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Wie wichtig ist ein zweisprachiger Kiga?

Thema: Wie wichtig ist ein zweisprachiger Kiga?

Hallo, unsere Tochter (deutsch/englisch) wird im Frühjahr 3 und wir haben zwei Kiga-Plätze zur Auswahl. Der eine ist ein deutsch-englischer, der andere nicht. Der "einsprachige" gefällt uns besser - viel kleinere Gruppen, tolles Konzept. Der andere ist aber auch nicht wirklich schlecht und wirbt damit, pro Gruppe eine/n muttersprachlichen Erzieher/in zu haben, die dann auch nur Englisch mit den Kindern sprechen sollen. Mit dem Kleingedruckten "soweit Personal verfügbar" .. also eine Garantie gibt es nicht. Beide KiGas machen neu auf, sodass ich leider nicht recherchieren kann, wie der Alltrag so aussieht. Sind nun unsicher, ob das im KIGA-Alter wirklich so wichtig ist, oder geht das über Lieder singen und bis 10 zählen ohnehin nicht hinaus? Lernt sie ohnehin genug zu Hause? Zu Hause spreche ich Deutsch mit ihr und mein Mann Englisch, sonst niemand. Er arbeitet viel und unter der Woche sieht sie ihn eher wenig. Ca. 2 Monate im Jahr (wochenweise verteilt) ist er beruflich bedingt gar nicht da. Wir haben nicht den Anspruch, dass sie schnellstmöglich perfekt Englisch sprechen muss, aber lernen soll sie es schon, allein schon um mit Oma und Opa reden zu können wenn wir hinfahren. Bisher versteht sie Englisch gut, spricht aber nur einzelne Worte und antwortet immer auf Deutsch.Das ist ja erstmal auch ok so. Ein paar Erfahrungen wären toll! Danke!

von Bjanna am 01.10.2012, 10:23



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Klingt als könnten eure Kinder von etwas Extra-Englisch-Input profitieren. Ich würde mir mal den zweisprachigen Kindergarten näher anschauen: Ist dort einer der Erzieher Muttersprachler? Wieviel Englisch wird dort tatsächlich gesprochen? Oder ist es eher das gelegentliche Singen von nursery rhymes und Fingerspielen, ist es etwas über das deine Kinder weit hinaus sind? Dann würde ich den anderen Kindergarten wählen.

von Pamo am 01.10.2012, 11:06



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Hej! Ja, es scheint immer etwas schwieriger zu sein, wen der Vater die Nicht-Umgebungssprache vermitteln soll. Bei uns stand ein zweisprachiger KIGA gar nicht zur Wahl, wir haben allerdings den nächstliegenden auch wegen konzeptioneller Mängel verwiorfen und sind täglich ca. 3km gefahren, damit die Kinder in einem gut fiunktionierenden KIGA sind. D.h. also für mich zählt klar alles andere als die Sprache - stimmt die dann auch noch, wunderbar. Deutsch aber haben meine Töchter von mir wunderbar gelernt, dafür brauchte ich dann letztendlich keinen deutschen/dt.-sprachigen KIGA. Aber: ich war sicher mehr um meine Kinder als der Vater Deiner kinder, so wie Du es schilderst. Andererseits: Nur der Sprache wegen,die evtl. auch noch auf kleinstem gemeinsamen Nenner vermittelt wird, -- nee, das wäre mir zu wenig. KIGA ist ja so viel mehr als Sprache - und grundlegende Dinge für den Spracherwerb können dort auch einsprachig vermittelt werden! Außerdem: Englisch haben die kinder dann ja auch früh in der Schule, so daß es dort, wenn auch fremdsprachlich, gestützt wird - Englisch haben die meisten von uns ja auch gelernt. Du kannst die engl. Sprache ja zuhause durchaus unterstützen, indem Du auch engl. Lieder singst oder mal ein engl. Bilderbuch vrliest, soviel Dänisch floß auch bei mir ein, und dabei war ich die einzige, die Deutsch vermittelte! Auch Filme solltet Ihr möglichst nur auf Englisch sehen, wenn das Alter dafür da ist. Also, von mir ien klares Plädoyer für das gute Konzept, Sprache untergeordnet. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 01.10.2012, 11:14



Antwort auf Beitrag von Pamo

Leider kann ich das nicht überprüfen, da beide KiGas zum Jahresanfang neu eröffnen. in den bestehenden Kigas hier ist sind keine Plätze frei. Mein Bauchgefühl ist, wenn der deutsch-englische Kiga Muttersprachler als Erzieher findet, werden die auch konsequent Englisch mit den Kindern sprechen. Aber die wachsen ja auch nicht an den Bäumen - wenn Not am Mann ist, werden sie die Stellen also mit Nicht-Muttersprachlern besetzen und denen dann ja auch nicht wieder kündigen können nur deswegen .. schwer zu sagen also!

von Bjanna am 01.10.2012, 11:54



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Danke für eure Antworten! LG

von Bjanna am 01.10.2012, 11:55



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Hej nochmal! das ist blöd, Konzepte schriftlich klingen oft prima, erweisen sich inder Praxis danna ber als Gegenargument. So la sich im Dorfkindergarten damals, daß dieKinder eigenständig entscheiden und bestimmen dürften und so selbständigerwerdensollten. in der Praxis hieß das: Null Motivation für Kinder, die schwierig ins Spiel kamen. Essen wann und wieviel sie woltlen - nix mit gemeinsamem Mittagstisch und leicht kontrollierter Nahrungszunahme. Klamotten - nach Wahl der Kinder, egal wie kalt und naß e swar etc. Das hat sich inzwischen wohl geändert, für meine Kinder hätte es aber zugetroffen und ich habe da lieber den weiter entfernten KIGA gewählt, in dem meine Kinder doch kindgerecht "beaufsichtigt" wurden und doch viel Selbständigkeit, aber eben altersgerecht, lernten. Letztendlich denke ich, die Sprache sollte bei Dir eher untergeordnet sein, nicht nur deshalb, aber Du schreibst ja selbst: Soviele Muttersprachler = PädagogSprachenkonzeot schon mal in Frage gestellt. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 01.10.2012, 12:09



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Dann würde ich das Kind in beiden Kindergärten anmelden und beide abchecken bis du eine Basis für eine Entscheidung hast.

von Pamo am 01.10.2012, 12:19



Antwort auf Beitrag von Pamo

.. genau das hatten wir uns auch schon überlegt. So machen wir das wohl!

von Bjanna am 01.10.2012, 12:24



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hmmm, das ist echt blöd. Weiter fahren ist hier leider keine Option, es muss einer von den beiden werden. Beide Kigas sind weitere "Filialen" von bestehenden Kindergärten, die habe ich mir angeguckt und für super bzw. ausreichend gut befunden, immerhin soviel kann ich überprüfen. Aber am Ende kommt es natürlich auf die Leute an, die täglich da sind - naja, wird schon werden. Aber wir tendieren auch zu dem deutschen Kiga. LG!

von Bjanna am 01.10.2012, 12:28



Antwort auf Beitrag von Bjanna

Meine Kinder wachsen ebenfalls deutsch/englisch auf - allerdings "künstlich", da wir beide deutsche Muttersprachler sind, jedoch einige Zeit in GB gelebt haben. Der Große ging, die Kleine geht in einen bilingualen Kindergarten. Beim Großen hat es mit Sicherheit etwas gebracht - allerdings war es eben nicht nur die Tatsache, dass es muttersprachlich englische Erzieher gab, sondern auch Kinder mit Muttersprache Englisch. Die Kleine kam zunächst in den gleichen Kiga, an den Erziehern hatte sich nichts geändert, aber es gab fast nur noch muttersprachlich deutsche Kinder dort. Ob es nun nur daran liegt oder eben auch an der Tatsache, dass Kidner nunmal verschieden sind - während mein Großer sich schon mit drei Jahren problemlos in Englisch verständigen konnte, beginnt die Kleine erst jetzt mit fast vier sich zu äußern. Verstanden hat sie schon vorher alles, das steht außer Frage, nur gesprochen hat sie eben fats ausschließlich deutsch. "Sind nun unsicher, ob das im KIGA-Alter wirklich so wichtig ist, oder geht das über Lieder singen und bis 10 zählen ohnehin nicht hinaus?" Wenn ein englischer Muttersprachler mit in der Gruppe ist, dann solle es auf alle Fälle darüber hinaus gehen! Ein Kiga, der es mit der Bilingualität ernst nimmt, schreibt sich Immersion auf die Fahnen. da werden dann nicht nur Liedchen gesungen, der englische Muttersprachler spricht grundsätzlich und ausschließlich in seiner Sprache mit den Kindern. Nur wie das umgesetzt wird, das ist immer fraglich. Für Mausi sollten wir erst keinen Platz im alten Kiga des Großen bekommen und haben uns natürlich auch anderweitig umgesehen. Es gab auch Einrichtungen, in denen ein Muttersprachler (evtl. sogar nur mit halber Stelle) für meheree Gruppen zuständig sein sollte. Das wäre dann maximal ein bis zwei Stunden Immersion täglich gewesen - dann kann man es auch lassen.

von platschi am 01.10.2012, 15:56



Antwort auf Beitrag von Bjanna

Frag doch mal ob ihr 1 Probemonat machen koennt.

von germanit1 am 01.10.2012, 16:45