Liebe Muttis, zwar war ich lange nicht hier im rub-forum, doch meine jüngste Erfahrung möchte ich gern mit Euch teilen - denn was frau empfehlen kann, das soll sie auch tun, nicht wahr? Ich, 41, war mit meinen beiden Mädchen, 9 und inzwischen 3, zur Mutter-Kind-Kur an der Ostsee, im Ortsteil Niendorf (Timmendorfer Strand), und zwar konkret im Antoniushaus der Klinik Maria-Meeresstern. Die Klinik wird von Franziskanerinnen geleitet, dies vorweg. Ich habe sie seinerzeit spontan wegen dieses Hintergrundes ausgewählt, wobei der christliche Glaube zwar eine Rolle spielt während der Kur, aber niemand zu irgend etwas gezwungen ist. Ich selbst bin evangelischen Bekenntnisses, wir hatten aber auch konfessionslose usw. dabei. Kein Problem! Die Unterkunft in den geräumigen Zimmern war schlicht und überaus zweckmäßig. Meine Kinder waren in einem Etagenbett untergebracht und haben ebenso gut geschlafen wie ich im Zimmer nebenan. Alles ist sauber und ordentlich; Handtuchwechsel ist ebenso obligatorisch wie Reinigungsdienst - ist es nicht herrlich, sich mal um so etwas nicht kümmern zu müssen? Die Kinder wurden von 7.30 Uhr bzw. 8.00 Uhr (Wochenende) in den Kindergruppen betreut. Sie bekamen dort ihre Mahlzeiten, spielten, machten Ausflüge, bastelten, fanden Freunde und - ich kann es nur betonen - fühlten sich rundum wohl. Bei meiner Kleinen hatte ich ein wenig Bedenken gehabt, ob sie wohl in die Gruppe gehen würde; sie ist gern mal sehr bockig. Ich brauchte mir jedoch keine Sorgen zu machen. Sowohl die KIeine als auch die Große fanden sich in ihren Gruppen gut zurecht, wurden sehr gut betreut, aßen gut (die Kleine besser als daheim); kurz: sie waren glücklich. Um 14.00 Uhr bzw. am WE um 12.00 Uhr holten wir die Kinder wieder ab. In den Zwischenzeit hatten wir Mütter Zeit für uns, für unsere Anwendungen, für Vorträge, Gesprächskreise, Einzelgespräche. Für Sport im Wasser und zu Lande. Oder um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Alle Termine bzw. Angebote waren so aufeinander abgestimmt, daß es nur in Ausnahmefällen, sprich bei Krankheit o. ä., zu Überschneidungen / Absagen kam. Man hatte einen übersichtlichen Plan, der Freizeit ließ aber Langeweile nicht aufkommen ließ. Von 14.00 Uhr - 17.00 Uhr waren die Kinder mit mir zusammen. Sie hatten zu Mittag gegessen und waren bereit, ihre Zeit mit mir zu verbringen. Dies taten wir um Strand oder in den Mutter-Kind-Angeboten. Gut war, daß ich auch mal jedes Kind einzeln mitnehmen konnte, zum Basteln oder zum Schwimmen, denn bei dem Altersunterschied kann man mitunter beiden nicht gerecht werden. Um 17.00 Uhr kehrten die Kinder in die Gruppen zurück, um zu Abend zu essen. Auch für die Mütter waren die Mahlzeiten daher eine streßfreie Angelegenheit. Es war allerdings auch möglich, sich selbst und die Kinder von den Mahlzeiten abzumelden und einen längeren Ausflug zu den Zielen der Umgebung zu machen. Highlights waren ein Tagesausflug nach Lübeck - den ich selbst leider wegen eines kranken Kindes nicht mitmachen konnte -, ein Segnungsgottesdienst, in welchem allen Müttern, die wollten, Kraft, Mut und Segen zugesprochen wurden, die Kindersegnung am letzten Kur-Sonntag sowie natürlich last, but not least die Übertragungen der Fußballspiele der Deutschen Mannschaft, welche im großen Gemeinschaftsraum per Video-Beamer auf die Leinwand kamen. Public viewing einmal anders, aber klasse. Das Team der Klinik hat uns alle sehr gut betreut. Für jede Mutti fand sich der richtige Ansprechpartner, sei es bei Erziehungsproblemen, bei psychischen Problemen oder auch sonst. Die Massagen waren kompetent ausgeführt und äußerst wohltuend und die Sportangebote sowohl an Land wie auch im Wasser haben Spaß gemacht und die Fitneß erhöht bzw. deutlich gemacht, wo etwas zu tun wäre. Nun möchte ich noch von der Umgebung schreiben. Die Klinik ist unmittelbar am Strand gelegen. Vom Antoniushaus, in welchem wir untergebracht waren, sind es nur wenige Meter an den Strand. Der Strand ist bisweilen steinig, zugegeben. Dies hat allerdings den Vorteil, daß kleine Kinder nicht ohne weiteres weiter als bis zu den Knien ins Wasser laufen. Über den klinikeigenen Steg gelangt man bequem von einer Treppe direkt auf eine Sandbank, die super kindergeeignet ist; Muttis müssen ein wenig weiter hinaus, wenn sie schwimmen wollen, macht aber nichts. Der Blick über die Bucht ist traumhaft, sowohl am frühen Morgen wie auch am Abend, wenn die Sonne untergeht. Niendorf bemüht sich, den Touristen gerecht zu werden. Es gibt einen Lebensmittelmarkt (E...dieLebensmittellieben) und einen Drogeriemarkt (Schl...ihrwißtschon). Die Preise sind... ähm... naja. Jedenfalls deutlich höher als daheim. Wer mit dem Auto unterwegs ist, oder sich mit anderen Muttis zusammenschließt, fährt nach Timmendorf oder Travemünde zu den bekannten Discountern. Das gilt übrigens auch für die allenthalben angebotene Sommermode. Hier sind die Preise in den sog. Boutiquen selbst im untersten Preissegment noch übertrieben. Die Promenade ist nett. Ein Büdchen nach dem nächsten Café, wie überall halt. Ich empfehle ausdrücklich den Döner-Man ziemlich ortsmittig (kicher, ist auch der einzige) da ist es preiswert, lecker und vor allem sauber - hat mein Gatte bestätigt, der als Koch den richtigen Blick für sowas hat. Etwas weiter ist eine Pommesbude, die u. a. auch Crêpes verkauft. Eine schnöde Bratwurst mit Senf und Brötchen für Euro 2,70 anzubieten, ist echt ein Hammer; aber die Wurst war lecker und die Bedienung hat jedenfalls so getan, als wäre sie nett. Alles in allem war es eine wirklich erholsame Kur und viele der Frauen fuhren entspannter und gesünder heim, den Kopf frei und voll neuer Anstöße zugleich. Ich kann es nur jeder Frau empfehlen. Noch eine Kleinigkeit zum Schluß: Ich hatte die Kur direkt bei meiner Krankenkasse beantragt, welche mich jedoch in eines "ihrer" Häuser schicken wollte. Ich bestand darauf, in die Klinik Maria Meeresstern zu wollen - die hatte ich mir vorher im Internet unter vielen Angeboten ausgesucht. Daraufhin wurde mir gesagt, ich müsse ggf. Differenzen zwischen den Kassensätzen und den Tagessätzen der Klinik selbst tragen. Ich bat meine Krankenkasse, mir eine konkrete Summe zu ermitteln und siehe da - es gab keine Differenz, die ich hätte bezahlen müssen. Es lohnt sich, hartnäckig zu bleiben. Ich werde jedenfalls mindestens mit der Kleinen die Kur dort noch einmal machen - wenn ich den Treibstoff, den ich dort tanken konnte, verbraucht hab. Alles Liebe Janette
Mitglied inaktiv - 15.07.2010, 20:39