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"verspätete" Einführung einer neuen Sprache

Thema: "verspätete" Einführung einer neuen Sprache

Meine Maus ist fast 11 Monate alt. Mein Mann und ich, wir sprechen gemeinsam deutsch, ich habe aber eine andere/zweite Muttersprache. Da wir im letzten Jahr ziemlich viel durch Europa (nicht-deutschsprachige Länder) umgezogen sind, habe ich entschieden mit meiner Maus deutsch zu reden, der Papa ist ja nur spät abends bzw. am WE da. Jetzt sind wir aber wieder im deutschsprachigem Umfeld. Ich möchte sehr gerne, dass meine Tochter auch meine andere Sprache erlernt. Allerdings weiß ich nicht, ob sich das jetzt noch einführen lässt, da ich bis jetzt deutsch mit ihr gesprochen habe. Was meint ihr? Zu meinerzeit habe ich die andere Sprache von meiner Oma gelernt. Es gibt aber keine andere Person, die mit meiner Tochter meine Sprache sprechen könnte. Hatte mir schon gedacht, tagsüber mit ihr deutsch zu reden und abends, wenn der Papa da ist, die andere Sprache? Was würdet ihr empfehlen?

von blah am 10.10.2011, 21:52



Antwort auf Beitrag von blah

Hej! Generell würde ich ja sagen,d aß Du deine 2. Muttersprache ausschließlich reden solltet, zumindest solange der Vater (der sie nicht versteht?) nicht dabei ist. Je mehr Dein Kind sie hört, umso mehr lernt es sie ja uch. Und Umgebungssprache ist stark!!! Dein Kind spricht ja selbst erst wenig, at allerdings sicher bereits gespeichert, wie Ihr redet. Daher würde ich in den ersten Wochen die neue Sprache vielleicht möglichst mit Liedern und Bilderbüchern und kleineren Dingen einführen - so daß das Kind sich an den Klang gewöhnt und Du ihr nicht gleich sprachlich fremd (vor-)kommst. Da es ja noch Begriffe lernt, die du vielleicht hochhälst und auf die Du zeiogst, würde ich da gleich die neuen Wörter einführen. Und dann kommen ja automatisch kleine Sätze wie: Ja, das ist ein Löffel. Nun nehme wir den Löffel. Wo ist der Löffel? Schau, wie Dein Kind reagiert und erhörhe die Sprachezit in der Nicht-Umgebungssprache uznehmend und vorsichtig, aber ständig. Es gibt keinen Grund, warum Du ausgerechnet, wenn Ihr allein seid, die Umgebungssprache Deiutsch sprechen solltest - arbeite also daraufhin, (fast) ausschließlich Deine andere Sparche mit ihr zu reden. Sie gewöhnt sich sicher noch bald um, klein wie sie ist. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 10.10.2011, 22:43



Antwort auf Beitrag von blah

Ich habe ebenfalls die Sprache umgestellt und zwar als mein Kind ca. 2 Jahre alt war. Das habe ich von jetzt auf gleich getan, Kind hat zunaechst ein bisschen erstaunt geguckt, aber es war kein Problem. Bei einem 11 Monate alten Baby wuerde ich keine Minute zoegern.

von Pamo am 10.10.2011, 22:46



Antwort auf Beitrag von Pamo

Danke euch! Soll ich eine Weile gleichzeitig 2 Wörter sagen, z.B. "Hund", das sie schon erkennt und das äquivalent in der anderen Sprache? Das mit den Liedern find ich toll! Ab und zu hat sie meine Sprache ja schon gehört, am Telefon/über Skype. Und als ich im Skype zu meiner eigenen Mutter "mama" sagte, hat sie angefangen, die Oma "Mama" zu nennen... Na ja, eigentlich ist sie klein genug, sie müsste es verkraften.

von blah am 10.10.2011, 23:23



Antwort auf Beitrag von blah

Hallo! Also ich finde mit 2 Jahren ist es nicht zuslät es noch zumachen. Ich selber habe erst mit 5 Jahren angefangen die deutsche sprache zulernen und jetzt glaubt mir keiner mehr das ich eigentlich eine andere muttersprache habe;) Kinder lernen sehr schnell, je eher desto schneller. Ich werde versuchen später mit unserem würmchen auch meine muttersprache zureden. Natürlich nur wenn der papa nicht dabei ist ansonsten werden wir deutsch sprechen! LG

von Aprilkugel am 11.10.2011, 00:12



Antwort auf Beitrag von Aprilkugel

Ich finde, dass es noch nicht zu spaet ist, ihr auch Deine Muttersprache beizubringen. Ich wuerde die Worte nicht in beiden Sprachen sagen. Einfach das Wort in Deiner Sprache sagen und auf den Gegenstand zeigen. Ich wuerde so wenig wie moeglich deutsch sprechen. Irgendwann wird deutsch ohnehin die dominante Sprache sein (durch KiGa, Schule, Freunde). Ich sollte mit 3 Jahren italienisch lernen, wollte aber nicht. Da wurde das Projekt "Mehrsprachig aufwachsen" abgebrochen. Ich konnte mich jahrelang mit einen Teil meiner Verwandten nur mit Hilfe anderer, die uebersetzt haben, unterhalten. Ich bin dann als Erwachsene erst ein paar Wochen und dann mehrere Monate (da konnte ich ein Berufspraktikum machen) nach Italien gegangen und habe die Sprache gelernt. Danach habe ich noch woanders gelebt und bin dann wieder nach Italien gezogen. Mittlerweile spreche ich fast akzentfrei italienisch und mein Kind spricht akzentfrei deutsch (ich spreche mit ihm nur deutsch).

von germanit1 am 12.10.2011, 17:03