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Kur nicht nötig, weil ich "nur " Hausfrau bin?

Thema: Kur nicht nötig, weil ich "nur " Hausfrau bin?

Hallo, ich war heute bei meiner Hausärztin, da ich seit Monaten echt am Limit bin. Zur Vorgeschichte: Meine Tochter ist 8 Jahre alt und war schon immer sehr anstrengend. Schreibaby, starke Trennungsängste von Anfang an, Selbstzweifel und ein sehr stark angepasstes Sozialverhalten, um nicht negativ aufzufallen. Zuhause rebelliert sie dafür phasenweise sehr heftig, was ja eigentlich ein gutes Zeichen für eine starke Vertrauensbasis ist. Wir haben keine Familie in der Nähe (mindestens 150km), Großeltern arbeiten Vollzeit und mein Mann arbeitet 3 Schicht, hat auch schon Vollkonti gearbeitet. Bei Freundinnen übernachten klappt leider auch noch nicht. Seit Monaten geht es mir immer schlechter. Aufgrund von mangelnder Betreuung bin ich zu Hause geblieben und habe meinen Beruf erstmal auf Eis gelegt. Als meine Tochter in die Schule kam, wollte ich wieder anfangen zu arbeiten. Aber Betreuung gibt es nur mit Arbeitsvertrag und Arbeit gibt es nur, wenn die Betreuung gesichert ist. Ergo bin ich weiter zu Hause. Nun wollte ich eine Mu-Ki-Kur beantragen, um mal einen klaren Kopf zu bekommen. Heute war ich bei meiner Hausärztin und die meinte zu mir, ich solle doch erstmal arbeiten gehen. Ich hätte doch das grundlegende Problem unzufrieden mit mir selbst zu sein und das alles am Kind auszulassen. Komisch, dass die Mitarbeiterin der Caritas (die ich um Rat gefragt habe) und der Kinderarzt der Meinung sind ich mache alles richtig, um meiner Tochter die nötige Unterstützung zu geben. Meine Ärztin ist hat wörtlich gesagt: " Ich kenne genug Frauen mit 2-3 Kindern die auch noch arbeiten und alles super hinbekommen. Warum können sie das als Hausfrau nicht." Ich frage mich nun, ob ich wirklich als Hausfrau einfach kein Recht auf eine Kur habe? Bin ich weniger Wert, weil ich nicht arbeite? Warum wird man einfach nicht für voll genommen? Muss ich erst in eine Depression geraten, damit mir geholfen wird? LG Mel

von Fraggel26 am 07.05.2014, 11:41



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Was hast du denn für eine Hausärztin!?! Es ist doch egal, ob du Hausfrau bist oder nicht! Wenn du ausgelaugt bist und Hilfe brauchst, dann steht dir das auch zu! Ich bin auch Hausfrau und war jetzt erst zur Kur gewesen. Hol dir den Antrag. Lass den einen Teil für`s Kind beim Kinderarzt ausfüllen. Und den anderen Teil muss eigentlich deine Hausärztin ausfüllen. Wenn die das nicht machen will, dann geh zu einem anderen Arzt. (Weiß nicht, ob das auch der Gyn ausfüllen darf. Frag einfach mal nach.) Und ansonsten entscheidet ja sowieso nicht der Hausarzt, ob du zur Kur fahren darfst oder nicht. Versuch es einfach. Und lass dich nicht einfach abwimmeln! Ich weiß, wie es ist, wenn man keine Familie in der nähe hat, der Mann 3-Schichten arbeitet und das Kind super anstrengend ist... Ich wünsche dir viel Glück!

von Schrumsel am 07.05.2014, 14:39



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Hallo Du das ist ja mehr als unverschämt von deiner Ärztin, gehe woanders hin. Ich drücke dir die Daumen. LG Merry

von Merry am 07.05.2014, 18:18



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hat nen Kindermädchen und ein Mann der pünktlich zu Hause ist und sich dann um die Kinder kümmert..................Und gar keine Ahnung.Was ist den mit den MÜttern, die alles wuppen - dürfen die doch dann eigentlich auch nicht!? Sorry, aber such Dir nen andern Arzt!Und der Ärztekammer solltest Du nen Brief schreiben - ich würde sagen, die Dame hat ihren Beruf weit verfehlt! LG chrissie

von Aprilscherz2000 am 08.05.2014, 06:50



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Ich war gestern echt perplex und dachte ich höre nicht richtig. Sie hat mich auf jeden Fall zum letzten mal gesehen. Wenigstens hatte sie mir schon vorher den Zettel für den Antrag ausgefüllt. Den Antrag habe ich auch direkt abgeschickt und hoffe jetzt auf eine Zusage. Liebe Grüße von einer frustrierten Hausfrau

von Fraggel26 am 08.05.2014, 09:09



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Ich bin auch Hausfrau und meine Kinderärztin kam mir auch blöd. Habe die Selbstauskunft lag und breit ausgefüllt und war bis jetzt 3 mal zur Kur. Ich würde die Ärztin melden und sofort einen anderen aufsuchen.

von kleened am 08.05.2014, 11:08



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Hallo, "nur" Hausfrau sein ist manchmal stressiger als "auch noch" zu arbeiten. Es ist ja nicht immer die Arbeit UND die Familie, die einen fertig machen. Die Ärztin ist echt das Letzte, aber gut, dass sie wenigstens trotzdem das Artest ausgefüllt hat. 'Genehmigt muss die Kur - glaube ich .- sowie so werden. Man hat ein Recht auf eine MKK alle 4 Jahre. Ich wünsche dir viel Glück und dann gute Erholung.

von Tanja30 am 08.05.2014, 22:08



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Fakt ist, dass die ganzen Krankenkassen vor drei, vier? Jahren die Zügel etwas fester angezogen haben. Sprich, man stimmt einer Kur heute nicht mehr "einfach so" zu. Und ich habe es auch im Freundeskreis erlebt, dass man erstmal das Privatleben der Person abgeleuchtet hat - und hier sieht man halt "nur" (das ist nicht böse gemeint) eine verheiratete Hausfrau, wo der Mann zwar in Schichten arbeitet aber eben auch mal DA ist und ein Kind. Was wird man als Kasse vorschlagen? Entspannungskurse, Yoga, Selbsthilfegruppen und das vor Ort bei Dir daheim. Wenn Dein Kind dann auch noch (GsD) eigentlich kerngesund aber einfach nur ein wenig schwierig ist, wird man ihm Ergo oder sonstwas verordnen. Was Du aber auch selbst mal in die Hand nehmen könntest, wenn es so schlimm ist. NUR eine Kur hilft dann da eh nicht. Ich denke, deshalb wird man ablehnen, weil man den Kurnutzen bei Dir wahrscheinlich nicht sehen wird. Oder auch noch nicht den Schweregrad. Was nicht heißen soll, dass ich nicht glaube, dass auch durchaus "nur" Hausfrauen auf Kur gehen sollten. Guck mal, ich bin Single und alleinerziehend und das seit 10 Jahren, der KV kümmert sich nicht, ich arbeite 42 h Vollzeit. Mein Kind hat ADHS, nimmt Medikamente und ist in ambulanter Therapie. Er hat seit seinem 4. Lebensjahr diagnostiziertes Asthma, genau so wie ich... merkst was? Das ist wie gesagt alles nicht bös gemeint, ich schreibe Dir nur aus der eventuellen Sicht der Krankenkasse.

von Holzkohle am 09.05.2014, 14:47



Antwort auf Beitrag von Tanja30

Job suchen oder wie soll man das verstehen. Sicher gibt es auch Hausfrauen die es nötig haben aber wie Holzkohle schon schrieb. Das Kind geht in die Schule (man kann in der Zeit die Zeit nutzen und frei einteilen, Termine, Therapien etc.), man hat einen Mann der mitverdient (fehlt in Hkohles Beispiel da hat man eine Mehrfachbelastung weil man Haushalt, Kind und das finanzielle Alleine stemmen muss) Und ohne es böse zu meinen und mehr Hintergründe zu kennen (vielleicht gibt es ja auch Pflegebedürftige Angehörige) sehen Ärzte wohl diverse Fälle und da ist die Alleinerziehende mit 1 oder mehreren Kindern und dann noch berufstätig wohl in einer anderen Position wie eine Hausfrau die sich nur um den Haushalt und ein Kind kümmern muss was sogar noch in die Schule geht also Zeit vorhanden sein sollte. Ich bezieh mich jetzt nicht unbedingt nur auf das Ausgangsposting sondern wollte nur die Sicht der Ärzte darstellen

Mitglied inaktiv - 09.05.2014, 18:34



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

mein Hausarzt wollte es mir gar nicht erst ausfüllen, hab dann auch gewechselt und sofort ne zusage bekommen. Ich war auch nur Hausfrau zu der Zeit, allerdings mit 3 Kindern, wovon 2 AD(H)S haben und die kleine zu der Zeit alle 2 Wochen krank. Mein Mann war auch in Schichten arbeiten, was ich als Hausfrau tatsächlich ne erleichterung fand, da er gefühlt mehr zu hause war, als würde von morgens bis abends gehen. Trotz vollzeit/Schicht langte das Geld nicht weil geringverdiener was alles extrem belastend ist. Ich hatte allerdings vorher schon einiges an therapien durch. Denn wenn die Kinder morgens aus dem Haus sind, hat man Zeit und die muss man, wenn man sie für sich braucht, sich dann ach für sich nehmen und in dieser zeit entspannen, schwimmen, yoga, sauna, therapien usw, machen. Zeit dazu ist nun wirklich genug. Das soll nicht heißen dass ich dir das nicht gönne, nur eben ein wenig auch die ärztin verstehen kann. Denn mit einem Kind was morgens in der Schule ist, hat man den vormittag zeit und wenn man die eben braucht nimmt man sich diese anstatt zu putzen.

von Luni2701 am 11.05.2014, 11:04



Antwort auf Beitrag von Fraggel26

Hallo. An deiner stelle hätte ich mir auch einen neuen arzt gesucht. Die entscheidungsgewalt über den antrag obliegt nicht nur der krankenkasse, sondern vielmehr dem medizinischen dienst der krankenkasse (MDK). Dieser wird grds. zwar nur stichprobenartig heran gezogen, wird aber in der praxis bei jedem fall befragt. Ich war schon mehrmals bei MDK-beratungen dabei und habe bemerkt, dass es wirklich schwer ist, eine mütterkur zu bekommen. Falls es abgelehnt wird - geh in widerspruch. Und überlege dir, ob es nicht vlt besser wär ohne kind zu fahren.

von oi!89_90 am 11.05.2014, 19:05



Antwort auf Beitrag von oi!89_90

Hallo, Ich finde, selbst wer "nur" Hausfrau und Mama von nur einem Kind ist, muss sich erholen dürfen-vor allem wenn man nicht die Familie als Unterstützung hat. Die Krankenkassen versuchen zwar häufiger wohl die Kur abzulehnen, aber man hat ein Recht auf eine Kur. Wenn der Antrag von der KV abgelehnt wird,die müssen ja genehmigen- der Arzt gibt nur eine "Empfehlung" sollte man Widerspruch einlegen. aber die Ärztin würde ich wohl auch wechseln. Wie arbeitet sie? "Ach. stellen Sie sich mit Ihrer Bronchitis nicht so an. seien sie froh dass Sie keinen Herzinfarkt hatten! ??? aus Wikipedia: Die gesetzlichen Grundlagen für Mutter-Kind-Maßnahmen sind in § 24 und § 41 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) verankert. Ein Anspruch auf eine Vorsorge-Maßnahme besteht, um eine Schwächung der Gesundheit, die in absehbarer Zeit voraussichtlich zu einer Krankheit führen würde, zu beseitigen, einer Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung des Kindes entgegenzuwirken, Krankheiten zu verhüten oder deren Verschlimmerung zu vermeiden oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Medizinische Vorsorgemaßnahmen nach § 24 SGB V werden immer stationär erbracht, auch ohne dass ambulante Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft worden sind (§ 24 Abs. 1 Satz 4 i.V.m. § 23 Abs. 4 Satz 1 SGB V).

von TeMaHe0910 am 11.05.2014, 22:33



Antwort auf Beitrag von Fraggel26

Hallo, die Reaktion Deiner Ärztin finde ich auch nicht korrekt, allerdings kann ich sie auch etwas verstehen. Heute beantragen viele Menschen ne Kur, die es wirklich nur als billigen Urlaub ansehen. Ich selbst war 2010 mit meinen damals 2 Kindern (damals 7 und 4) zur Kur, auch nur als Hausfrau. Es war sehr schwer, diese genehmigt zu bekommen, trotz das mein Sohn ne 30%ige Behinderung hat und die Große sehr infektanfällig war/ist. Noch dazu, war meine Mutter in dem Jahr davor (waren im Juni zur Kur) an Brustkrebs erkrankt, mein Vati im März des Jahres verstorben und meine Oma schwer Allzheimer erkrankt und musste gepflegt werden (verstarb im Okt. 2010). Mein Mann ist selbstständig und oft monatelang in ganz Deutschland unterwegs (kam max. am Wochenende Heim). Ich hatte zu dem Zeitpunkt der Kurbeantragung wirklich sehr viel physischen, wie auch psychischen Stress und trotzdem sollte die Kur erst abgelehnt werden. (wurde dann zum Glück doch gleich genehmigt) Zur Kur habe ich viele verschiedene Menschen kennengelernt, viele auch mit schweren Schicksal, die es schwer hatten ne Kur genehmigt zu bekommen, weil die "leichten" Fälle einfach die Plätze der anderen "wegnehmen". So gab es z.B. ne Familie, die alle 2 Jahre fährt (erst sie, dann 2 Jahre später der Mann, dann wieder sie...). Er saß schon morgens mit der Bierflasche vorm Kurheim, die Kinder wurden den ganzen Tag in die Betreuung gegeben, Therapien liefen kaum... Das ist ärgerlich, vorallem für Eltern, die wirklich durch die Kur was erreichen wollen. Nächstes Jahr dürften wir wieder nen Antrag stellen, ich werde es (jetzt mit 3 Kindern) versuchen, denn die letzte Kur hat uns 3 damals sehr sehr gut getan. Allerdings stehen die Erfolgsaussichten nicht gerade gut.

von Bine1082 am 12.05.2014, 09:13