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Kur zur Trauerbewältigung

Thema: Kur zur Trauerbewältigung

Hallo Zusammen, vor gut einem Jahr ist meine Mama leider von einen auf den anderen Tag verstorben Da war meine Tochter gerade 3 Monate alt. Ich habe noch einen Vater, der pflegebedürftig und gleichzeitig alkoholkrank ist, und eine Oma im Pflegeheim. Während meiner Elternzeit bin eigentlich nur gependelt, zwischen Bestatter, Friedhof, Pflegeheim, Elternhaus, diversen Ärzten und Einkaufsläden. Rückblickend bereue ich meine Elternzeit sehr, so wie sie abgelaufen ist. Seit März arbeite ich wieder, was die Sache allerdings auch nicht besser macht. Das habe ich auch schnell gemerkt und klare Linien gezogen, dass es nicht mehr so weitergehen kann wie zuvor. Mein Freund arbeitet in Schichten und wir sind froh um jedes Wochenende, an dem wir zu dritt als Familie mal etwas schönes unternehmen können. Leider bekomme ich das als Vorwurf von meiner Familie, ich müsste noch öfter da sein. Davon abgesehen die täglichen Telefonate, wie schlecht es dem anderen geht und wie scheiße alles ist. Ich kann es auch einfach nicht mehr hören. Ich habe in letzter Zeit immer mehr gemerkt, wie sehr mich das alles mitnimmt. Mich um mein Kind zu kümmern, dann noch um den Vater und die Oma, nebenbei noch zu arbeiten und eine Beziehung und Freundschaften zu pflegen, und dann ist der Haushalt immer noch nicht gemacht. Ich bin einfach müde und habe das Gefühl, selbst überhaupt keine Zeit gehabt zu haben, um um meine Mutter zu trauern, weil ich zu sehr mit der Trauer und den Wünschen von allen anderen beschäftigt war. Ich habe überlegt, eine Kur zu machen. Doch ich frage mich auch, was es bringen soll. Nach der Kur ist ja meine Mutter immer noch tot. Es würde nichts an meiner Situation ändern. Vielleicht hat ja schonmal jemand so eine Kur gemacht. Was macht man denn da genau? In welcher Klinik ward ihr da? Hat sich denn danach was für euch verändert? Ich habe noch nie eine Kur gemacht, vielleicht kann mir jemand ein paar Infos und Tipps geben.

von Cheesecake91 am 04.07.2021, 20:36



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Hallo So wie du deine Situation schilderst klingt es schon so, als ob eine Kur hilfreich wäre. Allerdings wäre es wichtig, eine Klinik zu finden, die auch Kleinkinder betreut, das wäre ein Punkt den du beachten solltest. Hierzu kannst du dich zB beim Müttergenesungswerk oder von deiner Krankenkasse beraten lassen. Zudem sollten die täglichen Telefonate mit Oma und Vater während der Zeit nicht stattfinden (zumindest nicht täglich). Ich habe zwar keine spezielle Kur zur Trauerbewältigung gemacht und hatte auch andere Kurgründe, aber es gibt Kliniken die Trauerbewältigung als Schwerpunkt anbieten. Ich war in der Kurklinik Sellin, die kann ich sehr empfehlen und dort gibt es auch solche Schwerpunktkuren. Vllt mal dort anrufen und nachfragen, wie dieser Schwerpunkt abläuft. https://www.klinik-sellin.de/schwerpunktkuren/hinter-dem-horizont Ansonsten kann ich noch etwas allgemein zur Kur sagen. Also ich fand die Kur sehr hilfreich, einfach dadurch dass man mal drei Wochen aus dem Alltag rauskommt und mal Zeit hat zu sich selbst zu finden und die eigene Situation zu überdenken und überlegen, was man in Zukunft ggf. an der Situation ändern kann hat schon geholfen. Und den ein oder anderen Tipp kann man mit nach Hause nehmen und umsetzen (klar, ändert sich nicht alles komplett zu Hause nach der Kur, aber man sieht vllt ein paar Dinge anders oder kann auch kleine Dinge verändern) Neben sportlichen Angeboten, Massagen, Entspannungstechniken etc. gibt es auch psychologische Betreuung und Angebote (zB Gesprächstherapie zu bestimmen Themen) VG

von Kerstin123 am 06.07.2021, 15:06



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ich habe das schon in deinem monatsbus mit bekommen , war da am lesen weil ich gehibbelt habe. Ganz ehrlich, ich glaube nicht daß dir eine Kur hilft zudem gibt es dank corona kaum Kurkliniken die Kinder unter zwei aufnehmen aktuell. Das was du brauchst ist eine Therapie wo es um Trauerbewältigung geht und eine Verhaltenstherapie, deine Oma und vor allem dein Vater machen dich kaputt

von misses-cat am 08.07.2021, 09:28



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Du brauchst keine Kur. Du brauchst eine Familie, die Dich in Ruhe lässt. PUNKT! Du bist weder verantwortlich für Deinen Vater noch Deine Oma. Zumindest Dein Vater sieht Dich immer noch als Ersatz? Genau die Situation wolltest Du doch bereits nach dem Tod Deiner Mutter vermeiden, und statt dessen hast Du DEINE Elternzeit zerschossen... Klar kannst Du Dich dem ganzen entziehen, egal ob Du eine Kur oder einen langen Urlaub machst. Aber eine Kur kann keine Therapie ersetzen, zeitlich. Und die psychologischen Gespräche können sehr hart sein, so dass der Erholungsfaktor gering ist, weil es die ganze Zeit in Dir arbeitet. Dein Grundproblem muss dringend weg, und das ohne schlechtes Gewissen. Sag NEIN, regelmäßig!! Du bist nicht Deine Mutter, immer noch nicht, und auch nicht ihr Ersatz! Auf Dich wird keine Rücksicht genommen, offensichtlich bis heute nicht. Was passiert, wenn Du Dich abgrenzt? Was passiert DIR? NICHTS, außer das Du endlich zu DIR kommst und damit zu Deiner eigenen kleinen Familie. Tu Dir das ganze nicht mehr an! Du bist NICHT FÜR SIE VERANTWORTLICH! ES IST I H R LEBEN! Entschuldige! Aber Du brauchst weder eine Kur, eine Therapie oder so eine Familie. Du brauchst DICH! Bitte tu jetzt endlich genau das Gegenteil von dem, was Dich wissentlich kaputt macht. ALLES GUTE!! ohno

von ohno am 11.07.2021, 15:16



Antwort auf Beitrag von Cheesecake91

Ich kann schwer ermessen, ob Trauerbewältigung oder Abgrenzung/ Überlastung dein Thema ist. Ich kenne jedoch jmd, für den eine Reha nach plötzlichem Tod eines engen Angehörigen ein wichtiger Schritt zurück ins Leben war. Ich kann mir schon vorstellen, dass so eine Zeit, in der man sich unter professioneller Anleitung Zeit fürs Trauern nimmt, hilfreich sein kann. Inwieweit dies mit einem so kleinen Kind Sinn macht und ob du dort dann wieder zerrissen bist zwischen deinen und ihren Bedürfnissen, da solltest du dich beraten lassen. Ich kenne auch Mütter, die Kuren mit Kindern unter 2 eher anstrengend waren, weil das Kind nicht in die Betreuung ging, keine Amilienunterstützung da war. Es gibt vielleicht auch vor Ort ambulante Gruppen?

von Geisterfinger am 10.08.2021, 10:39