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Geschrieben von hase67 am 08.03.2006, 10:10 Uhr

Depressionen..........bei meinem Mann *lang*

Hallo Finfant,

ich schließe mich safrarja an, für mich klingt das auch eher nach Burnout. Ich hatte diese Problematik früher öfter, da ich Freiberuflerin bin und gerade zu Beginn meiner Selbständigkeit wahnsinnig viel gearbeitet habe. Nach besonders stressreichen Phasen, in denen ich nicht darauf geachtet habe, mir für mich selbst Zeit zu nehmen, war ich auch extrem reizbar, bekam plötzlich Panik, "das alles" nicht mehr zu schaffen und wurde emotional stumpf und perspektivlos. Jede weitere Anforderung an mich (insbesondere, wenn es nicht Kunden, sondern Freunde oder mein damaliger Partner waren) machte mich einfach nur rasend, und ich wurde deshalb häufig auch verletzend und ausfallend. Gleichzeitig war es so, dass ich mir gerade in dieser Situation, in der ich nicht mehr so "funktionierte", wie ich das von mir erwartete (und wie es die Arbeit, die sich auf dem Schreibtisch stapelte, erfordert hätte) glaubte, mir erst recht keine Pause gönnen zu können und auch nicht zugeben mochte, dass ich überfordert war (bzw. es teilweise selbst auch nicht mehr erkannte).

Die Reißleine gezogen habe ich irgendwann, als ich merkte, dass ich langsam aber sicher in eine echte Depression schlitterte und Angstzustände bekam (allerdings befand ich mich damals gleichzeitig in einer extrem belastenden Partnerschaftssituation). Irgendwann wurde es zum Kampf, mich morgens an den Schreibtisch zu setzen und überhaupt nur anzufangen. Ich habe dann eine Verhaltenstherapie mit begleitender homöopathischer Behandlung begonnen, und das hat mir sehr geholfen.

Allerdings kannst du deinen Mann da nicht "drauflupfen", darauf muss er schon selbst kommen. Alles was du jetzt erst einmal tun kannst - diese Situation macht einen als Angehörigen natürlich hilflos - ist, selbst Kontakt mit einer Beratungsstelle aufzunehmen (über euren Hausarzt, AWO, Diakonie oder andere kirchliche oder familienhelferische Einrichtungen) und dort Informationen zu sammeln, wie du am besten mit der Situation umgehst bzw. wie du mit deinem Mann umgehen kannst, dass er evtl. die Bereitschaft entwickelt, sein Problem selbst zu erkennen und etwas dagegen zu tun.

Klar machen solltest du dir, dass das ein langer Weg ist - bei mir hat allein die Therapie fast zwei Jahre gedauert - und dass es immer wieder Rückschläge geben kann. Damit müsst auch ihr - du und deine Kinder - umzugehen lernen, deshalb solltet ihr euch Hilfe holen.

LG

Nicole

 
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