Mehrsprachig aufwachsen

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Wie seht ihr das?

Thema: Wie seht ihr das?

Meiner Meinug nach müsste das deutsche Bildungssystem viel stärker mehrsprachig ausgerichtet werden. Nur so können doch zweisprachig aufwachsende Kinder auch systematisch gefördert werden. Sonst verkümmert die zweite Sprache doch vielleicht irgendwann mal, wenn sie nur zu Hause gesprochen wird, oder? Es gibt so wenige zweisprachige Kindergärten und Schulen in Deutschland und die sind leider meist sehr elitär. Und warum lernen Kinder heute immer noch vor allem Englisch und Französisch in der Schule? Warum nicht selbstverständlich Spanisch? Das mit Französisch verstehe ich einfach nicht.

von AstridHenk am 03.12.2019, 11:11



Antwort auf Beitrag von AstridHenk

Hej! Interessante Fragen, die du aufwirfst. Allerdings vermischst Du m.E. so einiges. Mehrsprachige Erziehung hat ja primär nichts mit dem Scullernen und Erlernen von Fremdsprachen zu tun. Mehrsprachige Erziehung findet in erster Linie zuhause statt,. und zwar nicht aus einem Bildungswunsch geboren (wie bei denen,die ihrem Kind zuhause meist ja Englisch - Deine Frageaufgreifen - : wieso nicht Chinesisch, Russisch etc. - beiibringen wollen, Antwort auf Deine Frage: weil sie das glauben, gut zu können), also, mehrsprachige Erziehung wird ja nicht aus einem Bildungswunsch heraus geboren, sondern findet zuhause statt, weil mind. 1 Elternteil eine andere Sprache als die der Umgebung spricht. Man LEBT also in (mind.) 2 Sprachen, man lernt sie als Muttersprache und eben nicht als Fremdsprache. Darauf kann und muß Schule nur sehr bedingt Rücksicht nehmen, denn wie willst Du alle die verschiedenen Sprachen, die es in den Familien gibt, auf 1 Nenner bringen? Meine Töchter hatten hier in DK später Deutsch als Fremdsprache, das bringt ihnen nichts bis wenig, denn muttersprachlicher Deutschunterricht ja was ganz anderes als dänischen Kindern die Fremdsprache Deutsch beizubringen. D.h. hieße ja, daß Deutschlehrer, die ansonsten für den Fremdsprachenunterricht ausgebildet sind, nun auch noch Deutsch als muttersprachlichen Unterricht lernen müßten - was gar nicht geht: sie selbst sind ja keine Muttersprachler! Andere Kinder bringen dann von Haus aus Englisch, Französisch, Spanisch, Vietnamesisch, Türkisch, Ukarinisch, etc. mit - darauf kann ein Lehrer kaum Rücksichten nehmen, zumal er die wenigstens Sprachen ja auch (gut genug) beherrscht. Das gilt für alle Einrichtungen - wieso sollen die einem englischsprechenden Kind mehr Zuwendung und Förderung angedeihen lassen als einem, das Kurdisch oder Ukrainisch zuhause spricht??? Gerade Englisch verkümmert in unserer Welt nun wirklich nicht, dem kann man ja kaum entgehen! Außerhäusige Einrichtungen sind ja auch nicht dafür da, den Kindern ihre 2. Muttersprache beizurbingen, das tun Eltern - in jeder Muttersprache. Alles andere lernen mehrsprachige kinder ja in der Umgebungssprache wie die einsprachigen Kinder auch ,da sehe ich nun nicht wirklich ein Problem. Was den Fremdsprachenunterricht an Schulen angeht. Nun ja, Englisch zu vertiefen und nicht nur dem TV und Computer zu überlassen, macht wohl Sinn, und je nach Neigung soltle man dann eben die Möglichkeit zu anderen Sprachen fördern. Aberwelche Sprache sollte denn mit welcher Begründung bevorzugt werden? Ist die eine besser als die andere - und warum? Zudem hat das eben auch oft rein praktische Verhinderungsgründe: Meine Tochter hätte brennend gern Italienisch gelernt, gab es an ihrer Schule aber nicht. Ihre Freundin, die in Aarhus, also wirklich für Großstadt, auf ein anderes Gymnasium ging, prahlte zunächst damit, daß man bei ihr u.a. vielen Sprachen AUCH Italienisch wählen könne- de facto war es dann doch nicht möglich, weil der Italienisch- und anderer Sprach-Unterricht wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt wurde und diese Schüler sich danneben doch umorientieren mußten. Du brauchst ja nicht nur Lehrer für jedes angebotene Fach, sondern eben auch genügend Schüler - sonst geht es schlecht bis gar nicht. Ich denke nicht, daß mehrsprachige Erziehung spezielle Schulförderung erfahren muß. Das ist und bleibt ganz sicher Aufgabe des Elternhauses, das ja auch mit den Sprachen lebt. ABER es wäre wichtig, daß die Menschen, die mit solchen Kindern umgehen, ihre bis heute oft noch existierenden Vorurteile über Bord werfen und mehr auf die Vorteile fokussieren und nicht alle Probleme auf die Mehrsprachigkeit abschieben. Wie gesagt, wie und ob man den Fremdsprachenunterricht so ändern kann wie Du das anscheinend möchtest, weiß ich nicht, darzum müssen sich überall die Kultus-(Schulminister kümmern. Mit mehrsprachiger Erziehung hat das jedoch nichts zu tun. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.12.2019, 12:21



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Warum Französisch? Vielleicht, weil es unser Nachbarland ist - anders als Spanien - und insgesamt drei Bundesländer an Frankreich grenzen? Ich lebe in RLP, hier gibt es Grundschulen, die Französisch als erste Fremdsprache anbieten und auch an vielen Gymnasien kann man diese Sprache als 1. FS statt Englisch wählen. Mein Sohn hatte im Kindergarten schon Berührung mit Französisch, da eine seiner Erzieherinnen Französin war. Auch an VHS gibt es hier oft Französisch für Grundschüler. Ich finde das daher überhaupt nicht merkwürdig.

von Salkinila am 03.12.2019, 13:36



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Naja, man kann aber durchaus trotzdem Spanisch befürworten, es ist eine sehr große Wirtschaftssprache, die vor allem nicht nur in Spanien, sondern auch in Lateinamerika und den USA gesprochen wird. Die Frage ist natürlich, nach welchen Gesichtspunkten man bei der Wahl der Sprachen vorgehen soll - es ist ja auchein Argument, das sowohl bei Franz. wie auch Spanisch gegeben wäre, daß men zwar Englisch als 1. oder eine der Fremdsprache(n) anbietet, dannaber eine Sprache aus einer anderen Sprachfamilie als der germanischen - und dann könnte man auch Russisch oder Chinesisch (?) anbieten... Ist halt schwierig, direkt GEGEN Französisch spricht ja nu nauch wirklich nichts! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.12.2019, 15:19



Antwort auf Beitrag von Salkinila

Ein Problem gibt es nur, wenn Kinder, die Franzoesisch als 1. Fremdsprache lernen, umziehen und an der neuen Schule Englisch als 1. Fremdsprache gelehrt wird und sie dann den ganzen Stoff nacharbeiten muessen.

von germanit1 am 03.12.2019, 16:48



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Da die 1. FS in der 5. Klasse beginnt und die zweite in der 6. Klasse ist das kein so großes Problem.

von Salkinila am 03.12.2019, 16:51



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Es spricht gar nichts gegen Spanisch. Ich habe auch nur zu erklären versucht, warum an deutschen Schulen so viel Französisch unterrichtet wird, weil die Fragestellerin das nicht versteht. Es gibt auch historische Gründe dafür. Seit dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag 1963 werden die beiden Sprachen im jeweils anderen Land besonders gefördert. Es gibt über 2.000 dt.-frz. Städtepartnerschaften. Dt.-frz. Begegnungen sind weltweit die mit Abstand häufigsten binationalen Begegnungen.

von Salkinila am 03.12.2019, 17:09



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Hej nochmal! Ja, dem wollte ich auch gar nicht widersprechen. Mir ist auch ziemlich egal, welche Sprache als 2. Fremdsprache kommt, und ich finde es gut, wenn es in den Nachbargebieten zu Frankreich Franz. als 1. Fremdsprache gibt - alles okay. Sicher kann man eben jede Fremdsprache gut begründen - und sei es eben ur, daß es für Ukrainisch vermutlich weder genug Lehrer noch Interessenten gibt... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.12.2019, 23:02



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Innerhalb der EU hat man meines Wissens nach Anspruch auf auf muttersprachlichen Unterricht, wenn man zu Hause eine andere EU-Sprache als Muttersprache spricht. Nur muessen die Kurse auch organisiert udn finanziert werden. Ich hatte vor Jahren mal unseren damaligen deutsch-italienischen Schulleiter deswegen angesprochen. Viel Interesse hatte der nicht. Bei uns lernen die Schueler am humanistischen Gymnasium Spanisch, auf dem altsprachlichen Latein und Altgriechisch, auf dem naturwissenschaftlichen Latein. Gastronomie macht wohl Deutsch. Tourismus und Verwaltung/Finanzen/Marketing kann als 2. Fremdsprache zwischen Deutsch und Franzoesisch waehlen. Im Tourismus kommt dann spaeter als 3. Fremdsprache die andere Sprache dazu. Im Moment machen beide Klassen Deutsch. Alle Schueler haben Englisch als 1. Fremdsprache. Es gibt Schueler, die von einer Schule zur anderen wechseln. Die muessen dann die Sprache nacharbeiten.

von germanit1 am 03.12.2019, 16:54



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Das stimmt, Germanit. Allerdings sind die Kommunen da sehr bedckt, dennsie müssen es bezahlen. Nein, nicht das Land, dessen Sprache gelernt wird - die müssen ja in ihrem Land bezahlen! Und wir mußten den Muttersprachenunterricht auch erstreiten - ebenso die Fahrtdorthin. Wir haben es dann auch recht bald wieder gesteckt, denn das hat so seine Tücken. Natürlich legt die Betonung darauf, daß die 2. (EU.-)Muttersprache zuhause auch GESPROCHEN wird. Es fanden sich Kinder, die zuhause kaum Deutsch sprachen, die sogar dänische Nachbarkinder mitschleppten,deren Eltern es toll fanden, daß die kinder nun auch /gratis) Deutsch lernen könnten (dem hat die Lehrerin allerdings schnell einen Riegel vorgeschoben, es soll ja eben KEIN FREMDsprachenuntrricht sein). Aber es passiert dann eben absolut häufig, aß es Kinderaus der 7 oder 9. Klasse gibt, die schlechter Deutsch können als ein Kind aus der 1. oder 3. Klasse, eben weil es zuhause weniger gepflegt wird. Das kann ja auch durchaus verzeihliche Gründe haben, machtr den UNterricht aber auch nociht leichter. Für unsere Tochter rechnete es sich, für die lange Fahrt für pillepalle einen Nachmittag zu "verschwenden", also haben wir den mühsam erstrittenen Muttersprachenunterricht wieder sausen lassne. Ich weiß, daß in Schweden deutlich mehr getan wird/wurde, jedenfalls gab es da quasi Einzelunterricht, da es nur 2 Kinder gab - aber die bekamen problemlos ihren Muttersprachenunterricht, in der Schule, im Anschluß an die Schulzeit - praktisch! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.12.2019, 23:08



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Das habe ich hier gar nicht erst versucht - und werde es auch nicht. Es gibt ja deutsche Schulen hier, insofern würde man mich vermutlich an die verweisen. Kommt für uns aber aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. MIt den EU-Sprachen ist es ja auch nicht wirklich getan - letztlich ist die Migration innerhalb der EU zahlenmässig nicht grösser, als die über die EU hinaus. Ohne es wissen, behaupte ich das jetzt mal :-) Es wäre ja schon gut, würde man z. B. in Deutschland in den grossen Städten verstärkt z. B. Türkischunterricht anbieten, damit die Kinder - neben dem Deutschen - eben auch ihre Muttersprache richtig weiterlernen. Oder eben für weitere grössere Sprach-Gruppen. Das würde auch dem Lernen des Deutschen helfen. Aber beim derzeitigen Zeitgeist ist das wohl leider Utopie, da wird sich kein Bürgermeister rantrauen, und wenn es noch so sinnvoll für das gemeinsame Leben und die Integration ist. Aber das wird wohl selbst die folgende Generation noch nicht erleben, dass sich diese Erkenntnis durchsetzt :-/ Bis dahin ist das tatsächlich Elternsache, leider.

von Kacenka am 04.12.2019, 07:12



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Hallo Bella! Ich kann mich erinnern, dass es zu meiner Grundschulzeit in der Schule tatsächlich Fremdsprachenförderprogramme angeboten wurden. Für türkische, bosnische und portugiesische Kinder wurde damals ein Mal wöchentlich Unterricht gehalten. Ich weiß nicht, ob das heute noch angeboten wird und wie viele Eltern tatsächliches Interesse hätten, ihre Kinder dort hinzuschicken. Ich weiß aber, dass das heute größtenteils die jeweiligen Gemeinschaften übernehmen und anbieten und den Kindern kulturelles, sprachliches und oft auch religiöses Wissen vermitteln. Fast jede größere ausländische Gemeinschaft in Deutschland bietet auch was für die Kinder an. Das kann und muss meiner Meinung nach nicht auch noch Aufgabe des Staates sein. Hier in London ist das ähnlich. Für Kinder, die zweisprachig deutsch erzogen werden, gibt es zum Beispiel in ganz London die deutschen Samstagsschulen. Diese sind auch privat organisiert, es gibt verschiedene Klassen und die Kinder lernen Schrift, Sprache und Kultur und können schon ab dem dritten Lebensjahr zur „Kindergartengruppe“ dazustoßen. Auch japanische und chinesische Samstagsschulen gibt es, von denen ich weiß. Zu der Fremdsprachenauswahl kann ich nur sagen, dass mein deutsches Gymnasium wirklich viel angeboten hatte. Englisch war natürlich Pflichtfach und danach könnten wir zwischen französisch und Latein, hinterher zwischen Spanisch und Russisch wählen. Das bieten hier in England wohl erst die richtig teuren Privatschulen an. Ich glaube Deutschland ist hier England weit voraus. Wir haben unsere Tochter nun vor kurzem (jetzt schon!) eingeschrieben und dort wird beides, Französisch und Mandarin gelehrt. Ich bin gespannt, denn Mandarin ist eine Sprache, zu welcher ich gar keine Verbindung habe, freue mich aber, dass dem Kind ermöglicht wird eine ganz andere Sprachwelt kennen zu lernen. Liebe Grüße

von DiLee am 05.12.2019, 21:56



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Kleine Korrektur: was die jeweiligen Gemeinden/Gemeinschaften machen (also auch Türkisch, Bosnisch etc.) ,ist dann MUTTERsprachen- und eben KEIN Fremdsprachenunterricht, weshalb sich bei uns die Deutschlehrerin auchw eigerte, das dänische Nahcbarkind zu unterrichten. Und mind. die EU-Ländersind verpflichtet, dies durchzuführen, auf ihre Kosten - wie gesagt trägt dann ja jeder ins einem Land die jeweiligen Kosten. Das ist EU-Recht und deshalb vom einz. Staat nicht einfach änderbar oder gar außer Kraft zu setzen,wie man uns hier anfangs auch weismachen wollte. Genau darum machensie es ja auch nciht gerne un schmettern es schnell ab. Viele wissen auch hgar nicht, wie sich das rechtlich verhält, da mußtenwir unserem Rathausmenschen hier aucherst auf die Sprünge helfen. Witzigerweise stand dan nauf der Homepage unserer Gemeinde eine ganze Zeitlang auch,d aß man EU_Muttersprachenunterricht organisiere oder so - ist aber inzwischen auch wieder weg... Wenn keiner danach fragt, muß es ja keiner machen, gell? Beim Fremdsprachenunerricht und dem Angebot spielt ja viel rein. Wie schon oben ausgeführt. Gestern sprachen wir auch im Weihn.abschluß Deutschkurs darüber, eine Lehrerin erzählte, daß in ihrer Klasse die (dänischen) Kinder fragen, ob die dt. Kinder dann auch Dänisch lernen... oder die englischen... nee! Wieso nicht,wir müssen?? Und die nicht? Natürlich sehen sich kleine Länder mehr inder Pflicht,weilsie wissen,daß niemand ihre Sprache spricht/lernt. In England geht man eben auch viel davon aus, daß Englisch überal lund von jedem gesprochen wird, wozu da Fremdsprachen lehren? Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 05.12.2019, 22:17



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Hier gibt es muttersprachlichen Unterricht, meine haben nachmittags 2 Stunden Spanisch, die Freundin meiner Tochter hat zusätzlich noch Italienisch. Man muss sich beim Schulamt erkundigen, ob und wo es stattfindet. Aber den Anspruch hat man eigentlich. Und gerade meine Große hat dadurch viel gelernt, jetzt hat sie zusätzlich am Gym noch Spanisch als Wahlfach. Ansonsten wäre es innerhalb der Schule nicht möglich, allen gerecht zu werden, so viele Sprachen, wie es bei meinem Kleinen in der Klasse gibt.

von sternenfee75 am 07.12.2019, 10:08



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Mein Mann (Italiener, in Deutschland aufgewachsen) hatte an seiner Schule damals auch Italienisch, speziell für zweisprachige Kinder. Dort haben sie also eben nicht Italienisch gelernt, sondern stattdessen Grammatik und Themen wie "falsche Freunde" vertieft, zudem noch ein wenig Literaturgeschichte und italienische Sprachentwicklung mitgenommen - das war eine ganz normale staatliche Grund- und Mittelschule, hat also die Gemeinde finanziert. Ob es solche Programme heute noch gibt, weiß ich nicht, könnte es mir in Ballungszentren jedoch vorstellen. Damit sinnvoller Unterricht geleistet werden kann, ist eine kritische Masse natürlich förderlich. Wenn es dir zudem auch um das Sprachangebot an die einsprachige Allgemeinheit geht, wäre ein breites Angebot natürlich nice to have, aber kaum finanzierbar. Auch mal unabhängig vom Geld stelle ich mir die Umsetzung schwierig vor: man bräuchte eine Armee an Sprachlehrern, die möglichst mehrere Sprachen gleichzeitig und einigermaßen souverän beherrschen - da hapert's im Ländlichen ja heute schon bei "nur" Englisch und Französisch . LG

von Korya am 07.12.2019, 17:13



Antwort auf Beitrag von AstridHenk

das gibt es in Deutschland oft genug, aber nicht für jede Sprache und jede Gemeinde. Kinder gehen 1x die Woche zu muttersprachlichen Schule. Samstags, die große von 8 bis 13 Uhr, der kleine von 9 bis 13 Uhr. Große hat Sprache (Grammatik & Co, mit den Büchern aus dem entsprechenden Land), Literatur, Mathe, Geographie, Naturwissenschaften und Chor Klieiner hat Sprache, Literatur, Sachkunde, Mathe nd Chor es muss privat bezahlt werden und ist zentral organisiert über 300 Familien fahren da wöchentlich hin direkt im Anschluss in der Schule wäre ein Traum aber in der Klasse von meiner großen Tochter gab es bei 23 Kindern 20 verschiedene Nationalitäten und 15 verschiedene Muttersprachen. bei meinem kleinen ist es ähnlich. alles gemischt, durchweg tolle Kinder wir wohnen im Brennpunkt, hier ist die Welt sehr bunt ich wüsste nicht, wie das gehen sollte, den Wunsch nach muttersprachlichen Unterricht für jeden zu erfüllen 4 Kinder wie ich mitbekommen habe, nahmen regelmässig an dem privaten muttersprachlichen Unterricht teil. ich denke, es waren mehr. bei dem kleinen hab ich keine Ahnung. aber ich denke, er ist nicht der muttersprachliches Unterricht bekomnt. es geht, wo die Wille dort auch der Weg

von lubasha am 08.12.2019, 14:47



Antwort auf Beitrag von lubasha

Hej nochmal zur Klarstellung: Muttersprachenunterricht für EU-Sprachen wurde eingeführt, als es noch deutlich weniger EU-Länder gab, daher ließ sich da sicher mehr bündeln bzw,. machen und finanzieren. Früher wie heute ist alles darüber hinaus, also auch Russisch oder Türkisch, davon ausgenommen. Wird es dennoch angeboten, ist das entweder Großzügigkeit der Kommune oder eben Privatinitiative und oft kostenpflichtig, was Muttersprachenunterricht in EU-Sprachen nicht sein SOLLTE. Der sollte eben seinerzeit die Freizügigkeit, die in der EU ja gilt, sichern, auch für Familien mit (schulfplichtigen) Kindern... Daß dafür Muttersprachenunterricht oft nicht ausreicht, wissen wir alle - sieht man ja auch, es klappt ja nicht mal innerhalb Deutschlands mit den verschiedenen Systemen etc., aber das ist ein anderes Kapitel. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 08.12.2019, 17:28



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

hei.. ich hab mich nicht über kostenpflichtiges Unterricht beklagt, sondern nur geschrieben, dass es möglich ist und wer sucht der findet lustigerweise ist hier in der Nähe Russisch in der weiterführenden Schule für 2 sprahige Kinder kostenlos möglich. Türkisch gibt es in einer der Grundschulen in der Nähe, und in der entsprechend angegliederten weiterführenden Schule. Arabisch bietet die nächste Muschee, auch für jugentliche an (das mcht gerade eine Freundin von mir). andere Freundin hat die Kinder in der Japanischen bilingualen Schule. Französisch und Englisch bilingual gibt es in der fahrbaren Nähe. es ist tatsächlich he nach Gemeinde unterschiedlich. aber wer sucht der findet es oft ich fahre mit meinen Kindern 1 Stunde in einer Richtung, bezahle monatlich 60 Euro für beide, der Samstag ist von 8 bis 13 Uhr belegt, die beiden bekommen an die Klassenstuffe angepassten Unterricht, nicht nur in der Muttersprache. und das von wirklich sehr angagiertem und tollen Lehrerkollegium. meine polnische Freundin hat mehr für 1 Kind bezahlt und musste auch fahren. war sehr unzufrieden mit dem Kurrikulum und hat ihr Kind sbgemeldet ob die griechische Freundin meiner Tochter ihr muttersprachliches Unterricht nach EU Recht kostenlos bekommt interessiert mich nicht. hingehen und Hausaufgaben erledigem muss sie trotzdem. die beiden Mädels fanden ed gleich blöd. ob meine portughesische Nachbatin ein solches Unterricht für ihre Tochter bekommt, weiß ich echt nicht. aber meines Wissens nach nicht.

von lubasha am 10.12.2019, 21:53



Antwort auf Beitrag von AstridHenk

Hallo, Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Muttersprachenunterricht nur für die Kinder gedacht, die einen EU-Migrationshintergrund haben. Meine Kinder wachsen zweisprachig deutsch-spanisch auf. Anspruch auf Muttersprachenunterricht haben sie allerdings nicht, da der Vater nicht aus Spanien ist, sondern aus Südamerika kommt. Genauso ist es mit vielen anderen Ländern. Es wachsen viel mehr Kinder mit Englisch, spanisch, portugiesisch usw. auf, als tatsächlich in den Genuß des Unterrichts kommen. Würde man den Unterricht auch für diese Kinder öffnen, müssten die Kinder evtl. nicht so weit gefahren werden und die Kurse wären attraktiver. Oder würde ich falsch informiert und meine Kinder dürfen diesen Unterricht besuchen? LG luvi

von luvi am 10.12.2019, 12:13



Antwort auf Beitrag von luvi

Hej! Der Punkt ist , daß das Gesetz damals wohl rauskam, um die garantierte Freizügigkeit der EU-Bürger innerhalb der EU auch praktisch für Familien zu erleichtern/zu sichern - wenn da ein Verwaltungsmensch clever ist, erkennt er das und schmettert Euch ab. Aber erstmal würde ich wohl auf der Eu-Sprache mehr reiten als auf der Herkunft des Elternteils. Denn Deine Argumentation ist ja richtig: Es gäbe mehr Kurse, da mehr kinder. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 11.12.2019, 00:48



Antwort auf Beitrag von luvi

Bei meinen Kindern sind im muttersprachlichen Unterricht in Spanisch sehr viele Kinder, die aus Südamerika stammen. Scheint also zu gehen, zumindest hier in NRW. LG

von crisgon am 13.12.2019, 21:49



Antwort auf Beitrag von crisgon

Das finde ich toll!!! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.12.2019, 22:01



Antwort auf Beitrag von AstridHenk

Ich finde es sogar kontraproduktiv, dass mittlerweile in Grundschulen Englisch unterrichtet wird. Wenn ich so sehe, was dabei herauskommt.... Allerdings wäre ich für mehr Unterricht in Deutsch und Mathe. Ich finde die deutschen Aufsätze von Gymnasiasten in der achten Klasse mittlerweile oft katastrophal.

von Johanna3 am 25.12.2019, 11:43