Das kommt darauf an...

Ich finde, man kann nicht pauschal sagen, ich gehe immer so oder so mit Wut um. Denn natürlich ist sehr wohl entscheidend, um welchen Anlass es geht. Wenn es zum Beispiel um das Wohl des eigenen Kindes geht, ist Wut wichtig und nichts, was man sofort wegmachen oder loswerden muss. Sie hat ja eine Signalfunktion.

Und Doch, es hilft sogar sehr, wenn man die betreffende Person anspricht. Man sollte natürlich nicht aggressiv werden, dann macht Derjenige innerlich zu und hört auch nicht mehr wirklich, was man sagt. Er ist dann ja im „Verteidigungsmodus“. Man kann ganz sachlich sagen: „Da ist letzte Woche eine Situation gewesen, die für mich nicht in Ordnung war. Ich möchte mal mit dir/Ihnen darüber sprechen. Vielleicht verstehe ich dann besser, was da los war.“ Was einem WIRKLICH lange nachhängt, sind nämlich diejenigen Situationen, in denen man aus Angst vor einem Konflikt den Mund gehalten hat. Die Dinge, die man angesprochen hat, kann man hinterher meist sehr gut abhaken und loslassen.

Wenn Du eine Email-Adresse hast, kannst Du demjeigen mailen, das habe ich auch schonmal gemacht, als ich jemanden in einer ähnlichen Situation nicht erreicht habe. Das kann eine gute Lösung sein. Wenn das nicht geht, würde ich nächste Woche denjenigen ansprechen. Etwas zu schlucken - leider typisch Frau - ist das Falscheste, was man sich selbst antun kann. Sogar wenn derjenige ein Vorgesetzter ist, habe ich selbst immer gute Erfahrungen gemacht, wenn ich ungute Dinge - freundlich und sachlich - angesprochen habe.

Fazit: Wenn Du fragst, wie Du mit Deiner Wut umgehen sollst, dann ist meine Antwort: konstruktiv! Also aktiv und nicht schluckend. Sonst hört der „innere Monolog“ nicht auf. Sprich die Situation an, aber ruhig, offen und höflich. So kann der Andere Dich wirklich hören und adäquat reagieren. Und selbst wenn er nicht so reagiert wie gewünscht, bekommt er für sein Verhalten zumindest ein Feedback. Und ist beim nächsten Mal vorsichtiger oder überlegter. Das ist wichtig.

LG