Warum immer nur Schwiegermütter....?

Hallo!

Bei Euch hier ist immer von den SCHWIEGERmüttern die Rede, aber bei MEINER Mutter und mir scheppert es bald gewaltig.

Wir sind vor 6 ½ Jahren ins Haus meiner Eltern gezogen. Schon als wir das ausgemacht haben wurde mal zu meinem Mann gesagt, dass es wohl weniger Probleme mit ihm als mit mir geben würde. Aber was soll’s, ich hab 22 Jahre mit meiner Mutter unter einem Dach gewohnt und da haben wir uns halt von Zeit zu Zeit gefetzt – wie’s halt so ist.

Zu Anfangs ging’s auch ganz gut – eben mit den üblichen Reibereien. Der erste größere Knatsch mit Überlegungen unsererseits, wieder auszuziehen, ließ immerhin 3 Jahre auf sich warten. Mein Mann war damals auf einer Feier die Treppe runtergefallen und hatte sich böse das Rückgrat geprellt, so dass er erst einmal 2 Wochen krank geschrieben wurde. Direkt im Anschluss hatte er eine Woche Urlaub, und als er danach wieder angefangen hat, war am zweiten Tag klar, dass es noch nicht geht (ist Heizungsmonteur und muss schwer heben), ging nach Hause und war noch mal für den Rest der Woche krank geschrieben. Als meine Eltern das mitbekommen haben, haben sie so komisch rumgetan, was mir schließlich so vorkam, als meinten sie, er würde mich irgendwie verarschen (wie, weiß ich bis heute nicht….). Als einer der beiden noch sagte „Aber leid tun darfst Du uns schon, oder?“ bin ich gegangen.

Mein Mann wollte damals sofort ausziehen, allerdings haben wir nicht das gefunden was uns (oder besser: ihm) wirklich gefallen hätte. Irgendwann hab ich wieder mit meinen Eltern geredet, und war es dann letztendlich irgendwann leid, ihm immer wieder Wohnungsinserate vorzulesen, die ihm entweder zu teuer, zu klein oder zu weit vom Schuss waren. Man muss dazu sagen, dass wir westlich von Nürnberg wohnen und mein Mann genau entgegengesetzt, also östlich von Nürnberg, arbeitet und auch von dort stammt. Wenn, dann wären wir wieder dorthin gezogen. Er hat letztendlich den ganzen Sommer gebraucht, um wieder normal mit meinen Eltern reden zu können. Sogar seinen Geburtstag haben wir bei seinem besten Freund gefeiert.

Als wir uns dann auch immer mehr mit Familienplanung befasst haben, sind wir zu dem Entschluss gekommen, hier zu bleiben. In der Heimatstadt meines Mannes hätten wir lediglich eine Wohnung – VIELLEICHT mit Gartenanteil, eher wohl aber mitten im Getümmel. Hier dagegen haben wir den Wald vor der Haustür und einen riesigen Garten. Zwischen meinem Mann und meinen Eltern hatten sich die Wogen auch wieder geglättet. Ich denke die wussten von unserem Ärger gar nicht wirklich was….

So, das ganze Theater war 2003, 2004 hat mein Mann dann unsere Wohnung „kinderfit“ gemacht und ausgebaut. War auch nötig, denn im November kam unser Sohnemann. Und da ging das Spektakel so richtig los – aber diesmal mit mir.

Obwohl, so richtig übel find ich es erst, seit der kleine Mann richtig mobil ist (ca. seit einem halben Jahr). Ich muss dazu sagen, dass ich jeden Tag mindestens eine Stunde bei meinen Eltern verbringe – müsste ich vielleicht auch mal einschränken.

Unser Sohn liebt seine Oma über alles, und will noch öfter als ich es eh schon tue, runter zu ihr. Warum? Weil sie ihn alles machen lässt. Meine Eltern haben inzwischen kaum mehr eine Nippes-Figur, der nicht irgendein Ohr, Arm, Bein o. ä. fehlt, weil der Wicht es in den Fingern hatte. Mir ist es in dem Fall wurscht, ist ja nicht mein Zeug, aber mein Vater kriegt schon manchmal Auswüchse, woraufhin er von meiner Mutter als „Spielverderber“ betitelt wird. Z. B. wollte unser Kleiner eine Zeit lang immer Wasser aus Wein- oder Sektgläsern trinken – also hat Oma sie ihm gegeben, bis eins kaputt war. Eingestellt hat sie es aber erst, als es noch ein zweites Glas erwischt hat. Vor längerem waren wir mal abends weg, und meine Mutter hat bei uns oben auf den Zwerg aufgepasst. Als wir gingen, hab ich noch gesagt, dass jegliche Figürchen tabu sind. Sie meinte nur „Weiß ich nicht so genau….“ Und siehe da, als wir nach Hause kamen, lag meine schöne Tonpuppe aus der Dom. Rep. kopflos am Boden. Mein Vater zuckte nur augenrollend mit den Schultern. Naja, seitdem hält sie sich zumindest bei uns weitgehend an das Verbot. Das ist aber auch nicht das Schlimmste.

Seit ein paar Wochen hab ich immer mehr den Eindruck, dass sie versucht, mich vor unserem Kind als diejenige hinzustellen, die alles falsch macht (er ist 19 Monate!!!). Als ich seinen entzündeten Zeh badete, meinte sie „ach, die Mama ist so grob, gell?“ oder „Paß halt auf mit deinen Krallen!“ (sind künstlich, aber echt nicht extrem lang). Oder egal bei welcher Gelegenheit, ob’s nun füttern ist, oder mit irgendwas einschmieren oder was auch immer, es kommt fast jedes Mal wenn’s passt die Bemerkung „Komm, Mama, brauch nicht so lang!“ Nun hatte er letzte Woche einen Virusinfekt und eine Mittelohrentzündung. Jetzt mockiert sie sich ständig über seine kalten Hände, schaut, ob seine Füße warm sind, und meckert, dass er keine Strumpfhose anhat. Außerdem brauch ich vor dem Schlafengehen, wenn er seinen Schlafanzug anhat, ohne Bademantel gar nicht erst auftauchen. Dass unser Kind aber eher schnell schwitzt, interessiert sie nicht.

Kurz: 7 von 10 Sätzen, die sie zu unserem Kind bzw. zu mir sagt, enthalten irgendeinen (versteckten) Vorwurf.

Eigentlich hab ich gehofft, dass es nach unserem Urlaub wieder besser wir (wir waren vorletzte Woche in Österreich). Hach, das war schon vorher eine Gaudi! Die letzten drei Tage vor unsere Abreise durfte ich mir ständig anhören, dass meine Eltern das erste Mal mit mir weggefahren sind, als ich gut 4 ½ war, und sie jetzt wisse, warum. Wir hatten eben ein paar Reservegläschen usw. dabei, falls das Essen im Hotel – obwohl Familienhotel – nix für ihn ist. Hat sich aber nicht bestätigt. Und in den Wochen vorher hat sie immer versucht, mir vorzuschreiben, wie wir das machen, wenn wir im Hotel zum Essen gehen. Einmal meinte sie sogar, dass wir vor dem Urlaub das Essen mit ihm „üben“ sollen…… Häääh?!? Ganz zu schweigen von ihren Verkrampfungen, als wir die letzten beiden Male mit der ganzen Mannschaft beim Essen waren…. Mit meinen SE oder auch wenn wir alleine mit ihm beim Essen sind, ist das viel lockerer, was mich auch mehr entspannt. Allerdings setzt ihm meine SM auch ganz andere Grenzen – ist aber auch Kinderpflegerin…..
Naja, und am letzten Urlaubstag bekam er doch tatsächlich Fieber, und wir sind einen Tag früher heim. Das zog sich nun eben über die ganze vergangene Woche hin, wodurch der ganze Urlaubseffekt für mich wieder beim Teufel war, weil immer der stille Vorwurf in der Luft liegt, dass wir ihn eben nicht genug geschont haben. Schließlich waren wir mit ihm ja beim Schwimmen, obwohl er schon am Tag vor unserer Abreise – allerdings nur 1 Tag – leicht erhöhte Temperatur (um 38,0) hatte.

Das nächste ist, dass ich eigentlich noch ganz gerne ein zweites Kind hätte (mein Mann ist sich noch nicht so schlüssig). Aber nachdem sich mein Vater letzten Sommer mit seinem Bruder mehr oder weniger überworfen hat (kalter Krieg….), hat sie mir immer wieder versucht einzureden, dass man einem Kind keinen Gefallen tut, wenn es noch Geschwister hat. Allerdings ist der Altersunterschied zwischen meinem Vater und meinem Onkel 9 Jahre, zwischen meiner Mutter und meiner Tante sogar 12 Jahre. Ich muss sagen, insbesondere in Situationen wie dieser hier, fehlt mir jemand, der die Sache vielleicht aus dem gleichen Blickwinkel wie ich sieht. Ich jedenfalls vermisse eine/n Bruder/Schwester in etwa dem gleichen Alter. Sie weiß übrigens nix von meinem erneuten Kinderwunsch – Gott bewahre!

Sollte mein Mann mit seiner Entscheidung nun endlich mal zu Potte kommen, und wir bekommen tatsächlich noch ein Kind, hab ich auch Angst, dass unser Sohn dann noch mehr in den Himmel gehoben wird. Ich hör sie jetzt schon: „Ach, du armes Kind! Deine Eltern wissen gar nicht, was sie Dir antun.“

Nun fahren meine Eltern dieses Jahr fast nicht weg – nur jeweils ein paar Tage im Juli und im September – weil der Hund schon so alt ist und da jederzeit was sein kann. *schnief* (wegen dem Hund)
Ich meine, andernfalls hätte ich mal die Gelegenheit, zu Hause mal durchzuschnaufen – ansonsten reißt mir bald der Geduldsfaden.

Hm….. ist ganz schön lang geworden – aber jetzt geht’s mir besser.

LG
Stella