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St John als Vorname?

Thema: St John als Vorname?

Wie sind eure Erfahrungen damit wie St John als Vorname in D. ankommt?

von Fitnessfan123 am 12.01.2020, 19:09



Antwort auf Beitrag von Fitnessfan123

Ich kenne niemanden, der so heißt und gehe auch davon aus, dass die wenigsten Deutschen wissen, wie man diesen Namen richtig ausspricht. Ich würde mein Kind nicht so nennen. Warum nicht einfach John, wenn es unbedingt Englisch sein muss? Silvia

von Silvia3 am 13.01.2020, 09:35



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Hej! Kenie Ahnung, und so wird es wohl den meisten gehen. Eine unserer Bedingungen/Punkte bei der Namenswahl der Kinder war, daß sie in beiden Ländern (und auch sonst möglichst) gleich ausgesprochen werden. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 13.01.2020, 12:10



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Wir überlegten ihn eventuell nach einem Freund zu nennen und der heißt so. Als Alternativen fielen uns noch ein Martin, Gavin, Armin, Armand, Chevy. Er ist deutsch-englisch-französischer Abstammung.

von Fitnessfan123 am 13.01.2020, 12:32



Antwort auf Beitrag von Fitnessfan123

Wo lebt ihr denn, kann das Umfeld die Namen korrekt aussprechen? Martin und Armin finde ich ok, aber Gavin, Armand und Chevy sind gruselig. Chevy ist eine Automarke (Chevrolet). Würde ich alles meinem Kind nicht antun wollen. Kann es denn nicht etwas Normales sein, was man in allen Sprachen aussprechen kann (bei Martin ginge das z.B., Armin können Engländer nicht aussprechen, ein in England lebender Freund von uns hat deswegen dort seinen 2. Vornamen zum Rufnamen gemacht)? Robert, Christoph, Alexander, Maximilian, Gabrielle, Louis usw. Mit einem so besonderen Namen tust du deinem Kind keinen Gefallen. Stell dir vor, wie du dich als Kind gefühlt hättest, wenn du Vauxhall, Pierrette oder Prune gehießen hättest, möglichst ausgesprochen: Wauchshall, Piret-te, Pru-ne. Die Namenswahl ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und sollte kein Egotrip sein. Silvia

von Silvia3 am 13.01.2020, 23:06



Antwort auf Beitrag von Fitnessfan123

Alternative Richard StJohn

von reblaus am 14.01.2020, 00:20



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Bei Martin, wir haben den Namen in der Wahl, habe ich das Problem, dass er für mich in Deutschland ein wenig altmodisch klingt. Nicht traditionell, sondern altmodisch. Martins kenne ich sehr viele mit Geburtsjahr 1970-1985 und aus anderen Generationen wenige. Armand ist die französische Version von Armin. Der Name Chevy ist eigentlich weit älter als das Auto. Er kommt von Ritter/Reiter (frz. chevalier=Ritter, cheval=Pferd, chevaucher=reiten) und hat auch eine Implikation von ritterlich, wie ein Kavalier. Deswegen gefällt er uns aber ich hatte auch gedacht, dass man auch an das Auto denkt und das wäre schlecht. Louis würde mich an King Louis denken lassen, den Sonnenkönig, historisch sehr umstritten, und außerdem an den Disney Affen King Louie. Christoph an Columbus, historisch ebenfalls sehr umstritten. Alexander, gibt es in unser Familie schon zu oft. Gabrielle, klingt zu sehr nach einem Mädchennamen, Gabriele.

von Fitnessfan123 am 14.01.2020, 03:57



Antwort auf Beitrag von Fitnessfan123

Zu häufig sollte der Name auch nicht sein. Wir finden zum Beispiel Benedict schön, haben uns aber dagegen entschieden, weil gefühlt jeder zweite Junge heute Ben zu heißen scheint.

von Fitnessfan123 am 14.01.2020, 04:08



Antwort auf Beitrag von Fitnessfan123

Wenn das mit dem Nachnamen kompatibel ist, dann könnte es gehen. Wenn nicht, würde ich einen kompatibleren Namen aussuchen. Ja, ich wollte meinen Sohn immer nach meinem Großvater nennen. Es ist aber ein eindeutig nur russischer Vorname. Der Nachname ist aber eindeutig Deutsch, noch dazu aus dem Badischen Dialekt. Es passt einfach so gar nicht zusammen. Da habe ich den rein-deutschen Namen genommen, der dem russischen Original vom Klang her am nähesten war. (In eurem Fall wäre das vielleicht so etwas wie Simon?) So nennt ihn auch der Papa, und alle unsere deutschen Freunde. Ich und meine Familie nennen ihn auf Russisch, so wie meinen Opa. Wäre der Nachname irgendwie "herkunftsunabhängig", wenn du verstehst, was ich meine, hätte ich den originalen Wunschnamen beibehalten. Du könntest auch im Vornamen-Forum fragen.

von Ivdazo am 13.01.2020, 13:10



Antwort auf Beitrag von Fitnessfan123

Hallo! Ich habe St John in Deutschland noch nie gehört. Da der Name bereits in England zu großer Verwirrung und falscher Aussprache führt, kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Deutschland damit besser sein wird (falls ihr an die Aussprache Sinjun denkt). In England ist der Name aber auch kaum bis fast gar nicht zu hören. Außerdem gilt der Name in England als seeehr posh, aber DAS sollte nun mal wirklich nicht von der Namensgebung abhalten, wenn euch der Name so gut gefällt. Wir sind gerade auf der Suche nach einem Namen für unser zweites Kind (Juli) und wie bereits beim ersten suchen wir nach einem Namen, der in allen drei drei Kulturen problemlos 1. verstanden und 2. ausgesprochen wird. So sprechen Deutsche, Engländer und die ehem. Jugoslawen den Namen unserer Tochter auf Anhieb alle gleich aus. Auch die Asiaten, Inder, Araber usw. Lediglich die Schreibweise ist aus praktischen Gründen englisch. In London leben einfach sooo viele Nationen und zumindest wir können ja nie wissen, wo wir im Leben noch so landen könnten. Überlegt und wägt gut ab. Ich stelle es mir mühsam vor, wenn man einen Namen trägt, der nahezu nie richtig ausgesprochen wird. Ich wünsche euch alles Gute!

von DiLee am 14.01.2020, 07:28



Antwort auf Beitrag von DiLee

Hej nochmal! Mir dr#ngt ich nun doch die Frage auf: Was sagt eigentlich der Freund, auf den Ihr Euch beruft, zu Eurer Absicht? Wie empfindet er seinen Namen??? Ich will niemandem vorschreiben,wie er sein Kind nennt, aber Silvias Argumente sind eben nicht von der Hand zu weisen. Und bei manchen Namen schauen die Leute einfach genervt gen Himmel und denken: Naja, wenn sonst nichts ist... Das ist gemein,aber so ist es nun mal - und ich würde meinem Kind diese Vorurteilshaltung ersparen, es gibt immer noch genug andere, nicht vermeidbare Schlachten,die man schlagen muß. Das bedeutet ja nicht, daß man den gängigsten Namen aller Zeiten nehmen muß (enier meiner Freundinnen hat mit Bedacht ihren Kindern Allerweltsnamen gegeben, weil sie ihren ausgefallenen von Kindesbeinen an sooo leid war!) - es gibt ja noch viel dazwischen. Es ist auch kein großartiges Argument, daß man dann dauernd erklären und buchstabieren muß - das muß ich auch, übrigens auch schon in Dtld. und mit Vor- und Nachnamen. ABER ich denke schon, es macht einen UNterschied, ob der Name ansonsten "normal" klingt oder ob er wirklich sehr "gesucht" empfunden wird, übrigens auch und gerade von anderen Kindern, und Toleranz einfordern ist manchmal auch schwer und schafft auch wiederAußenseitersituationen. Klar gibt es immer Anlaß zu Mobbing und Neckereien, s.o. dieSchlachten, aber muß ich sie künstlich produizieren? Übrigens hatten wir uns dann auf einen Namen geeinigt, der unsere Bedingungen (u.a. eben in mind. unseren beiden Ländern gleich ausgesprochen,aber auch nicht aus der Familiel nicht einsilbig, nicht abkürzbar nach dt. Manier etc.) erfüllte, und gegen Ende desJahres erschien die Namensstatistik: Der Name rückte auf Platz Nr. 2 in der Beliebtheitsskala vor. Oh Schreck. Wir haben es so gelassen, das Kind hat 2 Namen, könnte also zur Not ausweichen - aber oh Wunder: Weder im KIGA noch in der Scule kamen überhaupt in ihrem Umgangsfeld Namensvetterinnen vor. (Im Gegenzug dazu hatte sie etliche Freundinnen, bei denen Gesicht und Statur etc. wechselten - der Name blieb. ) Die kleine Schwester schleppte kurzzeitig eine Klassenkameradin an, die so hieß wie die große Schwester - aber ansonsten? Fehlanzeige. Kann also alles nur relativ sein und änder tsich dauernd. Vor 7 Jahren etwa sagte eine Kollegin noch bei der Ansicht eines kleinen Jungen und seines Namens: Wie kann man sein Kind nur Hans nennen? Heute heißen sie alle Hans, Oskar, Waldemar, Egon, Anton ... (Wobei Dk deutlich weniger einfallsreich mit Namen ist als wirDeutschen, und das meine ich gar nicht bezogen auf die Phantasienamen, die man manchmal liest und eben die Augenbrauen hochzeiht, (s.wieder oben), sondern auch bezogen auf ganz normale Vielfalt). Bedenke zumindest,daß nicht nur die korrekte Aussprache ein Problem sein wird, bei so etwas Selbstverständlichem wie der Name sein sollte, sondern eben auch der Drang der Deutschen, abzukürzen - was wird dann im besten und schlimmsten Fall aus dem Namen - und mögt Ihr das? Ansonsten empfehle ich die kleine Geschichte von Barbara Noack bei ihren Kindergeschichten: Das Kind braucht einen Namen - köstlich zu lesen und wie man auch aus unserer Diskussion hierableiten kann, deutlich aus dem Leben gegriffen. (Soviel selbsterkenntnis muß sein #1002) Alles Gute und ein gutes Händchen bei der Namenswahl - jedoch: Silvia - Du hast absolut Recht: Das sollte keine Show für Eltern sein oder so aufgefaßt werden können (oder wollt Ihr jedem, der stutzt, erklären -müssen-,daß dies ja nur der Name eines gten Freundes ist...), sondern vor allem möglichst ein guter Begleiter Eures Kindes für ein ganzes Leben. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.01.2020, 10:52