wieder eine woche rum. wieder eine woche zwischen bergen an arbeit, der sorge um meinen vater, der noch größeren belastung für meine mutter(hat sie jetzt doch ein kleinkind von 78 jahren mitten in der trotzphase auch noch zu versorgen), der sehnsucht und dem was mir einfach fehlt. wann immer es mir möglich war hab ich an sie gedacht. einfach mal einen lieben gedanken rübergeschickt. ja angerufen habe ich auch wieder. aber leider war der arzt auf einem seminar, dann mal nicht erreichbar, aus privaten/familiären gründen nicht da. alles in allem eine wenig informative woche. aber lt. den krankenschwestern und therapeuten hat sich sandra beruhigt, wieder gesammelt und verarbeitet vieles in ihren bildern. sie spricht etwas mehr. sagt wenn sie etwas braucht, wenn sie etwas möchte. sie spricht nur nicht von mir, von ihrer familie... ich weiß, geduld, geduld und nochmal geduld. mal hingefahren wäre ich gerne. aber die woche, die ich krank war hat mich weit zurückgeworfen und ich wollte ihr gegenüber mein versprechen nicht brechen. heute morgen stand ich um 7h auf, frühstückte mit mutter, den zwergen und dem riesenkleinkind. zwischen kaffee und brötchen hing ich schon da wieder am telefon, war schon wieder halb bei der arbeit. dennoch frühstückten wir lang und ausgedehnt bis 9 h. ich wollte rübergehen ins büro, küsste meine zwerge die nicht strahlender als die sonne lächeln können, als das telefon erneut klingelte. es war die klinik. mir schossen allerei dinge durch den kopf...obwohl ich nicht wirklich denken konnte. abr die schwester am anderen ende beruhigte mich durch ihre heitere art. sie meinte aber, dass ich jetzt sehr gefasst sein müsse und nicht zu euphorisch reagieren solle. sie würde mich jetzt mal weiterreichen. ich hörte wie das telefon von einer hand in die andere wanderte. die stimme der schwester im hintergrund, die ermutigend und ruhig auf sandra einredete. sie solle mir ruhig sagen, was sie mir jetzt unbedingt sagen wolle. auf ihrem finger, sagte sandra mit leiser stimme (aber längst nicht mehr so monoton), säße gerade ein maikäfer. sie fragte mich ob ich dieses jahr schon einen maikäfer gesehen hätte. mir schlug das herz bis zum hals. und auch jetzt wo ich es schreibe, ist es so und ich heule noch immer vor freude. ich sagte sandra, dass ich dieses jahr noch keinen maikäfer gesehen hätte, mich aber freuen würde, dass sie sogar einen auf dem finger sitzen hätte. "ich mache jetzt das fenster auf" sagte sandra "werde ihn freilassen und zu dir schicken damit du weißt, dass ich dich liebe und nicht vergessen habe."
Mitglied inaktiv - 05.05.2006, 22:24