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Deutsche Werte ... ?

Thema: Deutsche Werte ... ?

Hallo, ich dachte, ich bringe mal ein aktuelles und für unsereins nicht uninteressantes Thema hier auf. Es wird in der Politik so viel geredet über Integration, Einbürgerungstests, Deutsche Werte, Deutsche Kultur usw. Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass die Mehrheit der Deutschen einen solchen Test nicht annähernd bestehen würde und somit eigentlich fairerweise ihre Staatsbürgerschaft abgeben müsste. Die andere Frage, die mich wirklich beschäftigt ist, was bitte sind Deutsche Werte? Mich würde da vor allem mal die Meinung der deutschen MitbürgerInnen interessieren. Es wird immer mit solchen wuchtigen Begriffen umhergeworfen, aber ich glaube, wir nehmen diese manchmal zu leicht und unkritisch an, ohne uns mal zu fragen, was eigentlich dahinter steckt. Meiner Meinung nach sollten sich Politik und Gesellschaft eher auf die (katastrophale) Bildung im Lande konzentrieren. Aber wahrscheinlich besteht daran gar kein ehrliches Interesse und es kommt mit der Bildung wie mit der Altersvorsorge - jeder muss allein zusehen, wo er bleibt. Und die Deutsche Kultur,..nun ja,..es ist leider gerade die homophobe Masse, die sich so gern darauf beruft und so wenig Ahnung davon hat...läuft ja auch nicht auf RTL.. Aber zurück zur kuriosen Frage: Was sind Deutsche Werte? lg galia

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 12:31



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Tja, das kann ich dir leider auch net beantworten... auch wenn ich, laut meinem Perso, deutsch bin... Mit dem Einbürgerundtest stimme ich Dir vollkommen zu: Wollen doch Politiker, die die Fragen selbst net mal beantworten können, ihn einführen-UNMÖGLICH! Deutsche Werte- das ist wohl relativ... Da denkt jeder anders drüber... Lieben Gruß

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 12:58



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Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 13:00



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Also,wo soll ich anfangen... ich habe eine mischehe...aber wir sind beide deutsch, mein mann wurde vor 6 jahren eingebürgert und dazu mußte ich nachweisen,daß 6 Generationen rein deutsch sind (MAN ACHTE AUF DAS WORT REIN ). deutschtest jetzt,welcher im moment verlangt wird,ich weiß nicht wir leben in bawü und mein schwager war letzte woche( er ist moslem,wie mein mann auch) er hatte nicht eine frage von denen die immer erwähnt werden in den medien. Ich bin eine REINE deutsche und weiß nicht was die deutschen werte sind. das was ich weiß,ist das ich glücklich bin mit meinem mann und meinem 4,5 monatigen sohn und hoffe,das die tolleranz mal etwas besser wird. und selbst wenn die echten deutschen nach dem test ausgebürgert werden müßen..... eure ivonne

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 14:22



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Was, Du musstest nachweisen, dass 6 Generationen 'rein' deutsch sind??? Da bin ich glatt sprachlos..

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 16:26



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hallo, leider ja, habe das aber dem amt überlassen und dafür die nachforschungen bezahlt,weil vater lebt nicht mehr und mutter von ihm auch nicht( und das 6 generationenforschen gilt für mutter und vater. Ist kein witz!!!!!

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 19:16



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Deutsche Werte, was ist es? Schiller, Goethe, VW, Mercedes, BMW, Sauerkraut mit Ripchen, Biergarten und Weisswurst? Keine Ahnung, obwohl ich es neben BWL teilweise studiert habe. Ich lebe als Französin seit 11 Jahren in Deutschland und könnte den Test, was in Hessen kreiert wurde nicht ausfühlen, obwohl ich behaupte schon zur gebildeten Bevölkerung zu gehören. Meiner Meinung ist das Schikane (richtig geschrieben?). Selbst 50% von den Bundestagsabgeordneten können die meisten Fragen nicht beantworten. Mit ist es egal, ich lege keinen Wert auf einem Deutschen Pass und habe schon lange eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis.

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 18:20



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.... das selbst Reich-Ranitzki (der Literatur-Papst, schreibt man den so?) zugegeben hat diesen Hessen-Einbürgerungs-Test nicht bestehen zu können!!!!! Und wir sind z.B. gerade letztes Jahr nach Spanien gezogen! Ich spreche inzwischen zwar ein paar Brocken spanisch, aber mich dürfte niemand etwas über das Land fragen. Alles was ich weiß, weiß ich aus deutschen Reiseführern, aber ob da wirklich alles so stimmt ...... Die Frage ist ja auch wann soll man einen solchen Test machen? Nur wenn man deutscher Staatsbürger werden möchte, darauf verzichten doch dann die meisten, oder wofür ist der Test/Einbürgerung gut! Ich bin da nicht soooooo informiert muss ich zugeben. *schäm* Aber nun zu den deutschen Werten: Ich weiß das es im allgemeinen ersteinmal einen negativen Gedanken hervorruft, aber für mich persönlich wären das z.B: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Geradlinigkeit, alles Werte die bei Managern in Spitzenpositionen im Ausland sehr geschätzt werden. In der Hotellerie sind z.B. 70% der Topmanager Deutsche! Nicht falsch verstehen!!!! *lächel*

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 19:28



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Ich stimm dir im Punkt Sprache voll zu. Schon allein die Frage nach der Rechtschreibung ... Ich schreibe weder nach der Alten, noch nach der Neuen. Auch diese Weil-Sätze hört man überall, da krümmt sich mein Magen. Unter Deutschen Werten verstehe ich auch Tradition. Z.B. Volkslieder, Bräuche... Ich bin in den 60ern geboren. Meine Eltern versuchten schon noch mir Traditionen zu vermitteln. Eine große Familie, viele Verwandte usw. hatten wir nicht. Alle aus der Familie waren in den Nachkriegsjahren der Arbeit hinterher gezogen. So ist meine Verwandtschaft überall in Deutschland verstreut. Volklieder in der Schule? Deutschtum? Fehlanzeige. In der 4. Klasse wurden wir mit dem Thema 'Guiseppe ist kein Außenseiter' konfrontiert. Wobei wir nur Japaner, Schweden und ich glaube Jugoslawen in der Klasse hatten. Die sprachen aber alle astreines Deutsch. Ihre Namen waren auch nicht so ungewöhnlich, kurz gesagt sie vielen nicht auf. Und uns kam diese Unterrichtseinheit ziemlich absurd vor. Vielleicht auch dadurch, dass unsere alte, verschrobene Klassenlehrerin immer Gi-u-seb-be sagte. Was uns damit klar gemacht wurde (einmal überspitzt gesagt): 1) Ausländer darf man nicht angreifen 2) Ausländern darf man nicht seine Werte aufzwängen 3) Ausländer sind unsere Gäste und so sind sie zu behandeln (also mit Vorrechten) Eine etwas merkwürdige Unterrichtseinheit, die ich aber nie vergessen werde. In der weiterführenden Schule wurde in Musik das Thema "deutschsprachiges Lied" umgangen. Englische Shanties wurden im Chor gesungen. Selbst unser geliebtes Segelschiffchen-Lied wurde kurz vor dem Auftritt gestrichen. In den Jahrgangsstufen 7 bis 10 gab es jedes Jahr das Thema 'Drittes Reich'. Uns wurde unmissverständlich klar gemacht wohin eine Deutschtümelei führen kann. In der Oberstufe änderten sich die Themen und alles bezog sich mehr auf die Religion. Und den Fanatismus. ... Und wohin es führen kann, wenn alle alzu religiös sind, die Kirchen zu viel Macht haben und Kriege angezettelt werden. Da man als Kind/Jugendlicher ja noch biegsam ist und sowieso eher auf englischen Songs steht, hat uns das alles nicht sehr berührt. Wir haben es hingenommen. Aber einigen 'alten' Klassenkameraden und mir fehlt absolut die Tradition. Deshalb stört es mich, wenn im Fernsehen von Deutschen Werten gesprochen wird. Was wissen wir denn noch davon? Was ich mir wünsche: Das in Deutschland alle ein wenig mehr Rücksicht aufeinander nehmen. Das der südländische Nachbar, der gegen 22 Uhr so richtig in Schwung kommt es akzeptiert, dass die Lautstärke runtergedreht werden kann. Dass die Freundin meiner Tochter auch an Ostern zu uns kommen darf. (Moslems, Vater ist streng gläubig und verbietet das) An unserem Ort gibt es viele Portugiesen. Daher auch eine Portugiesische Schule. In die dürfen aber nur Kinder gehen, die Eltern mit portugiesischem Pass haben. Schade. Wo bleibt Mulit-Kulti, wenn alles nur einseitig ist. Und ich möchte nicht schief angesehen werden, wenn ich deutsche Wörter benutze statt die so beliebten englischen Ausdrücke. Was haben screen, keyboard, download in der deutschen Sprache verloren? Ich finde viel mehr, die Regierung könnte es ein wenig steuern, dass wir alle gemeinsam eine neue deutsche, respektvolle Tradition aufbauen. Wir Deutschen sind ja allem Neuen aufgeschlossen und nicht nur die Kinder haben an z.B. Halloween Spaß. Bei uns wird das Johannisfest gefeiert. Ist im Juni. Aber nicht, weil die Dorfbevölkerung hier einen auf Tradition macht, sondern weil die portugiesische Bevölkerung ihr Sao Jao Fest feierte und es nun zum Volksfest wurde. Wichtig für eine deutsche Staatsbürgerschaft ist MIR nicht das einwandfreie Beherrschen der Sprache, sondern die Bereitschaft des friedlichen Miteinanders. Liebe Grüße Sommerblume

Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 21:26



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Warum unterschätzt du das Thema? Hast du je mal einen Test für USA gemacht und welchen Fragen du dich beugen musst...??? Und das gilt nicht nur für USA. Schweiz, Frankreich.... Bei mir wurde gefragt, was passiert, wenn die Schlafzimmer Tür zu ist. Ich musste einen Test ablegen, in Sachen Englisch Kenntnisse und mich auf der Botschaft in Frankfurt richtig ausquetschen lassen wie eine Schwerverbrecherin... Ich finde diese Fragestellung ok und ich finde auch es sollte nicht unbedingt jedem (lassen wir politsche Flüchtlinge ausser acht) ermöglicht werden, nach deutschland zu kommen. Wir sind eh schon verarmt...wer soll das alles noch zahlen. Ich lebe, nun alleinerziehend mit Job, um den ich hart kämpfen musste, an der Armutsgrenze. Mich fragt keiner, wie ich mit meinem deutsch-amerikanischen Kind über die Runden kommt. Von der amerikanischen SEite kommt übrigens kein Pfennig.... das nur mal so am Rande. Es ist egal, ob wir als Deutsche das wissen müssen, wir sind von Geburt an deutsch (das musste ich so bei meinen Scheidungspapieren angeben, wie ich zur deutschen Staatsbürgerschaft kam)... Ich will hier nicht fremdenfeindlich erscheinen, aber ich denke schon, dass zukünftige Bürger schon etwas von deutscen Sitten (wie Volksmarching on Sundays...) wissen sollten. In Amerika ist pateriotismus hochgeschrieben und frag die mal ob sie wissen wo europa liegt?! annika

Mitglied inaktiv - 21.03.2006, 14:06



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Hallo Annika, hm,.. müssen wir uns denn im Ernst an den USA messen? Die sind meiner Meinung nach kein Vorbild, dem man in allem nacheifern sollte und der US-Patriotismus ist auch nicht ganz von der gesunden Sorte. Ich verstehe sehr gut, dass es genug Menschen in und aus Deutschland gibt, deren Leben auch nicht leicht abläuft, aber was stören Dich denn Ausländer? Eine sehr große Zahl eben dieser Ausländer arbeitet hart hier in Deutschland, viele von ihnen sind selbständig und schaffen so sogar Arbeitsplätze, zahlen auch Steuern und so sehr man sich auch Mühe geben mag, es wird einem nicht immer leicht gemacht Ausländer in Deutschland zu sein..ich würde daher wirklich nicht nach In- oder Ausländer unterscheiden. Wer hier ist, sitzt in einem Boot. Dass gar nicht wenige Deutsche in der ganzen Welt verstreut leben und auch gern mal emigrieren, wird ja auch als Selbstverständlichkeit gesehen. Und was sind denn die 'deutschen Sitten', die sich die Neuzuziehenden zueigen machen sollten? Die Deutschen sind im Allgemeinen weder als sonderlich gastfreundlich und aufgeschlossen, noch als besonders hilfsbereit und solidarisch untereinander bekannt. Ihr Auftreten im Ausland lässt in der Regel auch sehr zu wünschen übrig. Die Ausnahmen sind wohltuend aber eben Einzelfälle. Wenn es hier in Berlin nicht so viele Türken, Araber, Russen und andere gäbe, wüsste ich wirklich nicht, ob ich hier leben wollen würde und erst recht nicht, wo ich einkaufen sollte. Das Leben und die äußeren Umstände werden für alle härter und das überall. Ich verstehe gut, dass das für eine alleinerziehende Mutter in besonderem Maße gilt, nur ist es ein altes und falsches Vorurteil, dass die Anwesenheit von Ausländern die sozio-ökonomische Situation im Lande besonders (negativ) beeinflusst. Und dass wir in Deutschland "verarmt" sein sollen - das ist schlichtweg eine Anmaßung gemessen am Gesamtbild der Menschheit. Es geht uns in diesem Land noch verdammt gut und das auf Kosten eben der Menschen, von denen einige versuchen sich ein etwas würdigeres Leben für sich und ihre Kinder z.B. in Deutschland aufzubauen. Es hapert natürlich an der Verteilung auch in westlichen Ländern..aber daran ist das System schuld und sicher nicht 'die Ausländer'! viele grüße galia

Mitglied inaktiv - 21.03.2006, 20:21



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Annika, da denk ich ganau wie Du. Ich hab den Test für Amerika noch vor mir. Hab auch von bekannten gehört, dass es furchtbar ist. Ich hätte da mal eine Frage. Du warst auch mit einem Ami verheiratet oder?

Mitglied inaktiv - 21.03.2006, 20:30



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Solche Beiträge bitte im Forum "Aktuell" bringen. Da gehören diese Beiträge hin. Wenn ich jetzt nicht zufällig in dieses Forum geschaut hätte, hätte ich es sicher verpasst. Es hat ja schließlich nichts mit diesem Forum zu tun. Aber ich bin mir sicher, dass man sehr viel darüber schreiben kann. Ich bin nicht die jenige, die es stört, dass hier in diesem Forum über Politik und allgemeines diskutiert wird. Da haben sich andere beschwert. Und ich muss ihnen Recht geben. Also ab ins Nachbarforum:))

Mitglied inaktiv - 22.03.2006, 10:15