt, finde ich unsäglich - und extrem schädlich. Und zwar nicht nur für Deine Tochter, sondern für alle Kinder: Es ist verstörend, unterschwellig zu merken, dass der Papa eines der Geschwister nicht mag. Die anderen Kinder bekommen dann Angst, es könnte ihnen ebenso gehen. Kinder haben feinste Antennen, sie spüren ganz genau, was los ist. Das alles wirkt deformierend auf die Psyche und das Selbstwertgefühl.

Du solltest also nicht "nur wegen der Kinder" bei ihm bleiben. Es ist gar nicht sicher, dass Du ihnen damit für ihr Leben und langfristig einen Gefallen tust. Vor allem aber finde ich, Du solltest glücklich sein. Fertig. Und wenn das mit ihm nicht möglich ist, dann wäre das für mich auf Dauer keine Lebens-Option.

LG

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von nils am 15.03.2018, 12:38 Uhr

Für mich liest sich das jetzt so als wenn eure Ehe am Ende ist.
Ich könnte mit so einem Mann nicht mehr zusammenleben - sorry, aber das ist meine Meinung.
Nur wegen der Kinder würde ich nie mit einem Mann zusammenleben, der so ein Verhalten an den Tag legt.
Gibt es denn etwas was du an ihm liebst oder wegen dem du mit ihm zusammenbleiben willst (mal Ausnahme von den Kindern)?

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von Späti79 am 15.03.2018, 15:53 Uhr

Allein die Kinder sind für mich kein Grund, eine Beziehung aufrecht zu erhalten.
Denn was lebe ich meinen Kindern vor? Mache immer eine Faust in der Tasche und sei nicht glücklich????
Nein. Ich möchte, dass meine Kinder lernen, später eine ehrliche und Gute Beziehung zu führen und diese nicht nur für andere aushalten und sich ins Unglück damit stürzen.

Ich hab das Gefühl, dass dich nichts da hält, außer die Kinder. Und für mich wäre das nicht der richtige Weg

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Re: Ehe noch zu retten?

Antwort von derblaueelefant am 17.03.2018, 14:00 Uhr

In Kürze: Ich denke eher, dass deine Kinder und vor allem du mehr darunter leiden, bei einem so unangenehmen Menschen zu sein, als ohne ihn aufzuwachsen und die Chance haben, das Glück zu finden. Ein Mann, der mir sagt, er möge unsere gemeinsame Tochter nicht, würde unmittelbar seinen Koffer vor der Tür finden! Wo habt ihr denn Freude Zuhause? Wann fühlt ihr euch wohl? Deine Kinder leiden doch sicher unter der Situation. Für die Kinder zusammen bleiben ist doch Quatsch, glaubst du sie leiden jetzt nicht mehr? So rosa kann doch eine Brille gar nicht sein, als dass du das hier tolerieren und akzeptieren kannst. Wenn er nicht bereit ist sich zu ändern solltest du schleunigst überlegen, wo dein Glück liegt!

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