Wir leben in D und meine Kinder sind d/portugiesisch - und gestern hat uns die Nachricht ereilt, dass unsere Kinder (2. und 6. Klasse) ab Januar eventuell keine portugiesische Schule mehr haben, weil sowohl die Lehrer entlassen, als auch portugiesische Botschaften geschlossen werden sollen.
Im Moment geht der Unterricht nur weiter, weil die portugiesischen Lehrer bei Kündigung ein Anrecht auf Entschädigung hätten, die der portugiesische Staat im Moment nicht aufbringen kann - was für Aussichten.
Schade, dass an der Bildung gespart werden soll.
Das musste ich einfach mal posten, ich denke, ihr versteht, welch ein Verlust dies für uns bedeuten würden. Die Kinder lernen nämlich nicht nur lesen und schreiben, sondern auch Lieder, Gedichte, Geschichte, Erdkunde und meine Kinder gehen gerne hin - es werden Feste gefeiert - gerade gestern ein Maronenfest und obwohl ich schon über 20 Jahre mit meinem Mann zusammen bin, lerne selbst ich durch die Schule noch einiges an Sitten und Gebräuchen.
viele Grüße und drückt uns mal fest die Daumen, dass es weitergeht!
A.
von
Aprilbaby
am 29.10.2011, 14:50
Hej A.!
Ja, den Kummer kann ich verstehen.
Portugal ist aber EU-Land.
Von daher ist Dtld. verpflichtet, für Muttersprachenunterricht zu sorgen, vielleicht regt Ihr das mal ernsthaft in Eurer Gemeinde an (von selber kommen Kommunen aus Ersparnisgründen natürlich nicht so gerne darauf.
Ihr seid doch anscheinend genug, Lehrer könnte man auch finden - also: Kämpft.
Muttersprachenunterricht in EU-Sprachen ist EU-Recht!!!
Da muß erst die gesamte EU tätig werden, bevor das so einfach abgeschafft werden kann (haben die Dänen wohl eingesehen, als sie vor Jahren,als damals die KOnservativen an die Macht kamen, streichen wollten: Das ging nur mit Türkisch, Somalisch etc. - eben Sprachen,die keine EU-Sprachen sind).
Gruß Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 29.10.2011, 16:04
Ich kann mich nur DK-Ursel anschliessen.
Der Portugiesischunterricht ist Euer Recht. Kaempft dafuer! Gerade wo der Unterricht ja so gut zu sein scheint.
Ich hatte bei der Schulanmeldung auch erwaehnt, dass wir ein Anrecht auf muttersprachlichen Deutschunterricht haben. Mir wurde geantwortet, dass kein Geld da waere. Ich habe nichts unternommen, weil ich keinen Kontakt zu anderen Deutschen mit Kindern im Grundschulalter habe und ich auch befuerchte, dass sie den Deutschunterricht (falls ich was unternommen haette erfolgreich gewesen waere) dann fuer alle Kinder im Hauptort der Insel machen wuerden (ca. 20 Minuten eine Fahrt). Das wird zu viel. Die Kleinen haben in der 1. Klasse schon jeden Tag von 8 - 13 Uhr Unterricht (mit nur einer 15 minutigen Pause zum Essen und eventuell noch einer 20 minuetigen Pause auf dem Schulhof). Dazu kommen noch 2 1/4 Stunden Unterricht an einem Nachmittag. Dazu kommen noch die Hausaufgaben. Meiner ist letztes Jahr dann noch 2 Mal in der Woche jeweils 1 Stunde zum Sport gegangen. Im Moment geht er an einem der Tage zum Biowatching. Wir haben jetzt mit dem Trainer gesprochen und er darf 1 Mal in der Woche zum Training gehen.
Deutschunterricht machen wir am Wochenende zu Hause. Wir haben jetzt auch unsere 1. Englischstunde gemacht. Lief nicht schlecht. Englischunterricht haben sie in der Schule nachmittags. Fuer meinen ist das mit dem Nachmittagsunterricht zu viel (und nicht nur fuer ihn). Die Lehrerin scheint das begriffen zu haben und auch dass ich gut Englisch kann und sie hat mir auf dem Elternabend einen Teil des Unterrichtsmaterials gegeben (den Rest bekomme ich in den naechsten Tagen).
von
germanit1
am 30.10.2011, 17:06
Bei uns hat gerade eine bilinguale Schule (mit Doppelzweig Englisch-Französisch oder Englisch-Deutsch) wegen Kürzung der Gelder geschlossen - und wird nach den Weihnachtsferien wieder öffnen!
Gelder sind zwar aus bisheriger Quelle keine mehr da, aber die Eltern haben sich zusammen getan und gekämpft, eine Elterninitiative gegründet und nun hat sich die Regierung der Sache angenommen und wird die Schule übernehmen. Wie die Finanzierung aussehen soll steht noch aus, aber es gibt eine schriftliche Zusicherung dass Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden damit die Schule nach wie vor für die Eltern kostenlos bleibt. Die Schule befindet sich ausserhalb Oxfords, und es besteht durch die vielen Unis und ausländischen Firmen im Umkreis durchaus Bedarf.
Das macht Druck!
LG Katia
von
Kaka_b
am 30.10.2011, 19:15
