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das Bierchen nach Feierabend

Thema: das Bierchen nach Feierabend

Ich trinke selbst fast nie, selten mal Wein bei Anlässen. Mein Partner nennt das was er trinkt sein "Bierchen". Hm... grübel... Bierchen? Sagt mal Männer ein "Bierchen" stinkt doch am Mann ebenso wie mehrere Bier... oder? Meiner trinkt jeden Abend minimal 2 bis maximal 4 Bier und ab und zu Wein für sich allein... Ich finde mindestens 2 Bier an jedem (!) Abend zu viel und vor allem riecht er jeden Abend danach, was mich stört. Ist es so wie er meint, daß ich übertreibe, denn es ist ja nur ein "Bierchen"...??? Kerstin

Mitglied inaktiv - 24.10.2006, 10:48


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Hallo Kerstin, da mein Schwiegervater trockener Alkoholiker ist und auch keinen Hehl daraus macht, kenne ich mich ein bisschen in der Materie aus. Leider ist es so, dass regelmäßiger Alkoholkonsum (und das ist ja so bei deinem Mann, wobei ich persönlich 2 bis 4 Bier pro Abend schon recht viel finde) schon eine gewisse Gewöhnung darstellen. Bei Schwiegervater hat es auch mal so angefangen. Trinkt dein Mann denn sonst auch noch Alkohol? Vielleicht am Wochenende noch mehr als in der Woche? Und auch die Verniedlichung "Bierchen" ist oft ein Versuch, den Alkoholkonsum als nicht so schlimm darstellen zu wollen. Es ist eine Verharmlosung, damit bloss niemand auf die Idee kommt, dass man das evtl. schon braucht, auch wenn man es sich nicht eingestehen will. Ich will hier nicht überreagieren, aber wie gesagt, so fängt es an. Der Mann meiner Freundin ist mittlerweile schon ein wenig weiter: er trinkt abends seine 3 "Bierchen" und wenn meine Freundin auf Arbeit ist, trinkt er noch viel mehr. Anfangs hat sie es gar nicht mitbekommen, denn er hat sich angewöhnt, die Kronkorken wieder auf die Flaschen zu tun oder die Flaschen zu verstecken. Und dann zum Wochenende wird `schwupps`ein neuer Kasten gekauft (heimlich!) und gesagt: Was hast du denn, ist doch noch so viel da! Ich bin furchtbar sensibel bei diesem Thema, da ich meinen Schwiegervater sehr, sehr gern hab und er vor 2 Jahren einen Rückfall hatte. Wie reagiert dein Mann denn, wenn du ihn darauf ansprichst? LG von Melanie

Mitglied inaktiv - 24.10.2006, 11:19


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ich kann luzie nur zustimmen... regelmäßiger alkoholgenuß ist der direkte weg in die sucht. @mamafürvier nimms mir nicht übel, aber dein mann ist alkoholiker. viele meinen, daß sei ein mensch erst dann, wenn er den ganzen tag trinkt und NIE nüchtern ist. falsch gedacht. regelmäßiger alkoholkonsum (und das schon bei geringen mengen) ist sucht. nachdem alkohol frei verkäuflich ist, sieht man die sucht nicht gleich (genau wie bei zigaretten), aber ich habe den eindruck, daß das hier nicht mehr nur "ein bierchen" ist. das sind 2 - 4, sprich mind. 1 - 2 liter. krass. claudi

Mitglied inaktiv - 24.10.2006, 11:42


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Ich bin als quasi Nichttrinker nicht in der Materie aber habe mich damit bescheftigt. Ich denke auch, daß das auf jeden Fall zu viel ist zumal es scheinbar nie ohne geht. Für Bier quält er sich auch 22 Uhr noch mal in die Tanke. Er trinkt eigentlich nie mehr, auch am WE nicht, nur wenn z.B. Besuch da ist oder er bei Freunden ist. Er hat auch Whiskey aber den rührt er eigentlich nie an. Nur die 2-4 "Bierchen" und ab udn zu Wein. Mich verunsichert, daß ich es nicht allein für bedenklich halte sodnern seine Freunde mich auch schon ansprachen ob er vielleicht n Alkoholproblem hat. Spreche ich ihn darauf an ist er sofort sauer, ich habe Paranoia, ich übertreibe, denn es ist ja nur sein "Bierchen". Er trinkt nicht heimlich. Die Kronkorken des Vorabends liegen immer am selben Ort und ich kann so genau sehen wie viel es war. Für ihn gibts nichts zu verheimlichen, denn ich übertreibe ja und es ist ja nur sein Bierchen. In unserer Beziehung kriselt es mächtig, ich komme mit keinem Gespräch (egal welches Thema) an ihn heran, er scheint manchmal regelrecht depressiv zu sein. Er redet auch mit seinen Freunden nicht darüber was er hat. Er braucht seine Ruhe, seine (und nur seine) Interessen, sein Bierchen und sonst nichts. Ich mache mir echt Sorgen aber helfen kann ich nicht. Ich weiß ja, daß er das nur selbst kann aber dazu müßte er erst mal Einsicht haben. Ich weiß nicht, ob er schon ein Alkoholproblem hat aber ich befürchte wenn er so wieter amcht ist er auf dem Weg eines zu bekommen. Kerstin

Mitglied inaktiv - 24.10.2006, 11:43


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denn ab einem gewissen Pegel wird die Welt für ihn erträglicher ! Und wenn jemand nicht davon lassen kann, ist sicher von Sucht zu sprechen. Da sich sein Konsum auf abends geschränkt ist noch Hoffnung für ihn die Kurve zu bekommen, dafür muß er aber selbst daran arbeiten. Mach ihm einfach klar daß es für dich kein Dauerzustand werden wird. Gib ihm doch mal einen Wink mit dem Zaunpfahl. Geh in die Videothek und leih den Film "When a man loves a woman" (mit Meg Ryan und Andy Garcia) aus. Er handelt davon wie Alkohol die Familie massiv belastet und da dort die Frau das Alkoholproblem hat, wird er es nicht als direkten Angriff werten (hoffe ich mal). Grüßle

Mitglied inaktiv - 24.10.2006, 12:52


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Hallo Kersin, das Schlimmste an alkoholkranken Menschen ist nicht die Sucht sondern, dass sie das Leben der Menschen, die sie lieben, zerstören. Ich habe das mit meinem SV durch. Meine Frau hat sich total fertig gemacht. Die Mutter schon seit Jahren tot und er säuft sich den Verstand weg. Als seine Frau noch lebte hat er viel versteckt oder war dauert in der Kneipe. Nach ihrem Tod war es einfacher. Kein verstecken mehr. Die Wohnung sah nach einigen Monaten aus wie eine Müllkippe. Gegessen hat er nicht viel nur sein Korn braucht er. Die Toilette konnte man mit einem Viehstall vergleichen. Aber Hilfe nein, ärztliche Behandlung nein, Alkoholproblem ICH nein. Nun hat er nur noch ein paar Monate zu leben. Durch seine Sauferei hat er Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Unter CO-Abhängig versteht man Menschen, wie meine Frau, die immer helfen wollen, das Leben des "Kranken" wieder zu ordnen, obwohl er meint ich habe doch nix. Das geht von finanzieller Zuwendung zum Schuldenabbau, Krankenhausbesuchen, Gesprächen (die eigentlich nicht bringen) und vielen Tränen. Ich konnte dann meine Frau darausholen und beistehen. Ihr Vater existiert nicht mehr, das Alkohol zerstört nicht nur den Körper sondern auch den Geist. Rüttle ihn wach. 2-3 Bier pro Tag ist zuviel. Er muß es selber sehen, sonst wird es nichts. Und ein Tipp - nie einen kalten Entzug ohne Arzt machen. Den Alkoholkonsum langsam zurückfahren (alternativ alkoholfreies Bier). Viel Glück Oliver

Mitglied inaktiv - 24.10.2006, 15:49


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hallo wie ist es denn, wenn mal kein bier im Haus ist? fährt (oder geht) er dann IMMER zur tanke?? bei uns ist es so, dass wir beide gerne bier trinken. wenn welches da ist, gibt es zumindest eine flasche zum abendbrot (zusammen eine) und wenn wir dann noch zusammen auf balkonien sitzen oder fußball gucken, dann trinkt jeder noch was (variiert zw. 0,5 bis 2 flaschen pro person - je nachdem). also zusammenfassend: wenn bier da ist wird "regelmäßig" (sprich jeden abend) getrunken, die menge variiert. also auch alkoholiker??? nein! denn wenn kein bier da ist (wie zum beispiel zur zeit aus finanziellen gründen), dann trinken wir auch mal n kännchen tee (ohne rum!!! ;-)) oder wasser.... also bleibt die frage, ob dein mann/freund auch one "kann".....wenn nicht (bzw. seine laune dann extrem anders ist), hat er schon ein echtes alkoholproblem... lg dini

Mitglied inaktiv - 25.10.2006, 09:26


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Die Laune ist ohne Bier nicht anders, denn dann holt er eben welches. Aber er würde für nix außer Bier spät noch mal zur Tanke fahren. Er ist aber der Meinung, daß alkoholfreies Bier kein Bier ist, ein Abend ohne kein entspannter Abend und bei Frust muß sowie so Bier her. Ich denke er ist (noch) kein Alkoholiker aber habe Angst, daß aus Gewohnheit Sucht wird. Kerstin

Mitglied inaktiv - 25.10.2006, 09:50


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Laut des Biolehrers meiner Schwester ist JEDER (!!!) ein Alkoholiker, der REGELMÄSSIG Alkohol trinkt. Mit der Menge hat das gar nichts zu tun. Aber wenn du es ohne deinem " einen kleinen Bierchen" abends nicht aushältst.... finde ich das bedenklich...

Mitglied inaktiv - 25.10.2006, 18:15


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hallo kerstin, hab gerade ein kind auf dem arm, kann nur klein schreiben. jeden abend ein bier trinken ist schon zuviel, oder trinkt er auch mal keins?? mein lg, trinkt jeden abend sein bierchen. das macht dann alle zwei tage ne neue kiste astra... der kühlschrank ist nicht sehr voll, aber geld für bier hat er immer. fast täglich die alte leier, er habe kein alkoholproblem. fakt ist aber, daß ich ihn in 4 jahren nicht einmal (außer ich war im kkh ) ohne bier gesehen habe. wenn er seine kinder am wochenende holt, dann fängt er schon morgens an. und da er nicht wie ein "typischer" alkoholiker aussieht (mal abgesehen vom leicht aufgequollenen gesicht ) kann er jeden tag seinen job nachgehen und ich habe auch immer das gefühl, ich würde das zu eng sehen. die launen sind auch nicht ohne. also was hast du vor??? lg, sandra

Mitglied inaktiv - 28.10.2006, 20:40


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Hallo Sandra! Willkommen im Club! Er tringt jeden Abend Bier, mindestens 1, in der regel 2 und manchmal bis zu 4. Ausnahmen nur, wenne r z.B. mal krank ist. Morgens... da würde ich ganz klar schon von Alkoholproblem reden. Aber das ist bei meinem LG nicht so. Sagen braucht man eh nix... nat+rlich gibt keiner zu, wenn er ein Alkoholproblem hat. Iiiiich doch nicht. Meiner ishet uahc nicht so aus aber ich kenne welche, die definitiv Alkoholioker sind und denen man auch nix ansieht. Meiner ist eh n Pummelchen (sorry!). Kann sein wir sehen das zu eng aber da es auch unsere Leben betrifft, wenn es eskaliert gehts uns etwas an. Ich versuche meinen LG davon zu überzeugen, daß er gegen seine Stimmungsschwankungen was tun muß. Egal ob sie vom Alk kommen oder anderen Dingen aber er muß was tun. Blöd ist, daß wir nur reden können, denn tun kann nur der jenige etwas den es betrifft. Bin da ewas hilflos. Kerstin

Mitglied inaktiv - 29.10.2006, 12:11


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Hier nochmal was zum Weiterlesen: http://www.loleh.de/html/jellinek-schema.html

Mitglied inaktiv - 30.10.2006, 10:32