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Vorsicht-Frauenfrage....

Thema: Vorsicht-Frauenfrage....

Hallo, ich hoffe, es ist o.k, wenn ich mich mal kurz unter euch Männer mische! Wir (ich,28 und mein Freund,31)bekommen im Juni unser erstes Kind (nicht geplant, aber nun sehr sehnlich erwartet!!!). Mein Freund ist noch nie ein Mensch gewesen, der um Emotionales ein großes Tam-Tam macht, deshalb hatte ich auch nicht erwartet, dass er jeden Tag meinem Bauch ein Lied vorsingt und einmal pro Woche in einem Kurs meinen Muttermund wie eine Seerose weich-hechelt etc. Damit kann ich auch leben, er ist ja in anderen Dingen fürsorglich und soll sich ja auch nicht verstellen. Aber ich habe schon geschluckt, als rauskam, dass für ihn völlig klar war, dass er bei der Geburt nicht dabei sein möchte. Er will sich auch nicht mit mir den Kreissaal angucken ("Was soll ich denn da, da geh ich ja eh nicht rein") und hat sich so vorgestellt, dass er mich dann eines Tages im Krankenhaus abliefert und mich dann wieder besuchen kommt, wenn unser Pinguin da ist. Er will das Baby auch baden, wickeln,schmusen etc., daran liegt es nicht, er will nur partout kein Blut und keine Schmerzen mitkriegen. Ich weiß, dass er richtige Panik (also keine Anstellerei oder sowas) vor Spritzen und Blut u.ä. hat, deshalb könnte ich ja verstehen, wenn er nicht zwischen meinen Beinen sitzen will und dem Arzt beim Dammschnitt zugucken möchte, aber er will mit der Geburt von Anfang bis Ende nichts zu tun haben! Wenn ich das anderen Frauen erzähle, bekomme ich immer nur von ach so tollen Papis erzählt, die alle dabei waren (hilft mir ja nicht wirklich) und gelegentlich den guten Rat "Von dem würde ich mich ja direkt trennen." (hilft mir natürlich ungemein...). Im Freundeskreis gibt es auch keinen Papi, der nicht bei der Geburt dabei war. Das ist nicht gerade sehr aufbauend... Wie war das bei euch? Gibt es hier jemanden, der sich bewusst gegen die Geburt entschieden hat? Wie habt ihr das rein organisatorisch gemacht? Freue mich auf Erfahrungsberichte und Tipps! Jeanie. P.S. Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn mir (wie im Bekanntenkreis) jetzt wieder JEDER antwortet, dass er dabei war und wie toll das war, dann muss ich sofort heulen!!!

Mitglied inaktiv - 29.03.2003, 07:35


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Hallo! Also mein Mann wollte bei der Geburt dabei sein - konnte aber nicht da ich einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose hatte. Wenn er sich partout dagegen entschieden hätte dann wäre das okay gewesen. Denn genau so wie früher die Männer NIE dabei waren MÜSSEN sie heute immer dabei sein und das ist genauso schlimm. Es ist doch besser wenn er von Anfang an klare Fronten schafft. Vielleicht könnt ihr euch darauf einigen dass er am Anfang mit dabei ist, bei der eigentlichen Geburt dann aber raus geht. Ich zum Beispiel habe meinen Mann rausgeschickt als ich vor der OP den Blasenkatheder bekam - weil man seinem Partner nicht alles zumuten sollte und weil man selber eine gewisse Privatsphäre hat. Und wenn er später die Geburt nicht so recht verarbeiten kann dann ist es doch gut wenn er von Anfang an Abstand nimmt. Und sicher gibt es unter den Bekannten auch den ein oder anderen der es lieber nicht gesehen hätte. Der sich nur nicht gegen seine Frau auflehnen wollte. Ich meine, ich weiß es nicht, aber das wäre doch vorstellbar. Vielleicht solltest Du die Männer hier mal fragen wie sie die Geburt - wenn sie anwesend waren - empfunden haben. Und ob sie das noch einmal sehen möchten. Und vielleicht - wenn dein Mann dich bis zur eigentlichen Geburt begleitet - entwickelt das ganze eine Eigendynamik und er bleibt doch. Und wenn nicht - vielleicht möchte dich eine andere Person begleiten. Ich fände es zwar auch etwas enttäuschend. Aber wenn er nicht möchte - die Geburt ist ein ganz kleiner Schritt im Vergleich zu dem was danach kommt. Und wenn er dir danach ohne Wenn und Aber hilft dann ist das auch toll. Versuch ihm nahe zu legen dass er dich am Anfang zumindest begleiten soll und danach rausgeht - vielleicht ist das ein Kompromiss und er stimmt zu wenn Du sagst dass du ihn brauchst!!! Liebe Grüße und alles Gute Anja P.S: Halt uns auf dem Laufenden :-)

Mitglied inaktiv - 29.03.2003, 08:51


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Hallo, wenn Dein Partner kein Blut und so sehen kann, dann akzeptiere seine Entscheidung. Hauptsache ist doch, dass er danach ein lieber Papa ist,oder? Es wäre Dir doch auch nicht geholfen, wenn er deinetwegen mitkäme und dann wegkippt, oder noch schlimmer, wenn er danach keine Lust mehr hätte mit Dir zu schlafen. Mein Freund kommt mit, aber er weigert sich partout das Baby abzunabeln ;-). Er findet die Nabelschnur einfach nur eklig ;-). Kann man nix machen ist halt so. Wenn die anderen Dich volllullen, wie toll ihre Männer sind und wie super die mithecheln, bzw. "mitendbinden", dann denk Dir nur, "na schaun wir mal, ob die dann danach auch noch so tolle Überväter sind !" Liebe Grüße und "take it easy", Dagmar.

Mitglied inaktiv - 30.03.2003, 20:47


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Ich vertretet nur ein teil deiner Meinung. z.B.: sagst du das er dann raus gehen soll; ich finde jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber auch dann noch zu sagen, das jede Frau auch noch eine Privatsphäre hat, wenn sie sowieso im Kreissaal ist wo Männliche Ärzte und Hebammen sind, ist dann dies so genannte Privatsphäre? Wenn ich als Ehemann dabei sein konnte 9 Monaten lang, und dann auch mit erlebt habe die Hormonelle Schwankungen der Frau, wieso sollen Ehemänner dann nicht auch dabei sein? Eine sehr ungewöhnliche Privatsphäre?

Mitglied inaktiv - 15.04.2003, 11:45


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Hi Jeanie, wir haben fünf Kinder und der Papa war bei keinem bei der Geburt dabei. Beim ersten wußte er gar nicht, daß ich schon im Krankenhaus war, beim zweiten kam er nicht schnell genug hinterm Krankenwagen her (Kind war schon da, als er im Kreißsaal ankam), beim dritten ist er kurz bevor es losging aus dem Kreißsaal gegangen und als sie da war wieder reingekommen, bei den nächsten beiden mußte er leider immer wieder nach hause, weil ja die anderen kleinen allein waren (leider keine Omas und Opas zum Aufpassen mehr da!!). Abgesehen von diesen Tatsachen hätte ich ihn bei der Geburt an sich gar nicht so gern dabeigehabt, weil ich weiß, daß er viel nervöser ist als ich und mich tausend Sachen gefragt oder mir erzählt hätte, obwohl ich schon froh war, wenn ich atmen konnte. Er hat mich allerdings immer in den Kreißsaal gebracht und ist so lange geblieben, wie er konnte. Und als er weg war, hat es immer höchsten noch eine halbe Stunde gedauert, bis die Kinder da waren. Hat ihn schon geärgert!! Also, wenn er partout nicht will, laß ihn ruhig und gib nichts auf das, was andere sagen. Lieber so und er kümmert sich hinterher um dich und das Baby, als wenn er erstmal einen Schock verarbeiten muß und nichts von euch wissen will. So, ich hoffe, mein langes Geschreibsel hat die etwas geholfen. Liebe Grüße, Ulrike www.superbigfamily.de.vu

Mitglied inaktiv - 30.03.2003, 23:29


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Hallo Jeani! Also weisst Du was, ich würde es einfach abwarten und deswegen keinen Stress machen. Vielleicht steht er dann vor der Kreissaaltür um Dich abzuliefern und bringts doch nicht übers Herz einfach Heim zu gehen. Vielleicht hast du in dem Moment auch einfach keinen "Nerv", dass du ihn um dich hast. Ich würde das ganze auf mich zukommen lassen (hähä, hab ich auch gemacht) und als "Joker" kannst du dir ja Deine Freundin oder sonstwen "warm halten", falls er dann doch nicht mit will und du wirklich "Beistand" brauchst. Dann kannst du denjenigen, der auf der "Warteliste" noch spontan anrufen und euch im Krankenhaus treffen. Aber zwingen oder so würde ich ihn auch nicht!! Du kannst natürlich ab und an mal erwähnen, dass du ziemliche Angst hast - vielleicht überlegt er es sich dann ja doch noch von selbst. Wenn nicht, kannst du es ohnehin nicht ändern. LG Nina

Mitglied inaktiv - 01.04.2003, 10:54


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Hallo Jeanie, meiner wollte auch erst nicht mit. Ich hab dann "für alle Fälle" eine Freundin und meine Schwester gefragt, ob eine der beiden mitkommen würde. Mit meinem Mann hab ich dann vereinbart, er kann im KH (ging ja nicht gleich in den Kreissaal, sondern erst mal ins Vorwehenzimmer.......) solange dableiben, wie es ok für ihn ist. Mit dieser Vereinbarung konnte er als absoluter Blut- und Spritzenhasser gut leben, er hatte somit eine freie Wahl ;-) Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 14:27


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Hallo, ich war auch alleine, weil der Vater in einer anderen Stadt arbeiten musste. Er kam erst vier Stunden nach der Geburt bei uns an. Er hat mir nicht gefehlt, weil ich so mit Kinderkriegen beschaeftigt war, dass mich jemand, der meine Hand haelt, nur genervt haette. Ging allerdings auch sehr fix bei mir, wenn´s laenger gewesen waere, dann haette ich vielleicht auch Beistand gebrauchen koennen. In einem Punkt schliesse ich mich den anderen an: DIR mag dieser Punkt wichtig vorkommen, aber wer ein guter Vater und Partner ist, beweist sich in den Wochen und Monaten danach. Wenn er dir dann zur Seite steht, hast du viel mehr davon. Ich finde, man sollte niemanden zwingen, sich das anzusehen. Wie waere es mit einem Kompromiss? Er bleibt, so lange du in der Eroeffnungsphase bist, und wenn´s dann zu dolle wird, geht er. Im Kreissaal neben mir ist uebrigens ein Vater in Ohnmacht gefallen, das ganze Personal musste sich um ihn kuemmern. da habe ich doch meine Hebamme lieber fuer mich allein :->>> GRuss, harmony

Mitglied inaktiv - 09.04.2003, 19:30


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Hallo Anja, mein Mann war auch erst mehr als skeptisch, ob er mitgeht. Er kann auch keon Blut sehen und Spritzen machen ihm ein mulmiges Gefühl. Aber je näher der ET rückte, desto eher wollte er. Ich habe ihm aber gesagt, er könne jederzeit draußenbleiben oder rausgehen, wenn es ihm zu heavy wird. Er hat es dann vom 1. CTG bis zum Durchschneiden der Nabelschnur durchgezogen und unsere Kleine hinterher auch gleich gebadet, gewickelt und angezogen. Sie ist dann sogar auf seinem Arm eingeschlafen. Im Kreißsall ist es richtig hell geworden so hat er gestrahlt! Hinterher hat er jedem der es hören ober auch nicht hören wollte erzählt, daß es ein einmaliges Erlebnis sei, daß er nicht missen wolle. Ist jetzt auch wieder so eine Story, von den soooo tollen Papas. Aber er hat jederzeit die Wahl gehabt nicht mitzugehen und ich hätte es ihm auch nicht übelgenommen, denn ich glaube für einen Mann ist die Situation schon schwierig. Du als Frau hast zu tun und bist in die Entbindung völlig eingebunden und er steht passiv und ziemlich hilflos daneben. Kopf hoch und abwarten ;o) LG Simone

Mitglied inaktiv - 11.04.2003, 09:37


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Hallo Jeanie! Sorry, jetzt habe ich Dich mit dem falschen Namen angeredet. Ist ein altes Laster von mir *gg*. Simone

Mitglied inaktiv - 11.04.2003, 09:40


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Hi Jeanie! Als werdender Vater kann ich Deinen Freund überhaupt nicht verstehen. Es bringt allerdings nichts, wenn wir hier in diesem Forum nun alle Deinen Freund verteufeln, weil er kein Blut sehen kann. Ich bin von Beruf Erzieher im Kindergarten. Während der Ausbildung hierzu kam dann auch mal der Tag, an dem wir uns einen Film über die Geburt eines Kindes ansehen mußten. Ich sag Dir, da sind Kerle kotzend aus dem Klassenraum gerannt, die sich sonst die härtesten Horrorfilme antun, nur ist in diesen Horrorfilmen das Blut halt nicht echt! Sprich doch mit Deinem Freund nochmal über das Thema und/oder gib ihm noch etwas Zeit. Vielleicht ändert er ja noch von ganz allein seine Meinung. Viele Grüße aus Hamburg, Jörn

Mitglied inaktiv - 16.06.2003, 18:05