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Wie lebt es sich in der Schweiz?

Thema: Wie lebt es sich in der Schweiz?

Hallo zusammen! Wir leben seit mittlerweile 5 Jahren in Australien bzw Neuseeland und fühlen uns sehr wohl hier. Nun hat mein Mann allerdings ein für ihn sehr attraktives Job-Angebot in Aarau in der Schweiz bekommen und wir überlegen uns wieder (zumindest für eine Weile) nach Europa zu orientieren. Ich würde nun sehr gerne hören wie es sich so in der Schweiz lebt ;-), da ich bisher immernur für sehr kurze Aufenthalte dort war und diese auch schon länger her sind... Ich weiss, dass ist jetzt sehr allgemein gefragt- aber mich würden einfach eure Eindrücke interessieren....was für Besonderheiten gibt es? Und würdet ihr es empfehlen? Ist es familien & kinderfreundlich - auch für (noch)Unverheiratete? Meine größte Sorge ist im Moment, dass das Meer soweit weg ist :-) Freu mich von Euch zu lesen! Liebe Grüße aus Auckland

Mitglied inaktiv - 06.11.2008, 04:24



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Achtung, wenn Ihr nicht verheiratet seid, ist es schwierig mit dem Familiennachzug. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Wir haben das ganze Theater einfach umgangen indem mein Partner mir einen Arbeitsvertrag (er hat eine eigene Firma) verschafft hat. ;-) Ansonsten ist es ohne Heiratsurkunde echt kompliziert. Ich finde schon, dass es sich hier gut lebt. Schwierig ist Kinderbetreuung unter 4 Jahren (oder sagen wir besser teuer) aber ansonsten ist es toll. Kindergarten/Schule ist kostenlos, ebenso die Unterrichtsmaterialien. Wir wohnen übrigens nicht ganz so weit von Aarau entfernt. Kann sein, dass Dein Mann in der Chemie tätig ist? Ich würde behaupten, jeder zweite der hier arbeitsmässig in die Schweiz kommt (in dieser Region zumindest) gehört zu einem der grossen Chemiekonzerne. Unsere Kinder gehen hier in die internationale Schule und es ist witzig zu sehen wer hier Alles auf Grund des Jobs ansässig ist. :-) Was in der SChweiz herausragend ist, ist das Sicherheitsgefühl. Kinder gehen schon alleine in den Kiga und können sich überall frei bewegen. Es ist überall auf den Strassen unheimlich sauber (fällt mir immer wieder auf wenn ich im benachbarten Ausland bin) und die Lebensqualität ist extrem hoch. Lebensmittel sind zwar teurer aber qualitativ auch besser als in anderen Ländern. Ein kleiner Nachteil sind die Preise. Alles ist relativ teuer im Vergleich zu z.B. Deutschland. Tja, ich weiss nicht was Du sonst noch genau wissen möchtest. Du kannst mir bei speziellen Fragen gerne eine PN senden. LG! Chrissie

Mitglied inaktiv - 06.11.2008, 15:56



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Hallo, Wir leben am anderen Ende der Schweiz und ich kann Chrissies Aussagen zum Teil bestaetigen, bin aber insgesamt nicht so positiv wie sie. Ich gehe mal davon aus, dass Du einen EU-Pass hast, ansonsten kannst Du leben und arbeiten in CH vergessen. Ich wuerde sagen, dass Leben in der Schweiz solange in Ordnung ist, wie Du nicht als Mutter arbeiten willst. Denn dann (wie Chrissie schon sagte) ist die Kinderbetreuung sehr teuer. Ich habe im uebrigen die Erfahrung gemacht, dass dies nicht mit 4 Jahren aufhoert, da die oeffentlichen Schulen zumindest hier in der Westschweiz ueber Mittag Pause machen und um 16:00h enden. (Die Schweiz hat insgesamt noch das traditionelle Bild der Mutter am Herd, obwohl sich das inzwischen etwas bessert, hinkt aber immer noch Lichtjahre hinter moderneren europaeischen Laendern wie den Skandinaviern oder Frankreich hinterher). Insofern ist man als arbeitende Mutter auf Privatschule, Tagesmutter oder Kindermaedchen (oder eine Kombination davon) angewiesen. Die Lebenshaltungskosten sind in der Tat (zumindest bei uns) ungefaehr doppelt so hoch wie in Deutschland (ich weiss jetzt nicht, wie die Lebenshaltungskosten in NZ sind), allerdings ist dies von der Gegend abhaengig (Westschweiz ist sicher teuerer als Aarau). Wie Chrissie bereits sagte, ist die Schweiz insgesamt ein sicheres Land, obwohl uns bereits mehrfach etwas gestohlen wurde und bei mehreren Freunden von uns eingebrochen wurde. Aber das kann wohl ueberall passieren. Da ich nicht in der Deutschschweiz lebe, kann ich von der "Aufnahme" durch die Schweizer dort nur aus zweiter Hand berichten. Hier in der Westschweiz ist es sehr schwer, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen, was zum grossen Teil an dem hohen Anteil der Auslaender in der Region liegt (bis zu 30% Auslaender leben in den Kantonen Genf und Wadtland, die meisten Entsandte der internationalen Organisationen oder einiger Grossunternehmen, die in der Region ihren europaeischen oder globalen Unternehmenssitz haben). Aus der Deutschschweiz habe ich aehnliches gehoert und zudem, dass "die Deutschschweizer" zuweilen "die Deutschen" als eher feindliche Einwanderer ansehen, was mit daran liegt, dass das Gros der zugezogenen Deutschen ein hohes Bildungsniveau hat und daher haeufig leitende Funktionen bekleidet, die Schweizer Kollegen auch gerne haetten. Das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt, es kommt natuerlich immer auf das konkrete Umfeld an, aber solche Ansichten habe ich vor allem von Freunden in Zuerich mehr als einmal gehoert. Wo die Schweiz unschlagbar ist, ist im Freizeitwert, insbesondere, wenn Du "the great outdoors" magst. Du wirst das bereits aus Neuseeland kennen, aber man ist im Grunde nie weiter als ca. 1 1/2 Stunden von einem Skiort entfernt. Im Einzugegebiet von vor allem Zuerich kommt dann noch ein relativ reges kulturelles Leben dazu (Kommentare zu Basel ueberlasse ich Chrissie). Der Flughafen Zurich ist auch sehr gut gelegen, um Wochenendtrips in alle Regionen Europas zu unternehmen. Das war mal ein grobes Bild. Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich einfach noch einmal. Deine FM

Mitglied inaktiv - 07.11.2008, 10:00



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hi meine vorschreiberinnen haben bereits das wichtigste gesagt. ich bin schweizerin und lebe im kanton bern. ich kenne hier einige deutsche, die hier arbeiten. wir sind etwas eigenartig nach deren aussage und es ist nicht einfach, sich hier zu integrieren. ist man dann aber mal intgriert, wollen die wenigsten wieder weg. lebenstandart und schulbildung ist hier höher (noch), als irgendwo anders in europa! lg

Mitglied inaktiv - 07.11.2008, 13:27



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Ich bin aus A, mein Mann aus D und wir leben seit ca. 20 Jahren hier. Die CH ist für mich das Paradies, die Wertvorstellungen wie Vertrauen Ehrlichkeit und vor allem Kommunikation und Komrpomisse, Ruhe und Sauberkeit ect.. funktioneren hier (!), die Kinder wachsen sicher auf in einer wunderschönen Umgebung. Wir haben mittlerweile in 6 Kantonen gewohnt, in der Deutschschweit, im Tessin und nun in der Westschweit und überall waren wir superglücklich. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 08.11.2008, 14:43



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Naja, solange Du kein Haus bauen oder umbauen willst, lebt es sich ganz prima. ;-) Denn hast Du die Ortskommission am Hals und das ist die Hölle. Hier muss sogar der Gartenzaun und die Gartengestaltung genehmigt werden.

Mitglied inaktiv - 08.11.2008, 20:49



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eines im Tessin vermietet und in einem wohnen wir selbst (Westschweiz), hatten aber noch nie irgendeinen Ärger. Also sollten wir nicht auch noch in der Deutschschweiz bauen, entnehme ich aus Deinem Posting ... LG, Doris

Mitglied inaktiv - 09.11.2008, 13:02



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und würde unter nur sehr wenigen Umständen zurückgehen. Am Anfang erscheint einiges kompliziert (Krankenkassensystem, die Bürokratie generell, Arbeitserlaubnis...), aber grundsätzlich lebet es sich sehr gut hier. Man muss sich ein wenig ein dickes Fell anschaffen, denn mancherorts in der Deutschschweiz, sind Deutsche nur geduldet. Ich wohnte ein Jahr in Basel, was ich auch sehr genossen habe, aber selbst die Freunde meines Mannes, die ja dann auch meine wurden, hatten immer dumme Sprüche bereit. Aber da lach ich drüber, war nur am Anfang irritierend. Die Steuern sind niedriger, aber sie werden nicht vom Lohn abgezogen, ebenso wenig, wie die Krankenkasse. Somit geht das noch vom Gehalt ab. Es ist alles teurer, aber an das meiste gewöhnt man sich, und aus dem Aarau kann man ja gut in D einkaufen gehen. Bei Fragen, bin ich gern bereit ausführilicher zu schreiben :-) LG britt

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 13:51